Friss dies!


Woran wir uns wohl endgültig gewöhnen müssen:

Dass Slut bleiben – am Leben. Nachdem sie im Sommer in Bühnenansagen ihr Aus angekündigt hatten. Weil: als Band alles gesagt. Mag ja sein, aber: Es haben bislang noch lange nicht alle zugehört.

Dass The Cure auch bleiben- für immer. Als der dicke Bob im frühen Sommer wieder ging, hatten tatsächlich wieder alle auf ihn gewartet. Der melancholische Bär war damit endlich reif für die grofie Huldigung -von einer Kombitour mit Jünger-Bands wie Interpol durch die USA bis zur „Icons“-inisierung durch MTV im Oktober.

Dass tatsächlich alles Gold oder zumindest Edelmetall wird, was Jack White anfasst. Aber nein, wir werden natürlich nicht behaupten, White hätte Loretta Lynn angefasst.

Dass es noch Schlimmeres gibt als Comebacks von Bands: Der Künstler verbündet sich mit dem ehemaligen ästhetischen Feind. So geschehen im September bei den „Sunday Night Classics“ im ZDF: Jon Lord [ehem. Mitglied der wildesten Hardrockband der mittleren 70er: Deep Purple] und Frida (ehem. Mitglied der geschmeidigen Hitparadenband der mittleren 70er: ABBA) musizierten gemeinsam.

Dass uns die alte Schote John Frusciante doch noch zum Anbau ans CD-Regal zwingen wird: Nach sechs Veröffentlichungen in der zweiten Hälfte von 2004 wird er im kommenden Jahr der Welt jeden Monat je eine neue LP oder EP bescheren.

Dass auch ein böser Spukmann wie Marilyn Manson schließlich auf den Sitzmöbeln der einfältigen Stefan Raabs dieser Welt Platz nimmt (Eminem sogar zweimal!], wenns ihm sein Manager empfiehlt, weil die Zeiten, sie werden eben auch für Pop-Gespenster nicht leichter. Schalten sie auch 2005 wieder ein, wenn Marilyn Manson sagt: „Ick bin ein Bärliner!“