Megan Thee Stallion vs. Tory Lanez: „Die schlimmste Erfahrung meines Lebens“


Im Gespräch mit der „GQ“ rekapituliert die Rapperin einen Vorfall im Juli, bei dem sie von dem Rapper Tory Lanez angeschossen worden sein soll.

Diesen Monat ziert die erfolgreiche US-Rapperin Megan Thee Stallion das Cover der amerikanischen Zeitschrift „GQ“ als „Rapper of the Year“. In dem dazugehörigen Themeninterview bezieht die 25-jährige Musikerin zu einem Ereignis im Juli Stellung, bei dem sie laut eigenen Aussagen von dem Rapper Tory Lanez angeschossen wurde. Obwohl der Vorfall gerichtlich noch längst nicht geklärt ist, hat sich ein Streit zwischen den beiden Parteien jedoch längst über Social Media ausgetragen. Dabei, so Thee Stallion, erhielt sie wesentlich mehr Hassnachrichten als Unterstützung. Die Schießerei und die Wochen danach bezeichnet die Rapperin somit als „die schlimmste Erfahrung meines Lebens“.

Megan Thee Stallion überbringt GOOD NEWS

Laut der „WAP“-Interpretin hat sich der Vorfall wie folgt zugetragen: Am besagten Abend im Juli war sie auf einer Pool Party in den Hollywood Hills gewesen, wonach sie nur mit einem Bikini bekleidet mit zwei weiteren Menschen zu Tory Lanez ins Auto gestiegen sei. Nach den Aussagen der Künstlerin lag ein Streit in der Luft. Aufgrund ihres unguten Bauchgefühls habe sie daraufhin zweimal versucht, das Fahrzeug zu verlassen und sich stattdessen ein Taxi zu rufen – doch beim zweiten Anlauf habe ihr Lanez plötzlich auf die Füße geschossen und sie dabei stark verletzt.

Im Interview mit der „GQ“ beschreibt Megan Thee Stallion, die mit bürgerlichem Namen Megan Pete heißt, den Schockmoment wie folgt: „Ich habe nie jemanden angefasst“, so die Rapperin. „Ich habe kaum etwas zu dem Mann gesagt, der auf mich geschossen hat, als ich wegging. Wir waren buchstäblich fünf Minuten vom Haus entfernt.“ Direkt nachdem die Schüsse gefallen waren, habe Lanez sie angefleht, niemandem etwas von dem Ereignis zu erzählen, rekapituliert die Musikerin. Stattdessen hätte er ihr und ihrer Freundin Geld angeboten, damit sie schweigen.

„Ich liebe es!“: Debbie Harry hätte gerne Cardi Bs „WAP“ geschrieben

„An diesem Punkt hatte ich wirklich Angst“, erzählt Megan Thee Stallion im Interview, „denn das war mitten in all den Protesten. Die Polizei bringt einfach alle grundlos um, und ich denke: ‚Ich kann nicht glauben, dass du auch nur denkst, dass ich Geld nehmen will. Du hast gerade auf mich geschossen.“ Aus Angst, dass sie nach dem Fund der Waffe verhaftet werden oder Opfer von Polizeigewalt werden könnten, habe sie den Beamt*innen beim Eintreffen bloß mitgeteilt, sie hätte sich geschnitten, meint die Rapperin im „GQ“-Gespräch. Erst später habe sie sich wegen des Angriffs an die Öffentlichkeit gewandt – und daraufhin einen gewaltigen Shitstorm erhalten. Anfang Oktober erhielt Tory Lanez nun eine offizielle Anklage wegen des Vorfalls. Zwar soll er bereits in der besagten Nacht festgenommen worden sein, allerdings konnte er nach Zahlung der Kaution wieder frei gelassen werden.

Megan Thee Stallion gehört aktuell zu den erfolgreichsten US-Künstler*innen und wurde im laufenden Jahr bei den BET-Awards, den MTV Video Music Awards und den Billboard Women in Music Awards ausgezeichnet. Ihr gemeinsamer Song mit der Rapperin Cardi B „WAP“, ist einer der erfolgreichsten Songs des Jahres. Ihr Debütalbum GOOD NEWS erscheint am 20. November 2020.

Feminismus im Deutschrap: Ein Portrait der spannendsten Künstlerinnen der Szene