Solide aber satt: Die Beginner rocken das Haus arg routiniert.
Betrachtet man mit etwas Distanz das Armeschwenken, das zu Beginn des Hits „Fäule“ seltsam unkoordiniert einsetzt und nach wenigen Takten bereits wieder erstirbt, beschleicht einen tatsächlich das Gefühl, dass etwas faul ist an diesem Montagabend.
„Dreimal so laut‘ sei Erfurt gewesen, hat Special Guest Dendemann bereits zu Beginn gemahnt, doch konnte auch er die ausverkaufte Halle nicht zum Kochen bringen. Nicht unglücklich, aber übersättigt wirken die Beginner und ein Publikum, das hier vor einem Jahr noch mit Samy Deluxe die Halle zum Beben brachte. Ob es an Überarbeitung oder fehlender Konzentration liegt – so frisch, spontan und enthusiastisch Eißfeldt, Denyo und DJ Mad bei Rock am Ring im Juni waren, so distanziert und statisch wirkt das Trio im November. Dass die musikalischen Feinheiten, die die Beginnerzu einem der interessantesten Acts ihres Genres machen, bei gemäßigter Lautstärke aber oft übersteuerten Bässen nicht zu genießen sind, fällt doppelt ins Gewicht, weil sich „Eizi Eiz“ nach einem gescheiterten Versuch, „Applaus für mein neues Handy einzufordern, gar nicht mehr bemüht, den Abend durch launige Ansagen aufzulockern. Tanzende Stofftiere und ein Querflöter, der ständig quer flötet, müssen die fehlende Interaktion wettmachen, was den Fans offenbar auf die Stimmung schlägt: Die Schlange an der Garderobe ist bereits nach der ersten Zugabe „Liebeslied“ und „Hammerhart“] lang. Ein paar hartgesottenen HipHop-Heads, die mit unbeirrbarer Ausdauer den Applaus am Leben halten, ist es schließlich zu verdanken, dass der Abend mit einer zweiten Zugabe zu einem fast versöhnlichen Ende kommt.
