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Die knackig frischen Girls zur Linken gehören einer Vereinigung an, die endlich wieder Sauberkeit in die Verunreinigten Staaten von Amerika bringen wird. Der Zusammenschluß einiger lebensbejahenden Washingtoner Senatoren-Gattinnen — genannt P.M.R.C. (Parents Music Resource Center) — macht Schluß mit lästigen Subjekten wie stöhnenden Princen und beckenkreisenden Madonnas, die unsere Jugend doch nur in die Fangnetze des Teufels treiben.
Doch ernten sie Lob? Erhalten sie Zuspruch? Oh nein, einer ihrer Hauptangriffspunkte, Blackie Lawless, Sänger der völlig perversen Heavy Metal-Gruppe W.A.S.P., nimmt sich nun auch noch die Frechheit heraus und verklagt die Organisation auf 50.000 Dollar Entschädigung, nachdem in einem vom P.M.R.C. herausgegebenen Buch für besorgte Eltern das W.A.S.P.-Cover „Fuck Like A Beast“ unerlaubt abgedruckt wurde. Aber noch ist die Welt nicht verloren, es gibt doch auch ordentliche Rock-Stars, die man — so die Vorsitzende der Senatoren-Gattinnen, Tipper Gore — ohne Scham genießen darf. Beispielsweise den amerikanischen Patrioten Bruce Springsteen, der Ende September mit seinem neuen Werk Tunnel Of Love wieder erscheinen wird. Sehr country-lastig soll’s werden, wobei Herr Springsteen diesmal gar Pedal-Steel-Gitarren und Geigen einsetzte, um das wahre Amerika in seiner ganzen Pracht erklingen zu lassen. Beispielhaft kirchlich haben auch die Brautleute Dave Stewart und Siobhan Bananarama den Bund fürs Leben geschlossen. Glückwünsche für das Paar werden lediglich durch die Tatsache getrübt, daß auch das selbstgeschneiderte, an sich wunderschöne Kleid der Braut nicht verbergen konnte, daß Siobhan bereits im fünften Monat schwanger st (Verkehr vor der Ehe, pfui!). Britischen Pressemeldungen zufolge gibt man der Verbindung außerdem nicht allzu große Chancen, da seriöse Recherchen herausgefunden haben wollen, daß die Dame von Grund auf zu schlampig sei und sich sogar viel zu selten der körperlichen Hygiene widme. ¿ Doch was ist das alles gegen diesen hemmungslosen Lustmolch aus Minneapolis, der sich selbst zum Prince adelte. Nicht genug, daß er der walisischen Sängerin Sheena Easton für eine Million Dollar ein Apartement in Paris mit den Worten: „Das ist fortan unser Liebesnest!“ übergab; schon kurze Zeit später verführte er das minderjährige Fotomodell Naomi (16) aus London, die nun als Tourneebegleitung in den USA zu dienen hat. Außerdem wurde der Mulatte von seiner eigenen Halbschwester Lorna Nelson (42) verklagt, da der exzentrische Star die Lied-Idee zu seiner neuesten Stöhn-Orgie „U Got The Look“ von ihr gestohlen haben soll.
Ist es da noch verwunderlich, wenn Gottes Zorn eine Sintflut in den Paisley Park schickt? Der Arbeitsplatz und Wohnsitz des Bösewichtes wurde von schweren Regenfällen heimgesucht, die die Fertigstellung einer geplanten Konzert-Filmdokumentation auf Wochen hinaus verzögerten. Sehr bedenklich auch die Tendenzen, daß sich die Leitbilder unserer Kinder immer mehr der Werbung verkaufen. An sich nicht schlimm, doch ist bei der Wahl der anzupreisenden Produkte schon eine gewisse Verantwortung gefordert. So mußte ME/Sounds feststellen, daß der berühmte Bassist Gordon Sumner, der unter dem sexuell anzüglichen Pseudonym Sting (Stachel) arbeitet, für japanisches Bier wirbt. Wie sollen wir da den Alkoholismus bekämpfen, wenn unverantwortliche Musiker zum Trinken auffordern? Ozzy Osboume, auch ein spezieller Freund unserer eingangs erwähnten Damen, ist endlich dort, wo er hingehört: im Gefängnis! Der schwere Alkoholiker, der sich untersteht, das Washingtoner Kaffee-Kränzchen als „Frust-Nudeln“ zu bezeichnen, tourt zur Zeit durch 16 britische Strafvollzugs-Anstalten. Als Vorgruppe wurde die englische Knastbrüder-Band The Scrubs verpflichtet.
Es steht zu befürchten, daß der Sänger, der immerhin schon einige Jugendliche auf dem Gewissen hat (Selbstmorde, Drogen, Alkohol), noch in diesem Monat wieder auf freien Fuß gesetzt wird, was wieder einmal die Sinnlosigkeit des humanen Strafvollzugs eindrucksvoll dokumentiert. Es kann doch nicht angehen, daß Menschen, die sich wie Tiere gebärden, fernab jedweder Justiz unsere Kinder verderben. Friede den Teddybären! sagt den Beastie Boys, sie sollen heim zu Mutti gehen und ihre Akne pflegen — jetzt kommen wir!“ Die da so tönen, kommen aus London, heißen Ghastly Girls (ghastly: gräßlich, scheußlich) und zeichnen sich mit wahrlich gigantischen Mundwerken aus. Ein paar Auszüge aus dem Repertoire gefällig? gern „Madonna ist nur eine kleine fette italienische Schlampe, die wir liebend erschien möchten.“ Prince ist ein Schlappsack. Er war mal hinter uns her, aber wir ließen ihn einfach stehen. Wie der schon aussieht! Wenn der seine Zunge rausstreckt, könnte man meinen, man hätte es mit einem Reißverschluß zu tun.“
Was die Damen musikalisch zu bieten haben, entzieht sich unserer Kenntnis, da noch kein hörbares Produkt der garstigen Girls vorliegt. Immerhin soll das Quartett auf eine musikalische Vergangenheit als Background-Chor verweisen können und von britischen Tonträgerfirmen zur Zeit allerheftigst umschwärmt werden. (Womit wieder einmal bewiesen wurde, daß man mit einer großen Klappe schneller in die Zeitung kommt als mit einem Plattenvertrag.) Über den zweiten Bildungsweg hat sich nun auch die entsetzlich talentierte Ex-Prince-Gespielin Apollonia Kotero ein neues Betätigungsfeld geschaffen. Da weder die Schauspielerei und schon gar nicht die Musik ein Vorwärtskommen garantieren, verschlug es Madame nun in adäquatere Bereiche: Als Einzelhandelskaufmann in Sachen Unterwäsche! Generationen fragen sich: Was ist denn nur in Terry D’Arby gefahren? Vor zwei Jahren noch als schüchterner, introvertierter Sänger der Frankfurter Lokal-Funk-Kapelle Touch kaum ansprechbar, heute der Mann der ob seiner markigen Sprüche a la „Ich bin ein Genie“ zuerst zum Liebkind und kurz darauf zum Buhmann britischer Presse-Fuzzis wurde. Vielleicht bringt seine November-Tournee durch die alte Heimat neue Erkenntnisse! Abteilung: Tratsch-Kompressor! Während Sänger Ben von Curiosity Killed The Cat von einem Urlaub auf den Seychellen nach einer Kollision mit einem Motorboot eine saftige Beule mit nach Hause nahm, erlitt Pepsi von Fanta & Shirlie bei Video-Dreharbeiten einen Nervenzusammenbruch. Neil Tennant von den Pet Shop Boys gehen ganz furchtbar die Haare aus (was er mit diversen Tinkturen zu verhindern sucht), während Phil Collins in seinem wohlverdienten Urlaub den häuslichen Swimming-pool neu streicht. Was Jim Kerr zu seiner Alten Chrissie Hynde sagte, nachdem die Pretenders-Chefin beim Londoner Madonna-Konzert mit Nick Kamen (!) schmusenderweise ertappt worden war, werden wir leider nie erfahren, während Frau Madonna/ Penn bekanntgab, nach dieser Tournee mit dem alten Penn-Bruder ein Baby zu zeugen gedenke.
Hört, hört: Der legendäre Arista-Chef Clive Davis (der Mann, der beispielsweise eine Whitney Houston ermöglichte) ließ der Nürnberger Nachwuchs-Band Bond wissen, daß er bei der Produktion des nächsten Albums seine Finger im Spiel zu haben wünsche. Als Mutti der Woche möchte ME/ Sounds Michelle Phillips, Ex-Viertel der Mamas & Papas („Monday, Monday“, „California Dreaming“) auszeichnen. In einem Interview erklärte die immer noch äußerst attraktive Dame ihre Erziehungs-Prinzipien der Teenager-Tochter Chyenne: „In unserem Haus gibt es einen Korb, in dem alle möglichen Verhütungsmittel bereit liegen. Ich sage jedem Mann, der uns besucht, daß Verkehr in unserem Haus nur mit Kondom zugelassen ist!“
Was Sie schon immer über berühmte Rock’n’Roller wissen wollten, von den Künstlern selbst jedoch nie erfahren werden: Der bodenständige deutsche „Rock-Poet“ Klaus Lage erstand eine Villa am teuren Zürcher See. Herzlichen Glückwunsch! Etwas unpassend wirkt es da nur, wenn der bärtige Barde in seinem neuen Song „Heimat“ darüber lamentiert, daß wir hierzulande ,“den Bauch schon so voll haben“…