„James Bond“ wird ab jetzt von einem neuen Produzententeam poliert

„Es ist uns eine Ehre, in die Fußstapfen von Barbara Broccoli und Michael Wilson zu treten“, so die erste Wortmeldung dazu.


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Die Geschwister Barbara Broccoli und Michael G. Wilson produzierten die „James Bond“-Filmreihe über drei Jahrzehnte lang. Nachdem das Franchise an Amazon verkauft wurde, haben sie nun aber den Staffelstab an das Team Amy Pascal und David Heyman übergeben, die sich um die Produktion des nächsten 007-Streifens kümmern werden.

Die Neuen sind alteingesessen

Die Neuen sind dennoch keine Unbekannten, sondern altbewährte Produzent:innen von Blockbustern. Denn Amy Pascal beteiligte sich an den „Spider-Man“-Filmen. Außerdem war sie jahrelang Co-Vorsitzende bei Sony und damit mitverantwortlich fürs Finanzieren und Vertreiben der Bond-Filme „Casino Royale“ (2006) und „Spectre“ (2015). Zu David Heyman: Er war ein Produzent der „Harry Potter“-Filmreihe und ist jetzt auch an der neu geplanten TV-Serie rund um die magische Welt beteiligt.

Laut „Spiegel“ fühlten sich die beiden neuen Produzent:innen geehrt und zeigten sich entschieden, die fiktive Figur unverkennbar darzustellen: „Es ist uns eine Ehre, in die Fußstapfen von Barbara Broccoli und Michael Wilson zu treten, die so viele außergewöhnliche Filme geschaffen haben. Wir fühlen uns geehrt und sind begeistert, den Geist von Bond lebendig zu halten, während er sich auf sein nächstes Abenteuer begibt.“

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Amazon kaufte Bond

Zum Background: Barbara Broccoli und Michael G. Wilson sind die Kinder von Albert R. „Cubby“ Broccoli, der gemeinsam mit Harry Saltzman in den 60ern anfing, die „James Bond“-Filmreihe zu produzieren. Albert R. „Cubby“ Broccoli verstarb 1996. Seit „James Bond – Golden Eye“ (1995) produzierte seine Tochter die Filme. Ihr Bruder stieg gute zehn Jahre früher ein, bei „James Bond 007 – Im Angesicht des Todes“ (1985). Das Filmfranchise war Eigentum der Broccoli-Familie, bis die Geschwister das Filmfranchise an Amazon verkauften. Jeff Bezos’ Unternehmen bezahlte dafür 8,5 Milliarden US-Dollar.

Was zuletzt bekannt wurde

Was kürzlich bekannt wurde: Die Rolle des James Bonds wird wohl weiterhin nur Männern, die eine britische Staatsangehörigkeit haben oder eine, die zum Commonwealth gehört, vergeben. Ein internes Memo im Amazon-Studio soll ebendies festgelegt haben.„Daily Mail“ zitierte diesbezüglich: „‚Amazon‘ ist bestrebt, den Spirit von ‚Bond‘ am Leben zu erhalten. Und das bedeutet, dass er britisch oder aus dem Commonwealth sein muss – und er muss männlich sein.“ Bei dem Zitat handelt sich jedoch wie gesagt um ein mutmaßliches, internes, Memo und keine offizielle Ankündigung. Ein Statement, dass für die Öffentlichkeit gedacht ist, steht momentan also noch aus.

Aber wer wurde bisher James Bond?

Bisher spielten sechs Männer die ikonische Rolle des 007-Agenten. Fünf davon wurden in Großbritannien geboren und wuchsen dort auf. Einer, George Lazenby, kam in Australien zur Welt und wuchs dort auf. Er zog jedoch nach London und arbeitete dort als Model. Zum Vorsprechen kam er angeblich gekleidet wie Sean Connery als James Bond und mit dessen Haarschnitt.

Daniel Craig war der erste James Bond, der keine brünetten Haare hatte. Was anfangs in den Medien schon Grund genug zur Ablehnung war. Er bekam jedoch öffentliche Unterstützung mehrerer ehemaliger Bonds und ehemaliger Bond-Bösewichte. Und als „Casino Royale“ in die Kinos kam, wurde Daniel Craig als James Bond letztlich doch begeistert angenommen. Im nächsten 007-Abenteuer wird er jedoch nicht mehr als Hauptfigur zu sehen sein.

Was alles änderte

Sowieso: Die Übernahme der MGM Studios durch Amazon und ein zusätzlicher Deal über die Bond-Rechte änderte kürzlich alles für die Agenten-Filmreihe. Die langjährigen Entwickler der Saga traten ab. Seitdem rumort es im Spionage-Hauptquartier.

Doch Ex-Produzentin Barbara Broccoli soll darauf bestanden haben, dass Bond britisch bleibt, bevor sie zustimmte, die entsprechenden Rechte an Amazon zu verkaufen. 770 Millionen Pfund soll der Kaufpreis betragen haben. Nach der Transaktion hatte es heftige Reibereien und Kommentare des langjährigen Kreativteams gegeben.

Fans und Insider hatten immer wieder kolportierte Bestrebungen der Amazon Studios beklagt, Spin-Off-Modelle zu entwickeln. Darunter eines, das sich auf die frühen Tage von 007s Sekretärin Miss Moneypenny konzentriert. Eine Art jugendlich beswingte Neben-Erzählung unter dem Dach der Geheimdienst-Zentrale MI6. Bislang gab es 25 Bond-Filme, angefangen mit „Dr. No“ aus dem Jahr 1962.

Gleichwohl geht die Suche nach einem neuen Bond weiter. Bei Fans im Gespräch: Aaron-Taylor Johnson, Ryan Gosling und Chris Hemsworth.