Jean Paul Gaultier


Da soll noch mal einer sagen, die House-Music fördere nicht die Demokratisierung des Musikgeschäftes: Sogar ein nach eigenem Bekunden „absolut unmusikalischer Mensch“ wie der französische Modeschöpfer Jean Paul Gaultier verewigt sich – durchaus nicht ohne Hit-Chancen – auf Vinyl. Gewissermaßen als Gastarbeiter veröffentlicht der Pariser Hip-Schneider jetzt in der sonst ausschließlich deutschen Dancefloor-Acts vorbehaltenen TEUTONIC BEAT-Reihe (ME/Sounds berichtete im letzten Heft) seine erste Maxi „How To Do That“, eine extrem tanzbare Mischung von Zitaten aus Gaultier-Interviews und Samples von Edith Piaf bis Urwald-Tierstimmen, unterlegt mit einem gnadenlosen Dancefloor-Beat.

„Schon vor zwei Jahren begann ich damit, die Musik für Bestandsaufnahme des deutschen Tanzbodens‘ die „teutonic beat“-serie meine Modeschauen aus verschiedenen Platten wüst zusammenzuschneiden“, erinnert sich der Designer, „jetzt hatte ich endlich den Mut. das Resultat auch auf Platte zu bringen. Meine Musik ist wie meine Mode: zugleich alt und neu, ein bißchen schockierend, aber dennoch ein Klassiker. „

Den Gedanken, die Musik als Werbe-Instrument für seine Kollektionen zu sehen, weist Gaultier strikt von sich: „Klar – es ist eine Platte geworden, die von meinem Image lebt.

Aber noch nicht einmal das Video war als Werbeträger gedacht.“ Ist er aber geworden, denn natürlich spielen in dem von Star-Fotograf Jean Baptiste Mondino gedrehten Clip neben Gaultier vor allem seine modischen Kreationen die Hauptrolle.

Pop-Star will der Modemann allerdings auch bei entsprechendem Plattenerfolg nicht werden, es soll bei der einen Maxi bleiben:

„Ich bin kein Musiker. Ich kann ja noch nicht mal richtig singen.“