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Der Typ ist eine so arme Sau, daß sich Witzeleien von selbst verbieten: Längst nicht mehr Herr seiner Sinne (und seines Bankkontos), hat Ex-Beach Boy Brian Wilson noch einmal zum Surfbrett gegriffen. Das freilich auch nur, weil sein Herr und Meister Eugene Landy, Psychotherapeut, Manager, Boyfriend und Vormund in einem, der Meinung war, der 46jährige Brian solle sein Vinyl-Comeback im flotten Strandjungen-Image promoten. Im Moment wird in Amerika der Kinofilm „Love And Mercy“ vorbereitet, eine bissige Beleuchtung der Wilson-Landy-Männerfreundschaft.
Auch Elton John ist jederzeit für seine Freunde da-. Als er mit 1 1 jungen Männern neulich in ein Nobel-Restaurant am Stadtrand von Dallas einfallen wollte, wurde die Gruppe vom Türsteher wegen „dem Ambiente nicht angemessener Kleidung“ abgewiesen. Elton schob, vom Hunger geplagt, die Mannschaft in die Männer-Boutique nebenan, kleidete seinen Anhang mit Anzügen und Krawatten neu ein, nur um auf den geselligen Gaumenkitzel nicht verzichten zu müssen. Der Stoff-Spaß kostete ihn schlappe 16,500 Mark.
Billigeren Genüssen front indes Billy Idol. Hinter den Kulissen der MTV-Award-Verleihung traf er das für seine beachtliche Oberweite berühmte Starlet Elvlra auf halber Höhe und leckte an dem privaten Silicon-Valley der Ulk-Hexe. Elvira:“ß/7/yfie/ mit seiner Rocker-Gang bei der Party ein und ging mir sofort an die Titten. Der weiß halt, was Frauen Spaß macht.“
Weniger spaßig verlief Billys letzte Sauf-Tour in L.A.’s berüchtigtem „Rainbow Rock Club“. Als ihm die vielen Biere auf die Blase drückten, die einzige Toilette in dem Schuppen aber besetzt war, trat Billy kurzerhand die Klo-Tür ein und richtete einen kräftigen Strahl auf den dort sitzenden Gast. Idol hatte Glück: Die Eingangstür, durch die er hinterher flog, war eine ausgeleierte Flügel-Tür.
Auch andere britische Popstars sind nicht vor dem sozialen Absturz gefeit. Londoner Passanten wurden in der Nähe des Covent Garden Zeugen des erschreckenden Niederganges dreier Pop-Existenzen. Ein arg heruntergekommenes Gammler-Trio bat um milde Gaben. Beim näheren Hinsehen entpuppten sich die Straßenmusikanten als Bob Geldof Mark King und Midge Ure, allesamt unrasiert und arg abgerissen. Nicht bemerkt haben die verwunderten Zuhörer allerdings die versteckten Fernsehkameras, die diese Szene für die britische TV-Serie „This Is Your Life“ einfingen.
„Tourneefieber“ ist die schlimme Krankheit, von der Spandau-Bai let-Schönling Tony Hadley jetzt befallen wurde. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist“, entschuldigte sich der Vater von zwei Kindern, nachdem er in seinem Mailänder Hotelzimmer Antiquitäten im Wert von 10.000 Mark zertrümmert hatte. Weitere 36.000 Eier muß er für demolierte Autos blechen. Tony hatte die Handbremsen gelöst und die Karren einfach einen Berg hinabrollen lassen. ¿ Daß auch ein Rod Stewart den treusorgenden Familienvater mimen kann, zeigt unser Foto (mit Mutter Kelly Emberg). Roddie erzählt seiner Tochter gerade das Märchen vom Froschkönig und untermalt die Story mit eindrucksvoller Mimik. Wenn er auch vergaß, daß der Frosch nicht selber die Küsse verteilt.
„Dieses ewige Gezetere von wegen einer Rivalität zwischen Bruce und mir ging mir total out den Geist“, meint Sting, nachdem er bei dem „Human Rights Now!“-Konzert im New Yorker Madison Square Garden erstmals Arm in Arm mit Springsteen auf der Bühne gestanden hatte, „das war der beste Weg, all die Schmierfinken zum Schweigen zu bringen“.
Bei „The River“ war Sting spontan mit seiner Gitarre zum Sanges-Duett geeilt. Im Verlauf der Amnesfy-Tour revanchierte sich Bruce, indem er bei Stings „Every Breath You Take“ einstieg: Weiteres Gipfel-Treffen: „Don’t Give Up“ von Peter Gabriel mit Tracy Chapman. Das Abschlußkonzert in Buenos Aires wurde mitgeschnitten und wird am 10. Dezember weltweit (bei uns in der ARD) gesendet.
Wieder einmal trügt der schöne Schein-. Zwei Monate erst ist es her, daß wir von Eric Clapton dieses herzergreifende Familien-Foto schössen. Erich dümpelt im warmen Wasserseiner karibischen Wahlheimat-Insel Antigua mit Freundin Lory Del Santo und Tochter Conor Loren. Doch schon wenige Wochen später, Clapton war gerade auf US-Tour mit Mark Knopfler, hing der Haussegen wieder gründlich schief: Eric, der sonst brav jeden Abend mit seiner Lory telefoniert, meldete sich eineinhalb Wochen lang nicht mehr. Lory ist sauer: “ Wenn einer clean ist, muß deshalb das Hirn noch lange nicht wieder richtig ticken!“
Einen Tick zu peinlich ist dagegen die Presseerklärung, mit der sich Herr Falco bei den noch verbliebenen Fans entschuldigt. Wegen des katastrophal schlechten Vorverkaufs wurde die Tournee des Wieners bekanntlich ganz abgesagt. Falco sieht’s etwas anders: „Was nützt es, auf Tour zu gehen, wenn die Leute derzeit einfach nicht das Geld haben, sich meine LP und ein Ticket zu kaufen. Wir werden diese Konzerte zu einem Zeitpunkt geben, an dem es die Verhältnisse wieder erlauben, daß sie alle Fako-Fans besuchen können.“
Fans des Nickelbrillenßeatle tun sich da schon leichter-. John Lennon bekam endlich seinen eigenen Gedenk-Pflasterstein auf dem „Hollywood Walk Of Farne“. Witwe Yoko Ono enthüllte unter dem Beifall von Lennon-Pilgern das Gehsteig-Denkmal. John liegt als der 1877ste Stein zwischen Joan Crawford und Helen Reddy genau vor dem Eingang der Beatles-Plattenfirma Capitol Records in der Vine Street in Hollywood. Yoko freut sich für ihren Verblichenen-.
„John war ein echter Held der Arbeiterklasse. Er hätte sich bestimmt gefreut, es bis zum Walk Of Farne gebracht zu haben.“
Vier Iren haben’s noch weiter gebracht: U2 kann es sich erlauben, vollständig auf Live-Werbung für ihr neues Album zu verzichten. Zumindest fast. Was kein Veranstalter auf die Reihe brachte, Hurrican „Gilbert“ schaffte es. U2 rockte im Londoner Dominion Theatre beim „Smile Jamaica“-ßenefiz zu Gunsten der karibischen Sturm-Opfer. Für zwei Nummern durften sich Keitti Richards und Zlggy Marley an die Seite des Propheten Bono stellen. Und obwohl Richards seinen guten Draht zum Soundmixer nutzte, um seine Gitarre altes andere überdröhnen zu lassen, gefiel den Iren die Session so gut, daß sie die Jam-Version von „Love Rescue Me“ auf die B-Seite ihrer nächsten Single ballern wollen.
Stichwort „Ball“: Bei ihrem Konzert im Londoner Palais Club sprang ein Unhold auf die Bühne und riß Sabrina das T-Shirt vom Leib. Obwohl die Aktion auf großen Publikums-Zuspruch stieß, rannte sie heulend in die Garderobe. Immerhin hat sie ihre Bälle auf 250.000 Mark versichern lassen.
Weniger Ballast muß Wendy James, ChefBlondine bei Transvision Vamp, mit sich schleppen. Wie ihre Fotosession für das Cover des britischen Edel-Blättchens „Tatler“ beweist, reicht sogar eine Maxi-Single, um ihre Knospen ausreichend zu bedecken.
Ria Reiser hätte fast sein Gelübde gebrochen, nie wieder bayerischen Boden zu betreten. Als Gaststar des nächsten Schimanski-Tatorts „Der Pott“ sollte er live bei den Dreharbeiten in den Münchner Bavaria-Filmstudios spielen. Um dem drohenden Schwall an lästigen Medien-Fragen zu entgehen, zog es Rio dann doch vor, im Ruhrgebiet vor die TV-Kameras zu treten. Dort rockte er vor Arbeitern gegen das Grubensterben.