Apparat :: The Devil’s Walk

Mute/Good To Go

Dream Pop: Sascha „Apparat“ Ring will jetzt Songs schreiben.

Die Rezeption von Musik ist untrennbar mit Erwartungshaltungen verbunden. Wenn diese dann mit der künstlerischen Realität konfrontiert werden, wird das Ergebnis wahlweise als Überraschung oder als Enttäuschung aufgenommen. Wenn Udo Jürgens ein Dubstep- oder ein Death-Metal-Album aufnehmen würde, wäre das grundsätzlich eine Überraschung, überraschender, als wenn Sascha Ring beschließt, sein Ein-Mann-Elektronik-Projekt Apparat soll von nun an eine Band sein, die Songs spielt. Genau das ist mit The Devil’s Walk eingetreten. Der erste Track, das Instrumental „Sweet Unrest“, dient als Brücke zwischen dem elektronischen Solokünstler Apparat und der Band. Ab da wird vieles anders, und Apparat und seine Band versuchen sich in den folgenden neun Songs als Monsters of ätherischer Dream Pop – Musik mit impressionistischen Soundflächen, träumerischem Gesang und stellenweise einer fast barock anmutenden Instrumentierung. Es ist wie Landschaftsmalerei in Musik. The Devil’s Walk ist nicht deshalb eine Enttäuschung, weil es zu wenig elektronisch klingt – das tut es nämlich noch sehr, was in Zeiten elektro-akustischer Mischformen ohnehin schwer dechiffrierbar ist. Apparat scheitert am eigenen Anspruch, Songs zu schreiben.

Key Tracks: „Goodbye“, „Escape“