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HipHop-Recap: mit Badmómzjay, Casper, OG Keemo und Kontra K


Rap verfeinert Schlager, liefert emotionale Insights und die richtigen Beats zur Selbstfeierei.

Badmómzjay und Kontra K sprechen über die Schattenseiten des Erfolgs, während Casper sein Leben und seine Verluste in die Mangel nimmt. OG Keemo verrät zwar nichts Neues von sich, aber liefert intelligente Wortspielereien und Shirin David sorgt dafür, dass auch mal Schlager in einem HipHop-Recap vorkommt.

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Badmómzjay – SURVIVAL MODE

Am Freitag (24. November) veröffentlichte Badmómzjay ihr zweites Album SURVIVAL MODE, auf dem sie von sich unterschiedlichste Seiten zeigt und sich auch gleichzeitig musikalisch mehr dehnt. Mit „‚Komm Mit“ wagt sich die 21-Jährige an einen Song mit Afrobeat-Einflüssen, „Auf die Party“ ft. Domiziana ist – wie der Titel schon vermuten lässt – ein Feiertrack mit elektronischen Beats und auf „Warum bin ich so“ erklärt Badmómzjay, dass sie neben einem Vorbild auch ein Mensch ist, dem es manchmal schlecht geht. Auch wenn sie schon auf ihrem Debütalbum BADMÓMZ über die Kehrseiten des Ruhms und ihre psychischen Leiden reflektierte, so geht sie mit „How To Survive“ noch einmal tiefer und verblüfft damit sogar. Sie thematisiert den Verlust von Freunden und besingt an anderer Stelle auch mal Tage, an denen sie eigentlich nicht in die Rolle der Badmómzjay schlüpfen möchte, aber es dennoch tun muss. 

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Die selbst ernannte Berlinerin hält neben den Tiefgang-Tracks aber auch genug Stücke bereit, in denen sie einfach nur ihre Errungenschaften zelebriert, was dem Werk wiederum eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Während man sich bei emotionaleren Songs der Künstlerin näher fühlt, laden Tracks wie „Yeah Hoe“ schlichtweg zum Mitshaken und -rappen ein. Passend dazu teilte die Rapperin zum Album-Release das Musikvideo zur Single „Hallelujah“ – ein Song über sexuelle Anziehung und ihre Dominanz. Here you go:

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Badmómzjay live in Berlin: Sauberer Rap ohne Trickserei

Casper – NUR LIEBE, IMMER

Auch Casper nutzte den Release-Friday zur Albumveröffentlichung von NUR LIEBE, IMMER – dem Nachfolger von ALLES WAR SCHÖN UND NICHTS TAT WEH (2022). Wer ein Casper-Fan ist, dürfte sich durchaus über das Album freuen, denn es trieft wieder so richtig schön vor Melancholie à la Casper. Er bespricht auf Albumlänge die Kehrseiten seines Erfolgs, des Älterwerdens und des Lebens in Berlin. Während Fans sicher so einige Easter Eggs auf der Platte finden können (wie die Anspielung auf LP-Vorgänger HINTERLAND), schafft es der gebürtige Bielefelder mit den Tracks auch neue Hörer:innen abzuholen. 

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Er rappt nicht nur über den Jetzt-Zustand, sondern reflektiert auch viel über seine Vergangenheit beziehungsweise sucht er nach den Wurzeln „des Problems“. Melodisch bietet die Platte eine erfrischende Abwechslung zwischen emotionalen, ruhigeren Songs, aggressiven Rap-Bangern und poppigen Hits wie „Sommer“ ft. Cro. Letzerer erscheint allerdings zu gewollt deep für den poppigen Sound – oder zu poppig für die dazugehörige Thematik der summer sadness.

Auch hier gab es zum Release eine neue Single mitsamt Video. In dem Track „luft holen“ spricht er über den Verlust von Freunden, von Zeit und schlussendlich auch ein wenig von sich selbst. Wo von seinem „Panorama-Seeblick“ berichtet, den er aber nicht genießen kann, weil seine Gedanken so rasen und er sich fragt: Haben sich alle anderen oder ich verändert?

Cro im Interview: „Früher gab es ein Album alle drei Jahre, heutzutage eine Single alle zwei Wochen“
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Helene Fischer ft. Shirin David – „Atemlos durch die Nacht“ (10 Years Anniversary Version)

Hoppla, was ist denn da passiert?! Das dürften sich einige gefragt haben, als Schlagersternchen Helene Fischer und Rapqueen Shirin David ihre Zusammenarbeit ankündigten. Zwei Musikerinnnen, die gegensätzlicher nicht sein könnten und die sich trotzdem für ein Remake von „Atemlos“ zusammengetan haben. Kein Wunder also, dass einige verwundert waren.

Zum Schlagerpart und dessen Umsetzung kann und will ich nichts sagen — schließlich ist das hier ein HipHop-Recap. Zum Rappart von David: Man muss ihr lassen, dass sie es geschafft hat, ihren Part an das Genre anzupassen, ohne den Rapaspekt dabei zu verlieren. Sie vermittelt auch wichtige Messages – wie Selbstliebe und Akzeptanz anderer. Ansonsten ist es halt einfach „Atemlos“ von Helene Fischer, was kann man da noch groß sagen, außer dass es aus Marketingsicht ein wirklich schlauer Move der beiden gewesen ist, um in dem Territorium der jeweils anderen und der jeweiligen Fans Fuß zu fassen.

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Shirin David live in Berlin: A-Liga-Gig, der international mithalten kann

OG Keemo – „Torshavn“

Benannt nach der Hauptstadt der Färöer-Inseln rappt OG Keemo in seiner Single über sein Können, das ihn ebenfalls dazu bringt, „Urlaub in Ländern mit lustigen Ortsnamen“ zu machen. Der Track ohne Hook ist ein typischer OG-Keemo-Banger, in dem er zwar großenteils über sein Erfolg spricht, aber dies eben in ausgeklügelten Wortspielen, Vergleichen und Reimen macht. Für den diesmal eher ruhigeren, smoothen Beat holte er sich Stammproduzent Funkvater Frank dazu.

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Kontra K – „Kopf Gef***“

Am 9. November veröffentlichte Kontra K sein zwölftes Album DIE HOFFNUNG KLAUT MIR NIEMAND. Nun folgt die Single-Auskopplung „Kopf Gef***“. In dem Track rappt er über den Druck, seine Karriere aufrecht halten zu müssen. Denn sie sei auch nach zahlreichen Erfolgen nicht gesichert. Eine Zeile, die in dem Stück direkt hängenbleibt: „Du sagst, ich hab’s geschafft/Und die Cops ich deal‘ mit Drogen“. Eine Anspielung auf die Ermittlungen Ende 2022 gegen den gebürtigen Berliner, die dem Verdacht nachgingen, dass Kontra K 100 Kilogramm Cannabis verkauft haben soll.

In dem Musikvideo begibt sich der 36-Jährige diesmal nicht in die Natur, sondern zeigt sich schlicht vor einer weißen Wand. Im Laufe des Videos legt er sich dann ein Strick um den Hals, der allerdings statt mit der Decke an zahlreichen Luftballons gebunden ist. In der Beschreibung zum Clip gibt der Rapper den Hinweis darauf, dass „Kopf Gef***“ als Opener auf seiner kommenden Tour gespielt werde.

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