Die Rockpoetin Patti Smith tourt durch Deutschland,gebannt auf Zelluloid.
Die gute Nachricht: Patti Smith kommt auf Tour! Die nur auf den ersten Blick schlechte Nachricht: nicht „in persona“ sondern als Film. Die sofort wieder gute Nachricht: Der Film ist sehr toll. Steven Sebrings Doku „Patti Smith: Dream Of Life“ die auf der diesjährigen Berlinale vorgestellt wurde (ME berichtete), ist ein warmherziges und humoriges,sehr persönliches Porträt der Allroundkünstlerin und Gottmutter eines literarisch-feministisch-intellektuellen Rock-Ansatzes. Ein famoser Film, vom ME im Mai 2008 aufgenommen in die Liste der“so besten Musikfilme“-aber einfach zu speziell und „nischig“, um ihn mit einer größeren Anzahl von Kopien regulär in die Kinos zu bringen. Weil der Verleih Alamode Fans aber trotzdem ermöglichen möchte, das Werk einmal im Kino zu sehen-und um die Werbetrommel für den DVD-Start am 21.11. zu rühren -hat man sich eine in Zeiten digitaler Allesverfügbarkeit nett anachronistische Aktion ausgedacht: Ein bisschen wie in den Frühzeiten des Kintopps, als Film Vorführer mit ihren Gerätschaften über die Dörfer gondelten, um der Bevölkerung Entertainment und Kultur angedeihen zu lassen, wird zwischen 25.10. und 20.11. ein Alamode-Mobil durch Deutschland fahren, im Kofferraum die „Dream Of Life“-Film rollen, die dann an deutschlandweit 13 Stationen (Übersicht der Daten, Orte und Kinos auf wwww.musikexpress.de) für one night only zur Vorführung gebracht werden. Eine Tournee der speziellen Art, die zumindest einen klaren Vorteil gegenüber einer Konzertreise der leibhaftigen Frau Smith hat: So aufschlussreich nahe wird man der Künstlerin auch beim intimsten Live-Auftritt nicht kommen wie in diesen 109 Kinominuten, für die der filmende Fotograf Sebring sie über elf Jahre lang begleitet hat.
www.dreamoflifethemovie.com
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