Live Aid: Bob Geldof reagiert scharf auf „White Savior“-Vorwurf


Der Musiker und Aktivist wies die Kritik als große Ladung Schwachsinn zurück.

Am 13. Juli 1985 hatte Bob Geldof gemeinsam mit seinem Kollegen Midge Ure die Wohltätigkeitskonzerte Live Aid zu Gunsten der Afrika-Hungerhilfe veranstaltet. Insgesamt 16 Stunden lang traten zahlreiche Musiker:innen zeitlich im Londoner Wembley Stadium und im JFK Stadium in Philadelphia auf, um Spenden für das unter Hungersnot leidende Äthiopien zu sammeln. Mit dabei waren Queen, U2, David Bowie, Paul McCartney, Madonna, Led Zeppelin, Bob Dylan und weitere. Jetzt gerät der 72-jährige Organisator erneut in die Kritik, da ihm „White Saviorism“, also weißes Rettertum, vorgeworfen wird.

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Bob Geldof: Herablassendes Bild von Afrika?

Der Begriff des weißen Rettertums beschreibt das Phänomen, bei dem weiße Menschen nicht-weißen Menschen aus eigennützigen Gründen helfen, etwa um von anderen bewundert zu werden. Darunter fallen etwa Entwicklungs-, Aufklärungs- oder Hilfsarbeit. Die Vorwürfe an Geldof kamen von der „Guardian“-Kritikerin Arifa Akbar, die das neue Bühnenmusical „Just For One Day“, das dieses historische Event fast 40 Jahre später noch einmal Revue passieren lässt, zum Anlass nahm, um ihre Kritik an dem Musiker zu äußern.

Sie ist nämlich der Meinung, der Wert des Charity-Gigs und des neuen Theater-Stücks sei massiv durch das weiße Rettertum beeinflusst und stelle Afrika generell in ein schlechtes Licht. Durch die Benefizveranstaltung sei „ein herablassendes Bild von Afrika als einem Kontinent, der verzweifelt nach westlicher Hilfe verlangt und von ihr abhängig ist“ entstanden.

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Bob Geldof kritisiert „Guardian““

Bob Geldof ließ dieses Statement jedoch nicht unkommentiert und thematisierte es bei einem Auftritt im „Times Radio“ am Donnerstag (15. Februar). Dabei erklärte er, dass er mit der Vorstellung, ein weißer Retter zu sein, nicht einverstanden sei und wies die Kritik als „große Ladung Schwachsinn“ zurück und behauptete, eine solche Äußerung „sei typisch für ‚The Guardian‘.“

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„Wenn es in Italien eine Hungersnot gibt und jemand reagiert und ist weiß, ist er dann ein weißer Retter‘? Sind die einzigen Menschen, die auf eine afrikanische Hungersnot reagieren dürfen, schwarz?“, erklärte er sich und fügte hinzu: „Sind sie die Einzigen, die das tun dürfen? Denn, wow, die Menschen in Afrika sind schwarz, also kann es nur eine schwarze Person sein, die das tut. Wenn es eine Hungersnot gibt, wo die Menschen grün sind, muss man dann grün sein, um das zu tun?“

Abschließend sagte er: „Das ist ein unsinniges, absolut abwertendes Argument. Das ist es. Ich halte es für Blödsinn.“