Babyshambles – München, Atomic Cafe
Dohertys (Tour-]Anekdoten. nächster Teil: Er ist – trotz der bei Ankündigung zwei Tage zuvor sicherlich angebrachten Skepsis – tatsächlich gekommen zum Secret Gig im Münchner Atomic Cafe. Er soll beschäftigt werden, keinen Offday haben zwischen Rock arn Ring und im Park, hört man. Er steht blaßlgesichtigl und schon nach zwei Songs kalt schwitzend auf der Bühne. Er lässt das Publikum „Kate‘ in sein Mobiltelefon schreien, unterbricht dafür den gelungenen Ansatz von „Down In Albion“. Er bzw. sein Auftritt teilt das Publikum in frenetische Bewunderer, die gegen Ende des Konzerts fast eine der Lautsprecher-Boxen zum Umkippen bringen, und bewundernde Schaulustige, die dann einen doch relativ aufgeräumten Pete erleben. Er nähert sich einmal seinem Publikum – nur körperlich, während das Publikum zwar jederzeit bereit scheint, die Bühne zu stürmen, aber doch Abstand hält. Aus Angst? Ehrfurcht? Vielleicht doch aus Respekt.
STEFAN WEBER Billy Talent Neu-Isenburg, HugenottenhaUe Auftritte der Kanadier gleichen hartem Mannschaftssport. „This Suffering“ – unter Turbomotoren rackert sich das Quartett penibel durch ein Trommelfeuer mit den ewigen Themen: Angst. Frust, Wut, Haß – was Jugendlichen der x-ten Punk-Generation eben so auf den Nägeln brennt. Etwa eine wüste Attacke gegen „The Ex“, in der Sänger Kowalewicz seine Kinderstube vergißt und nur noch derbe Four-Letter-Words für die ehemals Angebetete findet. Aber auch Blutrünstiges wie „Devil In A Midnight Mass spornt die vom Hormonüberschuss verwirrte Fangemeinde an. Allerdings offeriert der talentierte Billy nur wenig eigenes Profil, wenn Selbstverfaßtes aus bislang zwei Alben vorwiegend die alternative Pophistorie der letzten Dekaden zitiert. MIKE KÖHLER The Eagles München, OlympiahalleNach fünf Jahren sind Don Henley, Glen Frey, Joe Walsh und Timothy B. Schmidt wieder in Deutschland vorbeigekommen, um alle Greatest Hits zwischen „Take It Easy und „Hotel California“ zu präsentieren und nebenbei auch einen neuen Song vorzustellen: „No More Cloudy Skies“ ist schablonenhaft und langweilig, dennoch aber deutlich besser als das käsige „Hole In The World von 2003. Alles in allem ist die kalifornische Band noch immer integer – Henley achtet z.B. stets darauf, daß „Desperado“ nicht zu langsam =schnulzig] wird -. auch wenn ein Konzert der Eagles inzwischen ein rein nostalgisches Vergnügen ist.