Gagu aus Hamburg setzen auf den Mix aus Melodie und Lärm


Selbst der modernen Medizin sind manchmal Grenzen gesetzt. Der Hamburger Sänger Gagu verzichtete darum auf ärztlichen Beistand und erfüllte sich seinen Wunsch nach dem „eigenen Baby“ mit der Gründung einer Band. Dabei hatte der Ex-Frontmann der Rubbermaids vom derben Sound des Punkrock erst mal genug. Zwei von seinen Kumpels, den an Bass und Gitarre bewährten Hardcore-Punks Pohl und Abi, ging es nicht anders. Gemeinsam wollte man fortan dem edlen Anspruch gerecht werden, „schöne Popsongs zu schreiben“. Die Suche nach einem geeigneten Drummer gestaltete sich zwar anfangs ein wenig schwierig, doch stieß man schließlich auf den bestens trainierten Funk- und Fusion-Trommler Ote. Zusammen mit Keyboarder Hanz gibt er den fließenden, am Pop orientierten Arrangements des Quintetts den letzten Schliff. Vom Punkrock gänzlich lossagen konnten und wollten Gagu sich letztlich jedoch nicht — was man denn auch hört. Energie und Dynamik stehen auch weiterhin im Mittelpunkt des robusten musikalischen Schaffens des flotten Fünfers. Nachzuhören auf seinem soeben veröffentlichten Debüt-Album. Der schlicht ‚Gagu‘ betitelte Erstling der Nordlichter hat als Grenzgänger zwischen Pop und Punk eine äußerst belebende Wirkung. Deutsche Texte sind Gagu dabei eine Selbstverständlichkeit. Ob das selbstgesteckte Ziel, „klasse Gigs zu spielen“, erreicht wird, werden nicht zuletzt die ME/Sounds-Parties zeigen.