Der Rap zum Rock zum Film
Soundtracks verkaufen sich bisweilen besser als die Filme, die sie beschallen. Auf diese Weise konnte Eddie Murphy’s letzter Flop .Boomerang* vor dem kompletten Absturz bewahrt werden, aber auch „The Bodyguard* noch ein paar Millionen mehr machen als der Leinwanderfolg ohnehin schon einbrachte. Ergo: Ein gutes Musikkonzept ist fast schon so wichtig wie ein stimmiges Drehbuch. Oder noch wichtiger, wie im Fall „Judgement Night“. Der Film (in Deutschland bisher ohne Starrtermin) liefert die gängige Gangbanger-Großstadtgeschichte: Ein Auto voller Yuppies nimmt die falsche Ausfahrt und landet mitten im harten Leben. Der einzig neue Kniff: Die Yuppies sind schwarz, die Straßenkids weiß. Doch all das kann nicht so aufregend sein wie der Soundtrack. Zum gemeinsamen Musizieren haben sich hierfür die Speerspitzen aus Rap und Untergrund-Rock zusammengefunden. Sonic Youths Kim Gordon stöhnt zu Grooves von Cypress Hill, House Of Pain rappen über die Gitarrengewalt von Heimet, Ice T. vereint seine Kräfte mit Sloyer und Faith No More jammen mit Boo-Yaa T.R.I.B.E.. Kollaborationen dieser Art sind seit Aerosmith und Run D.M.C. („Walk This Way“) oder Anthrax und Public Enemy („Bring The Noise“) nichts fundamental Neues mehr, trotzdem sind, so die Beteiligten, die Gräben zwischen Rap und Rock noch zu tief.
.Vielleicht bekommen Gruppen wie wir durch solche Aktionen auch mal Gelegenheit, mit Cuns N‘ Roses oder Metallica zu touren,“ hofft Samoan Godfather von Boo-Yaa T.R.I.B.E. Denn: .Das Publikum ist sowieso fast dasselbe.“