Die beiden sitzen da wie ein altes Ehepaar, zufrieden mit sich und der Welt, grinsend und beide ein bißchen zu dick: die 22jährige Dänin mit dem geheimnisvollen Namen Cry und ihr Partner in Sachen Kunst, der 39jährige Ex-Einstürzende-Neubauten-Schlagwerker F. M. Einheit. Stolz und zufrieden können die beiden sein. Haben sie doch mit „Touch Of El!“ eine Arbeit vorgelegt, die es in sich hat. Aber wie kam’s dazu? 1996 wurde Einheit von einer dänischen Dance Company beauftragt, den Soundtrack für eine Tanz-theaterinszenierung zu komponieren. F. M. hing einige Wochen lang in Kopenhagen ab, immer mißmutiger darüber, daß seine Arbeit nicht recht vorangehen wollte. Doch an einem dieser regenverhangenen Tage hörte er diese unglaubliche Stimme – Gry hatte sich bei der Dance Company um einen kleinen Job beworben. Einheit war „auf der Stelle hingerissen von Grys Ausstrahlung und Stimme – sie ist für mich Björk, Marlene Dietrich und Maria Callas in einem“, schwärmt der Art-Avantgardist geradezu überschwenglich. „Mit diese Stimme wollte ich arbeiten.“ Vom selben Tag an realisierten F. M. und Gry fieberhaft ihre eigene künstlerische Vision, „A Touch Of E!“ eben. Darauf zu hören ist ein dramatisch-theatralischer Streifzug durch das Grenzland zwischen Psychedelik, der Lust am Experiment und ungezähmten Elektrosounds.
