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Jahrelang zierten sich die fünf alten Männer wie biestige Jungfrauen, jetzt ist der Spuk vorbei: Die Rolling Stones haben im Frühjahr ein Studio gebucht, Mick Jagger und Keith Richards die Friedenspfeife geraucht, im Herbst gibt’s eine 50-Städte-Tour durch die USA. Den Stein ins Rollen gebracht haben nicht zuletzt die Amis, indem sie die Stones in die altehrwürdige Ruhmeshalle „Rock’n’Roll Hall Of Farne“ aufnahmen. Da kommt nur rein, wer vor mehr als 25 Jahren seine erste Platte gemacht hat. Bei der Feier im New Yorker Waldorf Astoria, glänzten Charlie Watts und Bill Wyman (der gerade seine Stones-Bio in der Karibik fertigschreibt) mit Abwesenheit. Auch aus der angekündigten Live-Session der restlichen Drei wurde nichts, dafür gab’s gesittete Auftritte mit Stewie Wonder (ebenfalls Novize), Little Richard und Tina Turner. Zu gesittet, wie Jagger hinterher meinte: „Irgendwie pervers — da werden wir für 25 Jahre Rüpeleien geehrt und benehmen uns heute Abend wie vollendete Gentlernen.“
¿ Nicht gerade gentlemanlike verhielt sich der Türsteher eines Brüsseler New Beat-Disco gegenüber der SugarcubesEisprinzessin Bjork: Nachdem die Iglu-Frau auf der Tanzfläche von einem Security-Schäferhund angefallen worden war, wurde sie (und nicht der Hund) aus der Disco geworfen. Ihre Beschwerde beim Einlaß-Kasper beantwortete dieser wortlos mit der Tür: Die kleine Bjork wurde von der Klinke getroffen und mußte an der Lippe genäht werden. ¿ „Wahnsinn, wie der gewachsen ist“, staunte Depeche Mode-Frontman Dave Gahan, als er nach wochenlanger US-Tournee seinen eineinhalb Jahre alten Sohn Jack wiedersah. Viel Zeit zum Voterstolz blieb Dave nicht — er muß sich um die Fertigstellung von „Depeche Mode 101“ kümmern. Dieser Kinofilm wurde, wie das gleichnamige Live-Doppelalbum, bei einem Konzert vor 80.000 Leuten in Pasadena mitgeschnitten und soll auf den Berliner Filmfestspielen im Frühjahr erstaufgeführt werden.
¿ An einem Gläschen nippte Ex-Beatle Ringo Starr schon immer gerne. Doch als er sich jüngst bei Dreharbeiten für die US-Fernsehserie „Shining Time Station“ die Schaffner-Mütze aufsetzte, blieb er beim Mineralwasser. Da ist Ringo eisern: „Im Dienst trinke ich nie. „Angeblich noch nicht einmal privat, nachdem er mit seiner Frau fünf Wochen Entziehungs-Klinik durchzog: „Ehrlich, seit 45 Tagen keinen Tropfen mehr.“
I Fünf Meldungen aus der Welt der Finanzen: Elton John, der sich zwar öffentlich zu seinen sexuellen Vorlieben bekennt, kassiert vom Londoner Klatschblatt „The Sun“ trotzdem 3,8 Millionen Mark Schadensersatz für eine erfundene Stricher-Story; 5ting und David BOWie gründen die Alternativ-Genossenschaft „Ark“ (Vertrieb von Bio-Waschmitteln und Soja-Hamburgern); George Michael entschied sich angesichts wachsender Körperfülle, fortan für Diät-Pepsi hochbezahlte Werbung zu machen — und Whitney Houston legt ihr Geld in einem Sozialwohnungsbau-Projekt in New Jersey an. Nur der kleine Prtnee schaut in die Röhre: Unterdurchschnittliche Plattenverkäufe und die „Love Sexy“-Tournee waren ein Draufzahlgeschäft. Deshalb schmiß er jetzt sämtliche Manager und Anwälte seiner Paisley-Firma fristlos raus.
¿ Was ihrem Kollegen mit „Peter Hofmann singt Rock-Classics“ verwehrt blieb, kann sich jetzt die nach USA emigrierte Warlock-Sängerin Dorr Pesch als Lobes-Lorbeer ai die Bluse stecken. Bei ihrer Coverversion des Procul Harum-Schmusers „A Whiter Shade Of Pale“, zu hören auf dem gerade fertiggestellten Solo-Album FORCE MAJEURE, geriet Procul-Texter Keith Reid ins Schwärmen: „Endlich mal eine vernünftige Cover-Version. „Den Namen Warlock will Doro übrigens weiter behalten, auch wenn es sich künftig nur noch um eine Backing-ßand handeln wird.
Pfui Teufel! Jetzt hat der Antichrist sogar unsere braven Muster-Rocker aus Köln auf seine böse Seite gezogen. Das meinen zumindest einige ME/Sounds-Leser, die auf dem letzten BAP-Cover in dem „Mosh“-Gruß von Drummer Jürgen Zöller die „Insignien von Satanskult und Backwardmasking“ entdeckt haben wollen. Auch der Kindesgottesdiensthelferkreis Alswede schreibt uns entsetzt: “ Wenn jetzt sogar BAP auf diesem Trip sind, was wird dann erst aus Crönemeyer und Peter Moffay?“ BAP-Masfermind ßalou schüttelt dazu fassungslos den Kopf: „Schwachsinn stirbt halt nie aus!“ Man habe, so beteuert er, bei der Cover-Gestaltung an alles, nur nicht an den Teufel gedacht.
¿ Ein kleines Teufelchen ritt auch die britischen Schön-Popper von Duran Duran, als sie — möglichst ohne großes Aufsehen zu erregen — in London t : einen Test-Gig für ihre ; US-Tournee spielen woll ten: Sie nannten sich auf dem Konzertplakat „The Krush Brothers“. Dummerweise unterschätzten sie dabei ihre treuen Fans, die die Duran Gesichter auf dem Plakat natürlich sofort erkann-X~. ten und mit ihrem Mas-‚ “ senansturm auf den kleinen Live-Club für ein mittleres Verkehrschaos sorgten.
¿ Zu chaotisch ging es dem Ex-Neonbaby Inga Humpe auf einer ME/Sounds-Party im Januar zu. Nachdem sie sich kurz zuvor wegen musikalischer Differenzen von ihrer Schwester Anete getrennt hatte, verkrümelte sich Inga schon am frühen Abend ins Hotel, um mit dem Geschäftsführer einer deutschen Plattenfirma die Details des geplanten Solo-Deals durchzusprechen.
¿ Endlich versteht die Pop-Welt, warum Kate Bush gar so lange für die Fertigstellung ihres seit Monaten angekündigten Albums braucht: Sie versucht verzweifelt, das sagenhafte Geheimnis der bulgarischen Stimmen zu entschlüsseln. Zu diesem Zweck paßte sie bei einer BBC-Sendung backstage das Trio Buigark a ab und verfrachtete kurzerhand die drei Ost-Damen in ihr Studio. Und wenn sie nicht gestorben sind, jubilieren sie noch heute im Quartett.
¿ Passen „White Wedding“ und klampfende Lagerfeuer-Romantik zusammen? Billy Idol meint: „ja“. Nur mit Westerngitarre bewaffnet, brüllte sich Billy bei einem Benefizkonzert zugun sten taubstummer Kinder im kalifornischen Oakland durch ein Medley seiner Songs von „Sweet Sixteen“ bis „To Be A Lover“. Nicht nur, daß er das etwas gesetztere Publikum mit dem Bekenntnis „Ich trage Spitzenunterwäsche aus reiner Seide, ihr Idioten!“ verunsicherte, er gab auch mit „Prodigal Son Blues“ einen Vorgeschmack auf den neuen Idol: Das Geräusch eines Propellerflugzeuges nachahmend, wedelte er mit den Armen und fiel von der Bühne in eine Roadie-Gruppe.
¿ Vielleicht dachte der „Rebel Yell“, er sei der PanAm-Jumbo, mit dem um ein Haar Holly Johnson „Frankie Goes To Heaven“ gespielt hätte. Holly hatte den Lockerbie-Flug von London nach Amerika gebucht, sich aber kurzfristig entschieden, sieben Stunden früher eine andere Maschine zu nehmen. Dieter Meier und Boris Blank wurden dagegen Opfer des Absturzes: Die 747 hätte das Masterband ihrer Single „Tied Up“ nach New York bringen sollen. Glück im Unglück: YeMo schicken grundsätzlich nur Band-Kopien.
¿ Ein Scheich hat’s leicht, Ric Ocasetc von den Cars nicht. Liebend gerne würde er seine Freundin Paulina Porizkova heiraten, muß zuvor aber seine Noch-Gattin Suzanne aus dem ehelichen Heim verstoßen. Um die alte Alte noch trennungswilliger zu machen, lieferte er ihr einen neuen Scheidungsgrund: Er ließ sich, obschon bekleidet, in eindeutigen Stellungen mit dem Star-Model Paulina für eine US-Zeitschrift ablichten. Suzanne wurde daraufhin erst recht bockig: “ Wenn er mich jetzt loswerden will, wird es sehr teuer für ihn.“