Hurricane, Southside und Co.: Festival-Veranstalter FKP Skorpio startet Sicherheits-Kampagne
Im Hilfefall sollen Betroffene einfach „Wo geht's nach Panama“ fragen.
Der größte Festivalveranstalter Europas führt eine Art geheimes Passwort an, das Hilfesuchenden mehr Sicherheit bieten soll. Wenn man auf einem Festival etwas melden möchte oder gar Opfer einer Tat wurde, soll man einfach und frei nach Janosch nach Panama fragen.
Das Konzept stammt ursprünglich aus England, fand bei FKP Scorpio jedoch regen Anklang, sodass es ab sofort auch auf den eigenen Festivals genutzt werden soll. Die Idee dahinter: Statt einem Fremden seine Probleme anzuvertrauen, wird einfach die Frage nach Panama gestellt, ohne dass man sich gleich erklären muss. Anschließend wird die betroffene Person von den Festivalmitarbeitern ohne weitere Rückfragen in eine geschützte Umgebung geführt.Unkomplizierte Hilfe im Notfall
Damit betroffene Personen schnell Hilfe erhalten, wollen die Veranstalter die Infrastrukturen vor Ort bestmöglich ausnutzen, damit die nächste Anlaufstelle nicht weit entfernt ist. Des Weiteren sollen alle Bars, Security-Mitarbeiter, Festivaljobber, die Polizei und Sanitäter in das Projekt involviert werden. Obendrauf tragen alle Hilfspersonen, die den Weg nach Panama kennen, ein grün-violettes Armband mit dem Schriftzug „Panama“.
Unabhängig von Geschlecht oder Problem soll mit dem „Panama“-Konzept schnelle Hilfe im Notfall angeboten werden. Seelsorger, ärztliche Hilfe oder das Einschalten der Polizei werden ebenfalls angeboten, um allen Besuchern eine sicheres Festival-Erlebnis bieten zu können. Trotz allem hoffen die Veranstalter natürlich, dass die Frage nach Panama gar nicht erst gestellt werden muss.
Mögliche Auswirkungen nach Rock am Ring
In diesem Jahr musste der Freitag bei Rock am Ring aufgrund eines Terrorverdachts unterbrochen werden. Wie sich später herausstellte, war unter anderem ein Schreibfehler der Auslöser für den Alarm. Direkte Auswirkungen auf Festivals wie Hurricane und Southside soll der Zwischenfall bei Rock am Ring laut FKP Scorpio aber nicht haben, da die Sicherheitskonzepte ohnehin fortlaufend optimiert würden:
„Sämtliche Veranstalter in Deutschland und die Sicherheitsbehörden arbeiten ganzjährig sehr eng zusammen und stimmen ihre Maßnahmen weitestgehend ab. Von daher war es gut zu sehen, wie wirksam diese Zusammenarbeit ist und wie reibungslos dann auch die Unterbrechung des Festivals vor Ort umgesetzt wurde. Schön ist auch zu sehen, dass das Publikum so verständnisvoll war. Wir denken, da hat unsere auch von den Behörden viel gelobte Kommunikation beim Hurricane und Southside letztes Jahr auch ihren Anteil. Die Gäste wissen, dass es um ihre Sicherheit geht und dass man nicht zum Spaß das Programm unterbricht.“