Lucky Peterson: Frisches Blut für den Blues


Zwei Dinge braucht der Mann, zumindest, wenn er Lucky Peterson heißt: Viel Spaß – und viel Geld. Wobei sich die Prioritäten des Blues-Youngsters anläßlich seines gerade begangenen 30. Geburtstags doch ein wenig geändert haben: „Früher“, sagt der Multi-lnstrumentalist aus Buffalo, „wollte ich nur meinen Spaß, —jetzt ist es an der Zeit, auch mal Kohle einzufahren.“ Nach Jahren in der zweiten Reihe als Begleit- und Studiomsuiker (Bobby Blue Bland, Etta James) will Peterson endlich selbst die Arenen füllen, die er bisher nur warmspielen durfte. Das Zeug dazu hat das ehemalige „Wunderkind“, das schon mit fünf Jahren von seinem Vater, dem Blues-Sänger und Club-Besitzer James Peterson, durch die einschlägigen TV-Shows gereicht wurde, allemal: Auf der Bühne entwickelt sich Peterson mit geradezu unheimlichen Entertainer-Qualitäten jeden Abend zum Pop-Star — da bekam selbst ein James Brown weiche Knie, als er danach auf die Bühne mußte. Obwohl für den Blues noch relativ jung, entpuppt sich Peterson als Traditionalist, der gleichwohl seine Gitarre für einen Rap hergeben würde — vorausgesetzt, ein Hit könnte dabei rausspringen. Für ihn ist dennoch der Blues die Altersvorsorge: „HipHop wird eines Tages wieder von der Bildfläche verschwunden sein, aber der Blues wird nie sterben -— damit kann ich alt werden.“ So alt, daß er das Zeitliche „am liebsten auf der Bühne“ segnen würde. Peterson ist ein Mann der Tat. Die „politischen“ Songs seines neuen Albums BEYOND COOL sind eher Tribute an Heroen wie Hendrix oder Stevie Wonder. Sonst gibt er sich lieber unverbindlich: „Liebe und Frieden müssen wiederkommen, so wie in den 60’s. Wir müssen alle voneinander lernen, die Welt besser machen und vorbereiten für unsere Kinder. “ Apropos: Lucky’s größte Sorge ist derzeit sein Sohnemann. Der ist schon 13 -— und hört, sehr zum Verdruß seines Daddies, – ausschließlich HipHop ..,