Foo Fighters: Indio, Kalifornien, Coachella Festival
Ohne Ziel und Plan. Dave Grohl und seine Combo rocken stumpf drauflos.
Barbusige Mädchen gehören zur Festivalsaison wie das Eis zum Sommer. Doch in der Wüste Kaliforniens, wo sich jährlich 60.000 Fans auf einem Polofeld zum Coachella Festival einfinden, sind nackte Tatsachen dieser Art – die puritanischen US-Gesetze lassen grüßen – eher selten. Kommt es trotzdem vor, so kann das sogar einen erfahrenen Rockstar ins Stocken bringen. Jüngstes Opfer: Dave Grohl, Frontmann der Foo Fighters und neuerdings Drummer bei Queens Of The Stone Age. Er weiß sich jedoch schnell zu fangen und quittiert die besagte Publikumsgeste: „Ich widme den nächsten Song den Titten dieses Mädchens. Vielleicht sollten wir ihn zweimal spielen, einmal für jede Titte.“ Leider blieb das Wort zum Sonnlag des ehemaligen Nirvana-Drummers eher im Gedächtnis als die musikalische Darbietung seiner Band. Obwohl die Fighters ordentlich kämpften. Mit gespreizten Beinen, in einer Pose, die an James Hetfield in seinen wilden Zeiten erinnerte, gröhlte Dave ins Mikro. dass die Halsschlagader zu platzten drohte. Wer zum Pogen da war, kam auf seine Kosten. Für die anderen wurde es ein Ratespiel, in dem Sounddelirium durchgedrehter Amps einzelne Songs auszumachen. Das obligate“.Learn To Fly“ war vergleichsweise klar erkennbar, pointierte Songs wie „Stacked Actors“ oder das düstere „Everlong gingen im Getöse unter. Von den neuen Stücken fiel allein „Overdrive“ auf. Die Fighters waren allerdings nicht die einzige Band, die an diesem Wochenende enttäuschte. Oasis hatten am Sonntag von der Hauptbühne freien Blick auf Tausende von Fans, die scharenweise die Flucht nach Hause antraten und auf „Don’t Look Back In Anger“ und „Hindu Times“ verzichteten.
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