Dr. Detroit


Eine neue amerikanische Komödie mit Dan Aykroyd, dem "Blues Brother" des allzu früh verstorbenen John Belushi. Mit Filmen wie zuletzt "Die Glücksritter" hat Aykroyd, den ein Kritiker den "wildesten Typen seit Tarzan und Mickey Mouse" nannte, inzwischen aber auch im Alleingang fest wieder Fuß gefaßt.

Chicago. Der Schrecken beherrscht die Stadt in Gestalt von Mama, der unerbittlichen Alten. Keine leichten Zeiten für den sanftmütigen Zuhälter Smooth Walker und seine Mädchen. Denn er schuldet Mama zuviel Geld. Nur ein Trick kann ihn retten: Er erfindet den neuen Super-Boß der Unterwelt: DR. DETROIT. Er hat nur einen Fehler: Es gibt ihn nicht. Noch nicht.

Der junge Assistenz-Professor Skridlow ist ein hoffnungsvoller Mensch. Fachmann für Rittertum, Systemanalyse und Gehen. Beim Gehen trifft er die unglücklichen Unterweltler, die ihn mit Lust und List einseifen. Die Welt liegt Cliff zu Füßen.

Von da an verwickeln sich die Dinge, die Grenzen verschwimmen. Ob es an den seltsamen Drogen liegt, die man ihm eingeflößt hat oder am Charme der Mädchen. Cliff wird zum Helden. Cliff wird Dr. Detroit.

Und bald kommt das College, das gerade bankrott ist, und die Unterwelt Chicagos ziemlich durcheinander. Der Professor reitet für Ehre und Gerechtigkeit, die Damen vom Gewerbe feiern ihren neuen Boß – und Mama muß empfindliche Niederlagen einstecken.

Bis Cliff und Dr. Detroit am gleichen Abend zur selben Zeit auf zwei Festen unabkömmlich sind dem ehrwürdigen ehemaligen-Bankett und dem Zocker-Ball der Unterwelt. Jetzt steht Skridlow vor der Entscheidung: ein anständiges Leben als Assistenz-Professor oder ein lustvolles als der Doktor. Er entscheidet sich für beide.

„Dr. Detroit“ ist ein Film voller Musik, voller Action und voller Ironie. Aykroyd hat das Zeug, der Komiker-Star zu werden, der Jerry Lewis fürdie sechziger und Woody Allen für die siebziger Jahre war. Wie sie parodiert er Intellektuellen-Moden, amerikanische Träume und amerikanische Moral. Aber anders als die beiden ist er wilder, moderner, ungehemmter und vor allen Dingen siegreicher.

Von diesen Siegen ist er selber freilich immer am meisten überrascht. Dan Aykroyds Helden leben ihren Traum, und der Traum siegt immer. „Dr. Detroit‘ (Regie: Michael Pressman) ist die Geschichte eines Trottels, der als Don Quichote unserer Tage erfolgreich gegen alle Windmühlen kämpft.