„“Nightmare On Elm Street 2″


Könnte es etwas Schöneres geben, als sich mit seinen Alpträumen zu verbünden? Der klassische Pakt mit dem Teufel. Doch ein wahrer Christ widersteht den Verlockungen des Bösen und kämpft bis das Gute siegt. So wehrt sich Jesse (Mark Patton) verzweifelt, als Freddy Krueger (Robert Englund), der Geist des vom Lynch-Mob verbrannten Kindermörders, der seine Opfer im ersten Teil mit einer Kralle aus Klingen verstümmelte, in seinen Träumen auftaucht und ihn zu seinem Verbündeten machen will.

Freddy Krueger, der die arme Nancy in ihren Schlaf verfolgte und ihre Alptraumbilder Wirklichkeit werden ließ, sucht einen Erben. Er meuchelt den sadistischen Turnlehrer und manövriert Jesse in die Position des Mörders. Nicht nur das. er ergreift Besitz von Jesses Persönlichkeit und weckt einen wollüstigen Tötungstrieb, der den Jungen verfolgt und quält. Als Jesse schließlich vor der Leiche seines besten Freundes steht und sich als Mörder wähnt, will er verzweifelt aufgeben. Jack Sholder kann Wes Craven. dem Macher des Originals, nicht das Wasser reichen, aber er ist durch und durch Splatter-Regisseur. Das zeigt sich spätestens in einer Kußszene, in der das Gute (Kim Myers als der unvermeidliche blonde Engel) das Böse durch die Liebe zu bezwingen versucht. Die jungen Lippen auf dem nässenden, verkohlten Fleisch Kruegers vermitteln drastisch die Erotik der Widerwärtigkeit, an der sich Splatter-Fans so gerne weiden.

Doch Jack Sholder kann sich nicht entscheiden. Der subtile Thrill leidet unter der Berechenbarkeit der Schocks — und für einen Hardcorefilm ist er anderseits nicht gnadenlos genug. Er treibt Spannung und Geschmacklosigkeit bis kurz vor die Grenze des Erträglichen, aber er überschreitet sie nicht. Mittelmäßigkeit war schon immer der Fluch von zweiten Teilen.

Kinostart: 19. März