Lollapalooza Berlin 2015: So war’s am Sonntag – mit Beatsteaks, Muse und Co.
Muse zeigen am Sonntag beim Lollapalooza Berlin die besten Momente des Windows Movie Makers. Wie ihr Auftritt sowie die Shows der Beatsteaks, Sam Smith, Felix Jaehn und anderen Acts waren? Haben wir hier aufgeschrieben.
Belle and Sebastian beim Lollapalooza Berlin 2015
Auf der Nebenbühne hatten My Morning Jacket gerade ihre Gitarren ausgestöpselt. Das schwere Feedback-Gewitter unter dem leicht bewölkten Berliner Himmel zog schnell ab, was Belle and Sebastian am Sonntagnachmittag auf dem Tempelhofer Feld alle Freiheiten ließ, mit ihrem Twee Pop noch einmal die Sonne herauszulocken. Und eigentlich braucht es ja nicht viel, um ein Publikum auf die sogenannte Temperatur zu bringen: „Nobody’s Empire“, „I’m A Cuckoo“, „The Party Line“ – alle zum Auftakt, alle mit diesem leichtfüßigen, beiläufigen Groove, der sofort irre gute Laune macht. Irgendwie konnte man gar nicht anders als mitwippen. Es war ein schöner, unbeschwerter Nachmittag, heiter, warm, und man wunderte sich kurz, dass es die Band schafft, auf der großen Main Stage trotzdem diese intime Atmosphäre zu kreieren. Sinister fühlte man sich hier nicht.
Einmal wird es kurz ernst und politisch, als Stuart Murdoch sich beim Publikum bedankt, dass Deutschland in der Flüchtlingsfrage die Führungsrolle übernommen habe, bevor die Band „Allie“ vom aktuellen Album GIRLS IN PEACETIME WANT TO DANCE anstimmt.
Kurz vor Schluss geht es wieder ausgelassener zu. Knapp 20 Zuschauer aus der ersten Reihe werden herausgezogen und auf die Bühne gebracht. Die ausgewählte Menge tanzt ausgelassen zu „The Boy With The Arab Strap“, Murdoch stellt sich noch für ein Gruppenselfie zur Verfügung, bedankt sich danach artig fürs Mitwirken. Es ist der letzte Festivalauftritt für Belle and Sebastian 2015, erzählt Murdoch. Nächstes Jahr feiert die Band ihr 20-jähriges Jubiläum. In diesem Moment, wie bestellt, hat sich Sonne gegen die Wolken durchgesetzt und scheint auf das Publikum in einem Moment leiser Melancholie. Denn genau in diesem Augenblick ist die Erkenntnis so schön klar ausgeleuchtet wie selten: The kids are all right – und der Sommer war es auch. (Daniel-C. Schmidt)
weiter auf der nächsten Seite >>>