Alberta Cross
Alberta Cross
Dine Alone/Caroline/Universal VÖ: 23. Oktober 2015
Die Band, die ein Duo war, ist nun also ein Ein-Mann-Projekt. Die Lösung: Petter Ericson Stakee inszeniert seinen Americana-Rock weiter so, als wäre er viele.
Das Label, auf dem das dritte Album von Alberta Cross veröffentlicht wird, heißt Dine Alone Records. Lustig ist das deshalb, weil der New Yorker Schwede Petter Ericson Stakee, nach dem Ausstieg von Terry Wolfers das einzig verbliebene Mitglied von Alberta Cross, tatsächlich einige Abende ohne Begleitung gespeist haben dürfte: Für die Arbeiten an der Platte zog er sich nach Woodstock zurück, in ein Tonstudio, das einmal eine alte Kirche war. „Ich habe alles allein gemacht“ sagt er, und ganz stimmt das wohl nicht. Bläser, Streicher, Chöre – Stakee deckt in einigen der Songs das Silberbesteck auf.
Der Unterschied zu vorherigen Arbeiten lag wohl eher im Prozess. Stakee entschied allein, und das tut der Platte gut: Nicht überraschend, aber schlüssig pendelt sie zwischen elegischem Americana, Roots-Rock und kontemporären Indie-Rock-Klängen. Pathos ist häufig im Spiel, das bedingt schon Stakees Hang zur Überphrasierung, bisweilen kippt er ins Manierierte, was durch einen der besten Songs ausgeglichen wird, den Stakee bisher geschrieben hat: „Ghost Of Santa Fee“ ist natürlich viel zu laut, viel zu üppig, viel zu lang aber gerade deshalb wunderbar. Mehr Hang zur Maßlosigkeit, Petter!