Bad Religion
Das Major-Debüt der Indie-Heroen: Ohrwürmer mit Irokesenschnitt
Wie Punk und Pop perfekt verbunden werden, zeigen Bad Religion, seit nunmehr dreizehn Jahren Hüter des US-Pogos. „Ich bin ein riesiger Dylan-Fan und die Beatles sind meine absolute Lieblingsgruppe“, gesteht Gitarrist Brett Gurewitz, der gemeinsam mit Sänger Greg Graffiti für das Songwriting zuständig ist. „Stranger Than Fiction“ (Sony), das siebte Album des Quintetts aus LA., erscheint goldrichtig in einem Moment, da Neo-Punks wie Green Day oder The Offspring zu den neuen Favoriten der amerikanischen Highschool-Kids avancieren. „Vielleicht hat es mit dem Tempo der Jugend zu tun“, sucht Gurewitz nach einer Erklärung, „als Kind mochte ich immer die schnellsten Rocksongs aus der Sammlung meiner Eltern. Sie stimulierten meinen Blutdruck und ich begann, wie wild herumzulaufen.“ Lange Jahre galten Bad Religion als die Vorzeige-Band der Indie-Szene, seit kurzem ist die Truppe jedoch beim Branchenriesen Sony unter Vertrag: „Früher veröffentlichten wir auf meinem eigenen Epitaph-Label, unsere sechs Indie-Alben verkauften sich insgesamt immerhin über eine Million Mal.“ Die Konsequenz: Mittlerweile besitzen alle Bandmitglieder Häuser und Autos. Können sie sich da noch Punks nennen? Als Teenager war ich ein Punk“, erklärt der heute 32jährige Gurewitz.
„Jetzt bin ich zwar erwachsen und lebe nicht mehr in besetzten Häusern. Doch ich fühle mich immer noch als Punk, ich kann nicht anders, es sitzt nun mal in meinen Knochen.“