Erfolgreiche Familienbande: Diese Geschwister schrieben Musikgeschichte
Dass familiäre Streitigkeiten das Ende einer Band bedeuten können, belegt die Doku „Liam Gallagher: As It Was“, die Freitagabend auf arte gezeigt wird. Die Zusammenarbeit von Geschwistern hat im Musikgeschäft allerdings bereits oft Großes hervorgebracht, wie diese Beispiele zeigen.
Unerwarteter Erfolg, heftige Streitereien und jede Menge Auftritte lassen sich besser mit Leuten ertragen, die genau wissen, wie der andere tickt – könnte man meinen. Allerdings zeigt die Geschichte der Oasis-Brüder, dass gemeinsame Sache mit der Sippe zu machen, eine nicht zu meisternde Herausforderung darstellen kann. In der Doku „Liam Gallagher: As It Was”, die am heutigen Freitagabend, den 9. April, auf arte zu sehen ist, steht der Bruch der Band und zu Bruder Noel im Fokus.
Feststeht aber auch, dass die Zusammenarbeit von Geschwistern bereits Großes hervorgebracht hat – in finanzieller und/oder musikalischer Hinsicht.
5. Jonas Brothers
Die ersten Jahre ihrer Karriere waren die Jonas-Brüder Nick, Kevin und Joe ausschließlich in ihrer Heimat, den USA, bekannt. Mit Covertracks, Auftritten als Vorband für die Backstreet Boys und einem Gig im Weißen Haus machte die Band von sich reden. Der internationale Durchbruch brachten dann der Disney-Film „Camp Rock“ und der dazugehörige Soundtrack aus dem Jahr 2008.
Das Phänomen, das sich ähnlich wie „High School Musical“ als riesiger Erfolg erwies, sorgte dafür, dass die Jonas Brothers über Nacht weltweit bekannt wurden. Zwei Welttourneen, vier Studioalben und eine Fortsetzung des Filmes, der sie berühmt machte, zermürbte die jungen Gemüter allerdings. 2013 kam es zur vorläufigen Trennung. Sechs Jahre später markierte „Sucker“ die Rückkehr der gereiften Band, die sich von ihrem polierten Disney-Image endgültig verabschiedet hat. Zu den bisher verkauften 16,5 Millionen Tonträgern dürften in Zukunft noch einige weitere hinzukommen.
4. The Corrs
Der erfolgreichste Exportschlager aus Irland nach U2, Westlife und Guinness. Die vier Geschwister sind die Reinkarnation harmonischer Familienbande, die mit leichten Popmelodien und eingängigen Songs Anfang der 2000er-Jahre die Radioplaylists beherrschten. Mit ihrem „MTV Unplugged“-Album schafften die Corrs-Mitglieder Andrea, Sharon, Caroline und Jim auch erstmals den Sprung aus bekannten Fankreisen heraus in den Mainstream. Oftmals als seichte Fahrstuhlmusik verschrien, sprechen die Verkaufszahlen ihrer Studioalben und Live-Aufzeichnungen eine andere Sprache. Über 19 Millionen Platten haben die Ir*innen unter die Leute gebracht.
3. Kings of Leon
Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 stehen die Brüder Caleb, Nathan und Jared zusammen mit ihrem Cousin Matthew auf den internationalen Bühnen. Mit ihrem Song „Sex On Fire“, der 2008 als Single aus dem Album „Only By The Night“ ausgekoppelt wurde, katapultierten sie sich in den Mainstream. Seither haben die Jungs aus Tennessee acht Alben veröffentlicht sowie zahlreiche Auszeichnungen abgeräumt. Mehr als 23 Millionen verkaufte Tonträger krönen das bisherige Werk der Band, deren aktuelles Album „When You See Yourself“ gerade nach fünf Jahren Pause erschienen ist.
2. The Jackson 5
Die tragische Geschichte der Jackson 5 beweist, dass Familie ein schweres Los sein kann. Unter der Fuchtel von Vater Joseph Jackson ackerten Jackie, Tito, Jermaine, Marlon und Michael unter harten Bedingungen, die dem locker-leichten Sound einen bitteren Beigeschmack verleihen. In ihrer Hochphase zwischen Ende der 60er-Jahre und Ende der 80er-Jahre verkauften die fünf Geschwister mehr als 100 Millionen Platten. Die folgenden Solokarrieren eingerechnet, dürfte die Zahl der von den Geschwistern verkauften Tonträger um ein Vielfaches höher sein.
1. Bee Gees
Die Brüder Barry, Maurice und Robin Gibb dürfen sich als eine der erfolgreichsten Bands der Welt betiteln. Geschätzte 120 Millionen Platten verkaufte die Band, die mit „Stayin‘ Alive“ und „You Should Be Dancing“ in den 70er-Jahren die Disco-Ära prägten. Der Soundtrack zum Film „Saturday Night Fever“ befeuerte ihren Erfolg, der trotz mehrerer Stilwechsel anhielt. Mit dem Abebben der Disco-Welle fand die Band zum klassischen Pop zurück. Der Tod von Maurice Gibb läutete 2003 das Ende der Band ein. Eine offizielle Trennung gab es zwar nie, doch weitere Alben folgten anschließend nicht mehr. 2012 verstarb auch Robin Gibb. Durch ihr musikalisches Erbe haben sich die Brüder jedoch für alle Zeiten unsterblich gemacht.
„Liam Gallagher: As it Was“ läuft am 9. April 2021 um 21:50 Uhr auf arte.