Eminem wegen alter Textzeile auf TikTok für „gecancelt“ erklärt – Stans reagieren nicht erfreut
Für einige junge Musikkonsumenten*innen ist in einer Welt voller politischer Korrektheit kein Platz mehr für Eminem.
„’Cause we need a little, controversy“: Kontroversen sind ein Thema, das die Aura von Eminem bereits seit Beginn seiner Karriere umgibt und mittlerweile fast schon zu einem Markenzeichen von dem US-Rapper geworden sind. Bereits auf seinem Debüt-Album THE SLIM SHADY LP, rappte er auf dem Track „Bonnie & Clyde“ darüber, wie er seine Ex-Frau Kim auf brutalste Weise ermordet und anschließend die Leiche gemeinsam mit seiner damals vierjährigen Tochter Hailey im Meer entsorgt.
In der Zwischenzeit hat sich wenig geändert. Auf seinem 2018 veröffentlichten Album KAMIKAZE befanden sich etliche homophobe Zeilen, womit Slim Shady lediglich einen Trend fortsetzte. Sein aktuelles Album, das den charmanten Namen MUSIC TO BE MURDERED BY trägt, wurde dafür kritisiert, den Terroranschlag in der Manchester Arena zu verharmlosen, bei dem 22 Menschen während eines Ariana-Grande-Konzerts getötet wurden.
Junge Generation zu dünnhäutig für Eminem?
Die jüngsten Geschehnisse sind auf einen Eminem-Hit aus dem Jahr 2010 zurückzuführen, dessen Text einigen Z-Gens auf TikTok missfiel. Die geforderte Konsequenz: Eminem canceln.
Bei dem Song handelt es sich um die gemeinsame Single mit Rihanna „Love the Way You Lie“. In dem Song geht es um ein Liebespaar, das kläglich versucht, seine Beziehung wieder auf die richtige Spur zu führen. Eminem versuchte damals die überwältigenden Gefühle, die solch eine anstrengende Beziehungsphase auslösen kann, in Worte zu fassen. Elf Jahre später sorgen diese Zeilen bei einigen jungen Hörer*innen für grenzenlose Empörung.
„If you fucking leave again I’m strap you to this bed and set the house on fire“
Erbitterter Kampf zwischen den Generationen
Auf TikTok forderten Dutzende Nutzer*innen Shady zu canceln, was vor allem auf Twitter unter dem Hashtag #canceleminem für eine hiesige Diskussion zwischen der Y-Generation und der sogenannten Z-Generation sorgte.
Schließlich wünschten viele Nutzer*innen der gesamten Gen-Z viel Glück bei der geplanten Löschung von Eminem und wiesen darauf hin, dass andere es versucht hatten und gescheitert waren. Zumindest zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels hat Eminem noch keine Plattenverträge oder Sponsorschaften über diese jüngste rückwirkende Kündigungskampagne verloren. Geschweige denn Stellung bezogen.