Falco


Für die einen ist er der einxige deutschsprachige Pop-Star von internationalem Niveau, die anderen halten ihn schlicht für ein arrogantes Arschloch. An Hans Hölzel alias Falco aus Wien scheiden sich die Geister. ME/Sounds-Redakteur Uli Weißbrod entlockte dem Falken trotz dessen ausgesprochener Selbstgefälligkeit deftige Statements zu Musiker-Beruf und bürgerlicher Ehe, zu Jeanny und Michael Jackson, zu Geld und Heroin.

ME/SOUNDS: Welche Bernfsbezeichniing findest du für dich am angemessensten?

FALCO: „Ähmm. steuerzahlender Erdenbürger — und das ist Beruf genug, glaub‘ es mir.“

ME/SOUNDS: Und welcher Beruf steht in deinem Ausweis?

FALCO: „Da steht goarnix dnnnen, sowas gibt’s bei uns nel. in Österreich hammer koan Beruf im Ausweis.“

ME/SOUNDS: Und wenn wir die Frage engerfassen, rein aufs Business bezogen?

FALCO:“.Da fühl ich mich als Musiker, ja, eindeutig als Musiker.“

ME/SOUNDS: Wieviele Leute arbeiten momentan für dich?

FALCO: „Des laßt sich so aafoch net sogn. Wenn man also die volkswirtschaftliche Bedeutung der Plattenindustrie sieht, obwohl des ja für die Regierenden nicht mehr als fahrende Händler sind, da muß man sagen, es sind eigentlich ganz schön viel Arbeitsplätze gebunden, insofern als es ja auch jemanden gibt, der Schallplatten verkauft. Ich kann jetzt net sagen, wieviele Leute im weitesten Dunstkreis für mich arbeitn. aber im engsten, maximal fünf, würd ich sagen.“

ME/SOUNDS: Wenn man bei dem engen Kreis von fünf Menschen bleibt, die unmittelbar für dich arbeiten: Hast du jemals das Gefühl gehabt, Arbeitgeber zu sein?

FALCO:“.Ich habe — leider — in letzter Zeit immer mehr den Eindruck, Arbeitgeber zu sein. weil wemma sich dieses Promotion-Hick-Hack vor meiner letztn Plattn anschaugt. dann kamma des eigentlich nur aus der Arbeitgeber-Sicht betrachten. Ja. scheinbar wird ma so verstanden, wenn ma sich in Deutschland an kreative Partner wendet, daß ma hier Auftrags-Arbeiten vergibt — und des hab ich unterschätzt.

Und so kam es dann auch zu aner Profil-Neurose von gewissen Schreibern, die also meinten, hier die andere Gschichtn finden zu müssen, die sie net gfundn hamm, weil, es besteht das allerbeste Einvernehmen zwischen allen Beteiligten.“

ME/SOUNDS: Du sprichst jetzt konkret die Berichterstattung über den Produzenten-Wechsel zwischen den Bollands, Mende/DeRouge und dann wieder den Bollands an?

FALCO: „Naja, kloar, aber vor allem des, was gewisse Lohnschreiber draus a’macht hamm.“

ME/SOUNDS: Die Frage zielte auch auf den Zwiespalt, einerseits Musiker, Texter, Songwriter zu sein, andererseits aber auch „Konzernherr“.

FALCO: „Es iss so, es gibt folgendes Zitat eines Kritikers über mich: , Während die meisten seiner englischsprachigen Kollegen alles machen, was auf ihrem eigenen Mist gewachsen ist‘, des iss O-Ton Zitat, .ist er doch noch auf Zuträger angewiesen.‘ Ich möchte so sagn: Ich habe bisher den festen Vorsatz nie außer Acht gelassen, daß eine Platte als ein ganzes Werk zu betrachten ist, ich hab versucht, möglichst wenige Schwachstellen auf jeder Plattn zu hamm, keine großen Gefälle in der Qualität. Was zur Folge hat, daß ich also immer kreative Köpfe zu meinen Partnern hatte, weil ich der Meinung bin, wenn ma des beste aus einer Plattn herausholn will, dann muß man in bestimmten Bereichen Leute zu Wort kommen lassen, die darauf ganz einfach hauptberuflich geeicht sind, ja!

Meine hauptberufliche Eichung überlaß ich deiner Beurteilung, aber, ich bin nicht der beste Komponist und ich bin auch kein — noch kein — besonders guter Knöpferl-Dreher. Was jetzt, um Gottes Willen, bitte, keine Abwertung für den Produzenten-Status sein soll, aber der Produzent kann auch nur des produzieren, was aus dem Artisten aussakommt, sonst würde er ja selbst singen, wahrscheinlich.“ ME/SOUNDS: Sind das die Erfahrungen, die du aus dem Produzenten-Hin-und-Her der jüngsten Zeit mit den Bolland-Brüdern in Holland und dem Team Mende/DeRouge in Frankfurt gesammelt hast?

FALCO: „Es ist zu einer Situation gekommen, die ich unterschätzt habe. Ich kann durch meinen Status auf der einen Seite nicht in die Geschichte der deutschsprachigen Musik der neueren Zeit Gesetze einführen und da ganz aafoch Verkaufs-Zahlen vorlegen, die kaaner zu halten vermag, und auf der anderen Seite blauäugig glauben, ich könnte hinausziehen in die deutschen Lande und jetzt zu irgendjemanden. von dessen Arbeit ich beeindruckt bin, sagen: Komm, laß uns doch einmal was probieren. Das geht scheinbar nicht, weil wenn ich das mache, steht derjenige sofort auf und erklärt sich als Falcos neuer Produzent, exklusiv dann vielleicht noch dazu, oder sonst irgendwas, und diese Situation hab ich unterschätzt, aber aus Erfahrungen lernt man.“

ME/SOUNDS: Nochmal zurück zur Berufs-Bezeichnung Musiker. Hast du auf deiner neuen LP ein Instrument selbst sespielt?

FALCO: „Das hab ich aus dem vorhin erwähnten Grund nicht getan, weil Leute zu Wort kommen sollen, die auf das hauptberuflich geeicht sind.

Mein Hinweis mit der goldenen Baß-Gitarre (auf dem Cover der neuen Falco-LP abgebildet, die Red.) ist der, daß ich mich noch immer mehr als Musiker seh, denn als Abgeber von Steuer-Erklärungen. oder als Medien-Künstler — da gibt’s in Österreich einen wesentlich besseren Medien-Künstler.

Also, das war der Hinweis mit der Goldenen Baß-Gitarre und ich könnte das auch, diese Erfordernisse, die auf dieser Platte sind seitens der BaßGitarre locker bringen, aber net vo heit auf morgn, also ich müßt mich a bisserl einspielen und ich sehe keinen Grund dazu…“

ME/SOUNDS: Unter welchen Kriterien wählst du denn die Musiker für dich ans?

FALCO: „Unter den Kriterien, was sie kosten dürfen, ha ha ha. Ganz aafoch. Also, es iss so, daß es sich bei deutschen und österreichischen Musikern herumgesprochen hat, daß ich ein wirklich feiner Bursche bin. Daß ich wirklich vom ersten Probentag an bis zum letzten Tour-Tag für die Band alles tue, was nur möglich ist. Daß ich also zum Beispiel eingführt hab, Tournee-Start-Feiern, dann doppelte Gagen zu Ende der Tournee, Prämien, Pa-Pi-Pa-Po, und auch ansonsten mich gegenüber dem Tournee-Veranstalter wirklich auf Seiten der Musiker stelle und mich für alles einsetze, was nur möglich ist. Ein Fehler, wenn man also sich die Kalkulation der letzten drei Tourneen anschaut.“

ME/SOUNDS: 0« willst sagen, die letzten drei Falco-Tourneen haben minus gemacht.

FALCO: „Wir haben kräftig minus gemacht, obwohl es nicht notwendig gewesen wäre. Man muß irgendwann mal festlegen, was man für Anforderungen stellt. Ich glaube, daß wir mit den Welt-Tourneen der englischsprachigen Leute nicht mithalten können, weil die san konzi– piert für 100 Konzerte aufwärts. Wir müssen , realistisch sein und sagen, wir können 40 spielen. Also soll es das geben was notwendig ist. nämlich mich, eingebettet in 56-Kanal-‚ Technik, und nicht mehr und nicht weniger. Ich lasse mir nicht mehr einreden, daß auch nur ein Mensch mehr oder weniger kommt, wenn da zehn Vari-Lights mehr hängen.“

ME/SOUNDS: Bedeutet das, die Leute bekommen in Konzerten der aktuellen Tour einen Schmalspur-Fako vorgesetzt?

FALCO: „Naa, des net. Aber ich glaube, wir müssen die Linie verfolgen: technokratisch, technokratisch und noch aamoi technokratisch. Hi-Tech und kein Firlefanz, weil des wirkt nur lächerlich und aufgesetzt. Bescheidene Bühnen-Deko, kaane Kostüme, wir hamm eine einzige Sache, also abgesehen von den Vari-Lights, hammer an Kran, an dem werd ich zwei- bis dreimal pro Show schweben. Der paßt zwar nicht in jede Halle, aber so aan Kran, des find i scho wieder so hi-tech-mäßig guat, so abgehoben, daß es seht.“

ME/SOUNDS: Hast du dich denn bei den Mega-Shows dieses Sommers, bei deinen internationalen Kollegen mal umgesehen?

FALCO: „Du, ich hab Michael Jackson gesehen und ich muß dir sagen, abgesehen davon, daß der Typ natürlich ein Vollblut-Musiker ist, wie er aus einer Retorte nicht besser zu zeugen wäre, also des iss ein absolutes Unding, der Mensch und des iss ein absolut bewundernswerter Künstler, da kann ma vor Neid bloß erblassen, wemma net eh schon weiß ist, und ich muß halt nur aans sagn, für das Geld, das die Leute haben, macht der Jackson genausoviel wie der Konstantin Wecker für den süddeutschen Raum. Weil wenn du dir ausrechnest, was die für Events spielen, wieviel Tickets die verkaufen und was die für ein Budget haben, dann machen sie im Grunde genommen nicht mehr als das, was unbedingt notwendig ist.“

ME/SOUNDS: Wirst du auf der Bühne selbst zum Baß greifen?

FALCO: „Naa, darauf ist doch niemand neugierig. Darauf ist vielleicht des Musiker-Fachblatt neugierig, weil die’s wissen wollen, wie ich des schaff, über eine Sext zu greifen. Aber sonst interessiert des niemand.“

ME/SOUNDS: Hast du für die Show choreografischen Unterricht genommen?

FALCO: „Überhaupt nicht! Ich werde nur schwul und lendenweich dabei, wirklich. Für mich ist Männertanz etwas ziemlich Suspektes, sag ich dir ganz ehrlich. Solang man net schwoarz is und so ausschaugt wie der Michael Jackson, sollte man vorsichtig sein mit dem Tanzen auf der Bühne. Mir wird’s auf jeden Fall schwülstig um die Nebennieren, wenn ich da jetzt so anfang, zwei vor. zwei zurück.“

ME/SOUNDS: Wenn du zehn Jahre zurückdenkst, an deine Zeit als Musiker: Was vermißt du heute am meisten?

FALCO: „Nix, ich vermisse nix aus der Zeit, ich habe mich für eine Entwicklung entschieden und die war für mich überlebenswichtie.“

ME/SOUNDS: Welche Entscheidung war das?

FALCO: „Ich habe in der zweiten Hälfte der 70er Jahre eine sehr entscheidende Phase durchgemacht. Entweder wäre ich in dieser Generation der Wiener Rock’n’Roll-Musiker geblieben und hätte mich betäubt, was den Rest der Welt angeht. Und leider Gottes sind aus dieser zweiten Generation der Wiener Rock’n’Roll-Musiker in der Zwischenzeit außer mir kaum noch welche überbliebn, weil’s alle entweder an Heroin gestorben sind, total auf Heroin sind oder an sonstigen giftierischen Eskapaden versandelt sind.

Ich hab Ende der 70er eins gesehen: Genügt es mir, mich in die unendliche Todes-Sehnsucht der Wiener Musiker zu ergeben? Es hat mir nicht genügt. Infolgedessen mußte ich nach Deutschland, infolgedessen mußte ich ins Samstagabend-TV-Hauptprogramm. Wie hätte denn dieser Typ, dieser Falco anders aussehen können als gelackt und arrogant, damit er auf der anderen Seite, für seine Kritiker aus dem Sub-Szene-Lager, net lächerlich dasteht wie ein Hampelmann?

Des iss auch das Problem für alle neuen deutschen Künstler, daß sie dieses Backing, was ich hab, aus den 70ern, von dieser Sub-Kultur, die sich unter der Regierung Kreisky ein bißchen entwickeln durfte in Östereich, nicht mehr haben.“

ME/SOUNDS: Wirst du von dieser Sub-Kultur-Szene denn heute überhaupt noch akzeptiert?

FALCO: „Des waaß 1 net. Schau, mein erstes Album EINZELHAFT war eher noch ein Zugeständnis an eine eher .alternaive‘ Szene. JUNGE RÖMER war bereits meine erste Koketterie mit dem Establishment, weil ich eben gesehen hab, daß du in unseren Landen an einem Samstagabend-Hauptprogramm nicht vorbeikommst. Und so hab ich also das kleine Schmuggelgut eingeführt, die kleine Salon-Hitparaden-Anarchie, indem ich 1981 angefangen hab, Koks-Lieder zu Blacky Fuchsberger zu bringen und versucht habe, sowohl die kritische Seite des Wiener Undergrounds, das was von den 68ern übrig geblieben ist, als auch die bürgerliche Seite auf einen Punkt zu bringen.“

ME/SOUNDS: Wie wohl fühlst du dich denn im Samstagabend-Programm?

FALCO: „Ich weiß gar nicht, was ich da eigentlich drin tue, weil ich hab kan so an Schmäh für die Leut wie der Thomas Gottschalk. Mir ist aber völlig klar, daß ich nur Macht oder einen Status innerhalb der Platten-Industrie hab, wenn ich auch mitspiele und die Platten, die mir ja am besten auch für mich allein gefallen würden auch übers Fernsehen verkaufen laß.“

ME/SOUNDS: Was hält dich an Wien?

FALCO: „Des waaß 1 net, ehrlich. Es ist ja schon soweit gekommen, daß ich aus Wien weggehen wollte, aber ich komme nicht weg. Diese Stadt ist eine, wo net sofort a jeder aufsteht und schreit und Hurra sagt, wenn irgendeinem was gelungen ist, sondern wo ein jeder von vorneherein amol alles in Zweifel zieht. Wennstas dort schaffst, wenn du es schaffst, dieser wichserhaften, elitären Meute gerecht zu werden, die nur drauf warten, daß sie dich irgendwo beim An-einen-Baum-pinkeln erwischen, damit du ein Exhibitionist bist am nächsten Tag, wenn du es schaffst, dort zu bestehen, dann schaffst du es überall.“

ME/SOUNDS: Wie siehst du den aktuellen Stand der Austro-Pop-Szene?

FALCO: „Der Großteil der sogenannten Austro-Popper san Liedermacher, weü, wer mit aner Wander-Gitarrn vorm Publikum steht, der hat mit Rock’n’Roll nix zum tun, und die san heut net besser und net schlechter als vor zehn Jahren. Nur — des Umfeld hat sich verändert, und das nicht zuletzt durch mich. Für mich singen sie durch die Bank, als wären sie beruflich bei der Sozialfürsorge. Ich will da jetzt net auf Promi oder Opernball-Besucher andrücken; damit hab ich nix zu tun. Ich komme aus dem Keller, in den ich einigangen bin, um zu proben mit meinen Bands, während andere Buam Fußball-Spielen gangen san.“

ME/SOUNDS: Und die österreichische Band-Szene?

FALCO: „Gibt’s die? Naa, i waaß net. Opus spielen 360 Tage im Jahr, da geht kaaner unter 9000 Mark im Monat heim, iss ja besser als Schlamm-Schippen. Aber sonst, Dradiwaberl waren eine kommunistische Konzept-Truppe, die Hallucination Company war eine 68er-Spätlese, und die E.A.V. — der gehts heute ähnlich wie mir vor ein paar Jahren — hat sich’s wirklich nicht leicht gemacht. Die kamen aus dem 68er-Lager, aber die hamm jetzt nach 12 oder 13 Jahren endlich eingesehen, daß man sich über den Kommerz nur lustig machen kann, wenn man ihn beherrscht. Die machen’s jetzt so wie ich, nur a bisserl platter, und führen heimlich die Anarchie ins bundesrepublikanische Wohnzimmer.“

ME/SOUNDS: Du hattest große Pläne neben der Musik, wolltest auch als Schauspieler Fuß zufassen. Was ist daraus geworden?

FALCO: „Ich möchte nichts lieber als in einem benachbarten Geschäft, wo das Gesicht, die Attitüde, der Intellekt was zu sagen haben, einen zweiten Fuß auf den Boden kriegen. Nur kann ich mir net mit irgendeinem blöden Drehbuch den Namen versauen lassen. Um die Figur Falco auch im Film richtig rüberzubringen, muß ein Umfeld von Partnern her, das sich gewaschen hat und vorher kann ich des leider net machen.“

ME/SOUNDS: Aber es stand doch schon fest, daß du die Hauptrolle in dem Film „Der Goldmacher“ spielen solltest.

FALCO: „Die Leute, die das Geld für den Film raustun mußten, denen gefiel das Drehbuch nicht. Es war eine Tragikomödie, zur Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. Die ließen dann das Drehbuch von einem Amerikaner überarbeiten, der angeblich auch schon für Spielberg geschrieben hat — und heraus kam die übelste Nazi-Klamotte. Da steht Goebbels mit Hitler aufm Balkon und sagt: M Ada!‘ . Und des 1987, wo Österreich die Waldheim-at ist, und mit mir als Wiener als Hauptdarsteller, also naa, so net!“

ME/SOUNDS: Wo ist auf der neuen Platte ,Jeanny‘ geblieben? Du hattest ja angekündigt, das Schauermärchen fortsetzen zu wollen.

FALCO: „Ja, wo ist sie geblieben? In erster Linie wäre eine Jeanny-Fortsetzung ja ein volkswirtschaftlicher Aspekt für die Plattenfirma gewesen. Wir haben uns überlegt, daß wir wieder einmal das Überraschungs-Moment ins Kalkül ziehen wollen und zunächst einmal nicht dort den dritten Teil machen wollen, wo man ihn erwartet.“

ME/SOUNDS: Deine persönliche Jeanny, deine Freundin Isabella Vitkovic, ist ja jetzt doch Frau Hölzel geworden…

FALCO: „Du, ich mag sie einfach. Ich hab sie am 17. Juni 1988 in Las Vegas geheiratet, weil in den letzten drei Jahren war aafoch zuviel Wirbel. Alle hams damals, als des Baby kam, erwartet, aber wir taten es nicht. Wir leben, wie’s uns paßt. Durch des Heiraten verändert sich für uns eh goarnix. Ich werde um nichts unkomplizierter und an unserem Verhältnis hat sich durch den Trauschein überhaupt nichts geändert.“

ME/SOUNDS: Wie ist heute dein Verhältnis zu den Bollands?

FALCO: „Die Bollands haben zusammen mit mir einen Schmäh entwickelt, der in dieser Kombination einmalig ist. Die Bolland-Auffassung von Popmusik, sehr vordergründig, sehr plakativ, und meine Popmusik-Auffassung, rough, rough, das paart sich genial. Wir sind keine Kumpels, wir sind keine Busenfreunde, aber wir können eines nicht leugnen: Wir haben einen Trick zusammen, den weder Mende/DeRouge mit mir gefunden hatten, noch hatten wir ihn bisher alleine. Ich nicht, aber auch die Bollands nicht. Zusammen san mir unschlagbar.“