MUSIKEXPRESS holt erstes Gold! Die Musikgruppe


Wir sind Helden war im Haus. Nicht nur, um in Münchens schönstem Plattenbau ein akustisches Konzert zu geben, sondern auch, um dem wahrscheinlich tollsten Musikmagazin der Welt eine Goldene Schallplatte zu verleihen – für die mediale Schützenhilfe beim Verkauf von 100.000 Exemplaren des Helden-Albums die Reklamation (kleines Bild rechts]. ME-Chefredakteur Christian Stolberg und Redakteur Albert Koch freuten sich wie die Schneekönige nicht zuletzt deshalb, weil in Zeiten „wie diesen“ die Goldreserven der Musikindustrie immer knapper werden. Anschließend wurde die Goldverleihung mit einem 45-minütigen Auftritt von Wir sind Helden im Konferenzraum gefeiert. Souveräner Sieger des spontan ausgerufenen Wettbewerbs „Wer hat den besten Fleck unterm Arm?“ [kleines Bild linksl an diesem heißesten 17. März in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: Helden-Schlagzeuger Pola Roy. Mehr auf Seite 105.

Weil von ihrem letzten Album gut 30 Songs übrig sind, wollen Super Furry Animals sofort nach Ende ihrer Welttournee den Nachfolger aufnehmen. Ein paar neue Songs sind laut Schlagzeuger Dafydd leuan schon wieder dazugekommen. Viel zu tun auch für Green Day : 35 Songs will die Band mit Produzent Rob Cavallo für eine Art Konzeptalbum aufnehmen, das im September erscheinen soll: „Wir versuchen ein durchgehendes Thema hineinzubekommen“, sagt Billy Joe Armstrong, „weil wir nicht im Singles-Geschäft, sondern im Alben-Geschäft tätig sind.“

Das war auch Scott Walker – bis zum gigantischen Flop des enigmatischen TiLT 1995. Nun hat Walker einen neuen Vertrag unterschrieben einen Termin für Hörbares gibt es noch nicht. Nicht vor 2005 ist laut Chris Martin mit einem neuen Coldplay-Album zu rechnen. Martin nahm derweil mit Ash für den Soundtrack des Zombie Films „Shaun Of The Dead eine Version des Buzzcocks-Hits „Everybody’s Happy Nowadays“ von 1980 auf. Ash-Gitarristin Charlotte Hatherley, deren Mutter in dem Film als Zombie zu sehen ist, veröffentlicht im August ihr erstes Soloalbum, das Rob Ellis [PJ Harvey] produzierte.

Auch auf der Bühne bekamen Ash prominenten Besuch: Ihren Londoner St.-Patricks-Day-Auftritt am 17. März feierten die Iren mit Gitarrist Brian Robertson von Thin Lizzy „Ich bin nicht sicher, ob wir würdig sind, den Dreck von seinen Stiefeln zu lecken“, sagte Tim Wheeler und kündigte den Lizzy-Klassiker „The Boys Are Back In Town“ an: „Das sollte die irische Nationalhymne sein. „

Bands, die davon träumen, auf einem der großen deutschen Sommerfestivals aufzutreten, könnten ihren Traum auf ungewöhnliche Weise verwirklichen: indem sie den Joe-Cocker-Evergreen „Sail Away“ aus der Beck’s-Bier-Reklame neu einspielen und ein bißchen Glück haben. Die Stilrichtung spielt keine Rolle; fünf Bands werden von einer Expertenjury ausgewählt. Näheres unter www.becks-on-stage.de Als Nachfolger u.a. von Lee Scratch Perry, David Bowie und John Peel ist Morrissey beim diesjährigen Londoner Meltdown-Festival im Juni als Kurator für das Programm verantwortlich. Eingeladen hat er u.a. die Libertines, Franz Ferdinand, Nancy Sinatra, Sparks sowie die überlebenden New York Dolls David Johansen, Sylvain Sylvain und Arthur Harold Kane, die erstmals seit 29 Jahren gemeinsam auf einer Bühne stehen werden. „Eine großartige Gelegenheit, der Musik, die mich über die Jahre begeistert hat, Anerkennung zu zollen “ sagte Morrissey. „Einige von euch haben i-Pods, ich habe Meltdown.“

Keinen Welt-, aber immerhin einen kanadischen Rekord haben Jet aufgestellt: Ihre Debütsingle „Are You Gonna Be My Girl“ hielt sich mit 17 Wochen länger ander Spitze der Rock-Charts als irgendeine Single in irgendwelchen kanadischen Charts. Vorgänger der australischen Retro-Rocker als Rekordhalter waren U2.

Eigentlich wollte 50 Cent im Juli den Nachfolger für get rich or die tryin‘ veröffentlichen. Nun hat er sich das Debüt noch mal angehört und festgestellt, dass die neuen Aufnahmen nicht gut genug sind: „Ich muß ein besseres Album machen als das letzte, olso dauert es viel länger.“

NeuerVÖ-Termin: Oktober.

Ein schlechtes Gedächtnis zeigte Michael Stipe, als er die Bitte von Supermodel Helena Christensen ablehnte, mit ihr ein Duett aufzunehmen: „Duette“, teilte der REM-Frontmann in royalem Plural mit, „singen wir nur nachts in Hotelzimmern, wenn wir zuviel getrunken haben.“ Seine vokalen Paarungen mit Patti Smith, Neneh Cherry, Kristin Hersh und anderen waren ihm da wohl momentan entfallen. Vielleicht wollte sich der nach seiner Prügelei mit Jason Stollsteimerzu „Anger Management“ verurteilte Jack White Nachhilfe in Friedlichkeit geben lassen, als ersieh Ende März im State Theater in Detroit zu Bob Dylan auf die Bühne gesellte, und seinen Song „Ball And Siscuit“ anstimmte. Zu hören ist das Zusammen-Spiel auf www.whitestripes.net.

Letzter Vorhang für John McGeoch Der legendäre Magazine-Gitarrist, der auch auf Platten von Siouxsie & The Banshees, Visage und PILzu hören und seit 1995 hauptberuflich als Krankenpflegertätig war, starb am 4. März im Alter von nur 48 Jahren. „Sofort“ muss Ron Wood mit dem Rauchen aufhören: „Sonst könnte ich in einem Jahr tot sein.“ Der 56jährige Jüngst-Stone, der zuletzt vor etwa 55 Jahren ohne Glimmstengel gesichtet wurde, leidet an einer schweren Lungenkrankheit und ist auch mit anderen Lastern noch nicht ganz fertig: „Es fällt mir immer noch schwer, an einer Bar vorbeizugehen“, sagte er dem Sunday Mirror. Auch David Crosby bleibt alten Lastern treu zumindest ein bisschen: Ende März wurde das Folk-Urgestein, das 1985 eine diesbezügliche Haftstrafe absitzen musste, in einem Hotel in Manhattan wegen Drogen- und Waffenbesitzes festgenommen. Es ging um eine Pistole – und ein paar Gramm Marihuana. Ins Gefängnis muss Diana Ross ein zweites Mal wegen derselben Sache. Im Februar wegen Trunkenheit am Steuer zu zwei Tagen Haft verurteilt, trat sie die Strafe zwar an, saß jedoch nach Meinung der Behörden eine Stunde zuwenigab.

Noch auf freiem Fuß sind die Einbrecher, die mit einem gestohlenen LKW die Hintertür des Elvis-A-Rama-Museums in Las Vegas niederwalzten und Memorabilien im Wert von 300.000 Dollar entwendeten, darunter Ringe und eine vergoldete Pistole. Vielleicht wussten die Diebe nicht so genau, wo sie waren: Des Kings legendäre „Blue Suede Shoes“, das wertvollste Exponat, blieben unangetastet.

Es war nicht der echte Mittelfinger von Thom Yorke, den ein Fan Mitte März für248 Pfund auf Ebay ersteigerte – sondern das herausragende Glied eines der zwei NME-Awards, die Radiohead am 12. Februar erhalten hatten. Yorke hatte den Fingerabgebrochen, weil er ihn“.beleidigend“ fand. Da es ihm Gitarrist Jonny Greenwood nachtat, könnte in Kürze ein zweites „einmaliges Radiahead-Erinnerungsstück“ (Versteigerer George Bagilhole] verfügbar werden. Für Menschen, die glauben, Musik sei ein frei verfügbares Gut, werden die Zeiten härter: Die US-Bundesstaaten planen laut eines Briefentwurfs des kalifornischen Justizministers Bill Lockyer an P2P-Dienste einen Großangriff auf“.File-Sharer“, um „sicherzustellen, dass Sie ihren Pflichten als verantwortungsbewusste, im Geschäftsleben stehende Bürger nachkommen.“

Dahinter steckt diesmal nicht der Branchenverband RIAA, sondern die „Motion Picture Association of America“, die betonte, sie habe dem Minister „nicht direkt“ die Feder geführt. Die RIAA hat seit Jahresbeginn über 1.500 Computerbenutzer wegen illegaler Song-Downloads verklagt. Ob bald auch Musiker verklagt werden, die unter dem Motto „Free Music For Free People“ ihre Songs unter Umgehung der Industrie direkt ins Netz stellen, bleibt abzuwarten. George Michael geht mit „schlechtem Beispiel voran und bietet sein „definitiv letztes“ Album PATIENCE zum kostenlosen Download an. Eine ganz andere Art von Piraterie leistete sich die spanische Werbefirma Tandem Camany Guasch: Weil Tom Waits seine Musik grundsätzlich nicht für Reklame zur Verfügung stellt und deshalb auch die Anfrage bezüglich „Innocent When You Dream“ für einen Audi-TV-Spot ablehnte, ließ man einfach einen Song komponieren und einspielen, der wie eine leicht veränderte Version des Waits-Originals klang. Ein spanisches Gericht hat dem nun einen Riegel vorgeschoben und Zahlung von Schadensersatz angeordnet.

151.204 Singles wurden 2003 in Portugal verkauft, halb so viele wie 2001. Als Konsequenz veröffentlicht der nationale Phonoverband künftig keine Single-Charts mehr.

Flurfunk wa s (st eigentlich in dieser Redaktion los?

Verhunzter Tanzschritt kostet FCB Millionen!

Das hat man von der Retrotechnik; Endlich einen neuen dampfgetriebenen Plattenspieler für die Redaktion angeschafft, damit Koch in seiner Singles-Rubrik auch wieder Vinyl berücksichtigen kann. Und dann das: Der Meister fertigt eine Rezension einer Dance-Platte mit verdächtig mickymausigen Vocals zwischen hektischen Beats an. Später mal 33 statt 45 rpm ausprobiert – klingt irgendwie besser. Weil aber auch diese Elektrofuzzis zu cool sind, auf ihre Platten die Umdrehungszahl draufzuschreiben! Doch sind das Marginalien im Vergleich zu den schicksalshaften Verkettungen, die den bislang so ruhmreichen FC Bayern ereilten. Das Debakel nahm seinen Lauf mit einem versauten Tanzschritt, getan vom den Körpereinsatz nie scheuenden Mt-Allesmann Martin Baudenbaucher im Rahmen eines betriebsinternen, äh, Umtrunks im Februar. Der artete- offenbar unter tatkräftiger Mithilfe eines „Rettungssanitäters – in einen Knöchelbruch aus, der den glühenden FCB-Fan für vier Wochen ins Krankenbett nagelte. „Die Saison kann ich abhaken „, sagt ßaudi, mit Krücken zurück im Haus. Sein Verein wohlauch; der Ausfall des Schlüsselfans hat sich katastrophal auf die Saison-Bilanz der Bayern ausgewirkt: Champions-League^ Aus gegen Real, und auch die 389. Deutsche Meisterschaft wird den Zuckerpuppen aus der Hitzfeldtruppe nach so überschattetem Rückrundenstart wohl verwehrt bleiben. Auf eine Stellungnahme von Uli Hoeneß wartet noch: der Flurfunker