Neu im Kino: „The Lego Movie“, „Panem“-Nachfolger „Divergent“ und Arnold Schwarzenegger im Hardcore-Modus
Stein für Stein in den Animationsolymp: Gegen LEGO-Held Emmett sieht Arnie wirklich alt aus!
Film der Woche: „The Lego Movie“
Animation – USA 2014, Regie: Phil Lord, Chris Miller, Darsteller: Will Ferrell, Will Arnett
Das nennt man wohl Subversion in eigener Sache: Seit einem guten Jahrzehnt macht der dänische Klötzchenbauer LEGO seine Kohle vor allem damit, Modellreihen auf megaerfolgreichen Filmfranchises aufzubauen und damit die kreative Energie kleiner LEGO-Fans doch ziemlich einzuschränken. Nur um jetzt den umgekehrten Weg zu gehen und aus all den seit Jahren bedienten Franchises wieder ein Filmprojekt zu machen, in dem genau diesen kreativen Restriktionen der Krieg erklärt wird. Das muss den beiden Regisseuren Phil Lord und Chris Miller – zuvor u.a. mit „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ schon (im positiven Sinne) neben der Spur – erst einmal jemand nachmachen.
Ihre knallbunte LEGO-Welt gleicht in ihrem gleichgeschalteten Frohsinn (sinnbildlich hierfür der Tegan & Saras Hit „Everything Is Awesome“) einem auf Klötzchengröße geschrumpften Orwell-Staat, in dem der böse Lord Business (Will Ferrell) mit harter Hand darüber wacht, dass alles an seinem Platz ist. Und damit es so bleibt, plant er mit seiner Superwaffe sogar, die unterschiedlichen Themenwelten für immer in ihrem Ist-Zustand festzufrieren (bzw. –kleben). Von all diesen Plänen keine Ahnung hat die graue Arbeitermaus Emmet (Chris Pratt), die wie einst Neo in „Matrix“ der taffen Freiheitskämpferin Wyldstyle in den Kaninchenbau folgen darf, der ihm Zugang zu den unterschiedlichsten LEGO-Welten eröffnet. Hier soll er seine „Masterbuilder“-Fähigkeiten entdecken und verfeinern, um mit der Kraft der Kreativität dem ultimativ Bösen gegenübertreten zu können. Mehr (oder eher weniger) unterstützt von „echten“ Helden wie Batman, Superman und dem Gandalf nachempfundenen Vitruvius.
Das mag im ersten Moment wieder nach dem typisch pädagogischen Erbauungsprogramm aus amerikanischen Trickfilmschmieden klingen, ist aber – nicht nur dank der subversiven Grundhaltung – sehr viel mehr. Vollgestopft mit filmhistorischen und popkulturellen Referenzen nämlich, die „The Lego Movie“ auch für den erwachsenen Filmbuff zum echten Vergnügen werden lassen. Zumal das Diktat der Perfektion auch in Sachen Machart clever unterlaufen wird: Mit perfekt imitiertem Stop-Motion-Look, der auch Hobbybastler immer wieder an unzählige LEGO-Kurzfilme aus eigener Herstellung denken lässt. Der Widerspruch freilich bleibt: Indem dieser Lobgesang auf kreative Freiheit wiederum selbst limitierende Legosets hervorgebracht hat.
AUSSERDEM NEU IN DEN KINOS UND MIT EINEM EIN-SATZ-SCHNELCHECK AUFGEFÜHRT:
DIE BESTIMMUNG – DIVERGENT
Bekannte Namen: Shailene Wodley, Kate Winslet
In Nachfolger der „Tribute von Panem“ müssen sich auch hier Jugendliche mit den Widrigkeiten einer dystopischen Zukunft auseinandersetzen.
Gehen wir rein… weil zumindest der Soundtrack für Qualitätsware spricht.
SABOTAGE
Bekannte Namen: Arnold Schwarzenegger, Sam Worthington
Arnie darf als SWAT-Leader noch einmal härter sein als hart und in bester „The Shield“-Manier in den Grauzonen des Gesetzes operieren.
Gehen wir rein… weil David Ayer mit „Harsh Times“ und „End Of Watch“ schon Bonuspunkte gesammelt hat.
SUPER-HYPOCHONDER
Bekannte Namen: Dany Boon, Kad Merad
Hypochonder sucht Frau des Lebens und „Willkommen bei den Sch’tis“ endlich einen Boxoffice-Nachfolger.
Gehen wir rein…. weil auch uns permanent imaginäre Zipperlein plagen.
SPUREN
Bekannte Namen: Mia Wasikowska, Adam Driver
Atemberaubend bebilderte Extremwanderung durch die australische Wüste, mit dem Mia Wasikowska in die Fußstapfen der für die Rolle vor 20 Jahren vorgesehenen Julia Roberts tritt.
Gehen wir rein… damit wir so einen Wahnsinn nicht selber unternehmen müssen.