Marilyn Manson verklagt Evan Rachel Wood wegen ihrer Missbrauchsvorwürfe
Die Vorwürfe bezeichnete Manson in der Anklageschrift als „böswillige Lüge“.
Evan Rachel Wood muss sich vielleicht bald für ihre Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Marilyn Manson vor Gericht rechtfertigen. Der Rockmusiker hat nun Klage gegen seine Ex-Verlobte bei einem Gericht in Los Angeles eingereicht.
Aus der Klage geht hervor, dass Manson Wood und ihrer angeblichen Partnerin Illma Gore vorwirft, bei den Missbrauchsvorwürfen handele es sich um eine Verschwörung gegen ihn. Wood ginge es darum Mansons erfolgreiche Musik-, TV- und Filmkarriere zu ruinieren. Die Vorwürfe, er habe Missbrauch begangen und sei ein Vergewaltiger, werden in der Anklageschrift als „böswillige Lüge“ bezeichnet.
Die Klage, die ein Geschworenenverfahren anstrebt, erhebt darüberhinaus mehrere schwere Anschuldigungen gegen Wood und Gore und behauptet, das Duo habe sich in die Computer und Social-Media-Accounts des Sängers gehackt und „ein fiktives E-Mail-Konto angelegt, um angebliches Beweismaterial zu erstellen, dass Warner illegale Pornografie per E-Mail verschickt hat.“
Aus der Klage gehen noch weitere schwere Anschuldigungen hervor: So wirft Brian Warner, wie Marilyn Manson bürgerlich heißt, Wood und Gore vor, sich als FBI-Agent ausgegeben zu haben, um dann einen fiktiven Brief in dessen Namen erstellt und verbreitet zu haben, der den Anschein erwecken sollte, Warners angebliche Opfer und deren Familien seien in Gefahr.
Außerdem wirft Warner den beiden vor, potenziellen Ankläger*innen Checklisten und Skripte zur Verfügung gestellt zu haben, die die konkreten mutmaßlichen Missbrauchshandlungen auflisteten, die sie gegen Warner geltend machen sollten. Zudem sollen Wood und Gore gegenüber potenziellen Anklägern wissentlich falsche Aussagen gemacht haben, die seitdem von diesen Anklägern in Gerichtsakten wiederholt wurden, einschließlich der diffamierenden Behauptung, Warner habe den sexuellen Übergriff auf einen Minderjährigen gefilmt.
Mansons Anwalt Howard King teilte mit, dass man nun Klage eingereicht habe, da man eine Mengen an belastenden Beweisen und Zeugenaussagen habe, die belegen, dass die Geschichten von Wood und Gore verfälscht und aus rachsüchtigen Motiven verbreitet worden seien, und darüber hinaus unwahr seien. Weiter sagte King, man müsse zwischen Brian Warner und seiner Bühnenfigur „Marilyn Manson“ unterscheiden. Die von den mutmaßlichen Opfern geschilderten Geschichten seien so nie passiert.
Die Klage gegen Wood kommt damit genau zwei Wochen vor der Veröffentlichung von Amy Bergs Film über Evan Rachel Wood, „Phoenix Rising“. Die zweiteilige Dokumentation wird bei HBO erscheinen und begleitet Wood auf dem Weg, erstmals öffentlich über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Wood, die von 2007 bis 2010 mit Warner liiert war, wirft dem Musiker vor, sie als Teenagerin gegroomt und missbraucht zu haben. Zudem soll Warner sie auch vergewaltigt haben. Seitdem Wood Warner 2021 erstmals öffentlich als Missbrauchstäter bezeichnet hat, haben auch weitere Frauen, darunter die „Game of Thrones“-Schauspielerin Esmé Bianco, Vorwürfe des Missbrauchs gegen ihn erhoben.