Nr. 25: Ludwig Speed King
Die Technik: Ist eine Fußmaschine ein Musikinstrument? Eher nicht. Ob man nun reinbläst oder darauf einschlägt – musikalisch Verwertbares lässt sich dem Pedal kaum entlocken. Als Zubehör ist es allerdings unverzichtbar, ist es doch das Bindeglied zwischen Schlagzeugerfuß und der großen Trommel. Beim Modell Speed King des US-Herstellers Ludwig werden bei jedem Tritt zwei Federn komprimiert, die rechts und links der Fußauflage in geschlossenen Säulen untergebracht sind. Sie sorgen einerseits dafür, dass der Drummer nicht ins Leere tritt, andererseits lässt die Spannung den Schläger nach erfolgreichem Tritt wieder zurückschwingen. Zudem ließ William Ludwig die Federspannung mittels Schrauben justierbar machen, was der Unterschiedlichkeit der Schlagzeuger und Musikrichtungen Rechnung trägt. Mit dem “ Tempokönig“ kann man Metal-Salven ballern, aber auch verzärtelten Akustik-Jazz spielen. Einen Nachteil hat Ludwigs Konzept: Werden die Scharniere nicht regelmäßig geölt, quietscht die Apparatur. Was man dann auch auf der Aufnahme hört. Etwa auf Led Zeppelins “ Houses Of The Holy“. Frühe 70er. Ölkrise. Die Geschichte: William F. Ludwig Sr. gründete die WFL Drum Company 1936 in Chicago, bereits ein Jahr später meldete er den Speed King zum Patent an. Die letzte große Überarbeitung folgte 1948, seitdem wird das Pedal nahezu unverändert gebaut. Teile eines 1951er-Exemplars etwa lassen sich problemlos mit einem von 2001 tauschen, was deutlich macht, wie wenig Modernisierungsbedarf all die Jahre bestand. Die dominante Rolle als bevorzugtes Pedal aller Rockschlagzeuger hat der Speed King allerdings eingebüßt. Modernere Fußmaschinen sind meist schwerer gebaut und lassen sich auch in der Pedalneigung und dem Anschlagwinkel justieren – was mitunter viel Fummelei erfordert, deren Sinn und Zweck sich nicht immer erschließt. Der Speed King ist zwar primitiv, aber robust und universell einsetzbar. Die Anwender: Bevor japanische Hersteller auf den Markt drängten, waren Ludwig-Drums erste Wahl für Profis. Serienmäßig dabei: der Speed King. Aber nicht nur die prominenten Besitzer von Ludwig-Sets wie Ringo Starr, Ginger Baker, Joe Morello und lan Pake traten munter drauf, auch Trommler, die Konkurrenz-Kits spielten, verließen sich mitunter insgeheim auf Ludwigs Fußmaschine. 61 Jahre auf dem Markt, ist der Speed King das weltweit meistverkaufte Drumpedal.