Belle And Sebastian – lf You’re Feeling Sinister
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Es mag ja sein, dass Belle And Sebastian inzwischen von Trevor Hörn produziert werden, ihre Platten im glamourösen Los Angeles statt im verregneten Glasgow aufnehmen und, bewaffnet mit fetten Bläsersätzen, den filigranen Folk zugunsten souhgerer Gefilde verlassen haben – aber besser als auf ihrem zweiten Album sollten sie nie wieder klingen. Was nicht nur am berückenden Songwriting mit den wie pastellenen Texten lag, sondern eben auch in der zum Verlieben verhuschten Darbietungs- und Aufnahmequalität. Es ist Kammerpop von zeitloser Gültigkeit, weil ihm alles Auftrumpfende fremd war. Musik, die eben deshalb berührt, weil sie einem nur leise um die Beine streicht. Wer, um nur ein Beispiel zu nennen, einen Songwie „GetMe Away From Here, I’m Dying“ so ganz ohne Gänsehaut hören kann, hört nichts, fühlt nichts, versteht nichts – vom Glück, sich „düsterlicli“ zu fühlen.
ME 12/1997:
“ (…)an die Oberfläche dringt purer Wohlklang. Eine zarte melodische, pastellige Schönheit, wie sie seit den besten Tagen von Prefab Sprout kaum noch zu hören war.“