Nirgendwo in Afrika
Schockierendes! Beleidigendes! Erhabenes! Kurioses! Unser Online-Experte Sonic Surfer durchforstet das Netz nach den besten Websites.
Es ist längst kein Geheimnis mehr, welch enorm bedeutende Rolle afrikanische Musiker bei der Entwicklung des Jazz, Blues, Soul, Funk und HipHop immer gespielt haben und bis heute spielen. Bedauerlich ist allerdings, dass sich kaum entsprechende Internet-Seiten finden, die diesen Ausnahmekünstlern und ihren Bewunderern ein würdiges virtuelles Zuhause bieten.
Sucht man nach Informationen zu bahnbrechenden afrikanischen Künstlern wie King Sunny Ade oder Ali Farka Toure, muss man sich oft mit dürftigen Einträgen auf übergreifenden Seiten wie www.africanmusic.org, www.afromix.org oder www.afri beat.com zufrieden geben, während qualitativ anspruchsvolle, personalisierte Sites wie www.salifkeita.net die Ausnahme bleiben. Selbst die attraktivste Website über den Senegalesen Youssou N’Dour, der durch Kollaborationen mit Peter Gabriel, Neneh Cherry und Brandford Marsalis weltweiten Bekanntheitsgrad erlangte, ist mit http://w3.to/youssou-ndour nicht mehr als eine Not-Domain, die für „News“ über den Künstler überdies auf eine Suchmaschine verweist.
Eine erfreuliche Ausnahme ist ein neuer Internet-Auftritt für den legendären Erfinder des Afro-Beat, Fela Kuti. Eine bereits jetzt umfangreiche und ansprechende Website unter der Adresse www.felakuti.net (siehe Screenshot) informiert über ein noch in der Planung befindliches interessantes Unterfangen: Für den vor fünf Jahren verstorbenen Menschen rechts-Aktivisten und Bandleader wird derzeit ein Multimedia-Projekt aus dem Boden gestampft, das Filme, Ausstellungen, Konzerte, Kongresse und eine interaktive Website beinhaltet.
Ab 2003 werden zeitgenössische Musiker wie The Roots, Common und DJ Spooky (immer einen Besuch wert: www.djspooky.com) in Konzerten und auf einem Tribute-Sampler die Kompositionen des Nigerianers neu interpretieren. Unabhängig davon erscheint dieser Tage auch ein neues Album von Felas exzellentem Drummer Tony Allen. Fela Kuti, der einst an einem Tag jede seiner 27 Background-Sängerinnen geehelicht harte, starb 1997 an den Folgen von AIDS.