21 Savage

AMERICAN DREAM

Slaughter Gang/Epic/Sony (VÖ: 12.1.)

Schonungsloser Trap über die Gedankenwelt einer vom Kapitalismus gezeichneten Existenz.

Die inhaltliche Rahmung des Albums gibt die Mutter von 21 Savage vor, wenn sie auf dem Intro von AMERICAN DREAM von ihrer Immigration aus dem United Kingdom in die USA berichtet, von ihrer Hoffnung auf eine gute Zukunft für ihre Kinder. Auf dem ersten Song „All Of Me“ beschreibt ihr Sohn dann die inneren Dämonen, die fast zwanzig Jahre im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bei ihm herangezüchtet haben: „Memories in my head, the devil talkin to me / I know Satan down the path, but God walkin‘ with me.“

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Über weite Stecken ist AMERICAN DREAM ein Album darüber, was bleibt, wenn sich der amerikanische Traum als Illusion erwiesen hat: Armut, Verzweiflung, Kriminalität. Wenn 21 Savage, wie auf „Letter To My Brudda“, über sein sündhaftes Leben in den Straßen von Atlanta rappt und dafür bei Gott um Vergebung bittet, fühlt man sich als Hörer, auch dank der in ihrem Minimalismus brillierenden Trap-Beats, ganz in die Gedankenwelt eines Mannes versetzt, der vor allem eines will: Seine Vergangenheit hinter sich lassen. Dass Mutter und Sohn selbst, wie auf dem Outro zu vernehmen, weiter an marktwirtschaftliche Träume glauben, ist dabei völlig nebensächlich. Wir müssen es ja nicht.

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