Alison Goldfrapp findet als Solistin die Leichtigkeit im Discobeat.
Die Meldung mag irritiert haben: Alison Goldfrapp veröffentlicht ihr Debüt. Wie? Die Künstlerin, die seit fast einem Vierteljahrhundert Auskennerliebling Nummer 1 ist? Ja: denn auch, wenn ihr Projekt Goldfrapp ihren Namen trug, war es immer als Duo gemeinsam mit Produzent Will Gregory angelegt. Sechs Jahre nach dem vorerst letzten Goldfrapp-Album geht die Frontfrau nun ihren eigenen Weg. Und der klingt wesentlich poppiger, als es die gerne auch mal theaterhaften Soundwelten von Goldfrapp waren.
AmazonTHE LOVE INVENTION ist ein Album für den Dancefloor und fängt alle Emotionen ein von euphorischer Peaktime („Love Invention“, „Fever“) bis hin zur sphärischen Afterhour („Subterfuge“) mit gegenwärtigen Housebeats, satten Klangteppichen und Golfrapps ätherischer Stimme. Damit ist sie dieser Tage nicht allein: Beyoncé stürmte letztes Jahr gemeinsam mit House-Ikonen wie Honey Dijon den Discofloor, auch Drake ließ die Grenzen zwischen HipHop und House verwischen – die Rave Culture drängt in den Mainstream.
Nach der Pandemie ist die Lust auf Exzess, Hedonismus und Spaß eben besonders groß. Ein bisschen mehr Spannung hätte Alison Goldfrapps Solodebüt allerdings ganz gut zu Gesicht gestanden. Dafür regiert auf THE LOVE INVENTION die Leichtigkeit. Ihr sei’s gegönnt.