Lollapalooza Berlin 2015: So war’s am Sonntag – mit Beatsteaks, Muse und Co.
Muse zeigen am Sonntag beim Lollapalooza Berlin die besten Momente des Windows Movie Makers. Wie ihr Auftritt sowie die Shows der Beatsteaks, Sam Smith, Felix Jaehn und anderen Acts waren? Haben wir hier aufgeschrieben.
Muse beim Lollapalooza Berlin 2015
Es gibt Lieder, die erwarten Fans von „ihren“ Bands beim Konzertbesuch, sei es bei einem Festivalgig oder einer Headliner-Show. Bei Muse ist dieser Song „Citizen Erased“, dieses siebenminütige Epos, das nicht nur den Höhepunkt auf der zweiten Muse-Platte ORIGIN OF SYMMETRY bildet, sondern den Zenith der Band aus Teignmouth manifestiert. Den Wunsch, Matt Bellamys kreischende Gitarre diesen Song eröffnen zu hören, erfüllt das Trio leider nicht. Lieber verlieren sich Bellamy, Drummer Dom Howard und Bassist Chris Wolstenholme in, pardon, Schwanzvergleich-Jam-Outros, die unter dem Strich alle gleich klingen.
Zwar spielen Muse gleich fünf Songs ihres sehr guten dritten Albums ABSOLUTION, aber ebenso viele vom diesjährigen DRONES, was bedeutet: viele apokalyptische Bilder über ferngesteuerte Mörder, unterlegt mit flächigem Breitbein-Rock.
Im übrigen beweisen Muse Mut zur Reduktion, stehen auf der Bühne doch nur einige Leuchter und Howards dezent erhöhtes Drumkit herum. Muses Liebe zum Gigantismus wird nicht einmal in den auf der im Hintergrund montieren Riesenleinwand deutlich, laufen da doch die besten Momente des Windows Movie Makers durch.
Zu diesem unrunden Gesamteindruck passen die riesigen schwarzen „Hullaballoons“, die während „Reapers“ auf die Menge entlassen werden und noch während „Stockholm Syndrome“ völlig deplatziert durch das Publikum hüpfen. Aber das Lollapalooza ist ja ein familienfreundliches Festival und Muse haben eben auch an die kleinen Besucher gedacht. (Dominik Sliskovic)