Babylon Zoo-Großmaul Jas Mann sieht sich schon als Super-Star
One-Hit-Wonder oder Mega-Star, das ist hier die Frage. Für Jas Mann, den 24jährigen Sänger und Songwriter von Babylon Zoo ist sie jedoch von rein rhetorischer Natur. Für ihn steht schon fest, daß er von nun an zu den ganz Großen gehört und die 90er sein Jahrzehnt werden. „Babylon Zoo wird die Musikwelt erobern und den Sound einer Generation bestimmen“, prophezeit Jas Mann kühn. Vielleicht sind solche Sprüche kalkulierte Provokationen, um Schlagzeilen zu machen, vielleicht ist ihm auch einfach nur der plötzliche und überwältigende Erfolg seiner Single ‚Spaceman‘ zu Kopf gestiegen. Der Track, der in einer hochgepitchten Version des Dance-Altmeisters Arthur Baker den Soundtrack zum aktuellen Levi’s-Werbeclip liefert, schlug zumindest in der europäischen Musikwelt tatsächlich ein wie eine Bombe. In England ist ‚Spaceman‘ die schnellstverkaufte Single seit Beatles-Zeiten und in mindestens sechs weiteren Ländern, inklusive Deutschland, schaffte das Stück den Sprung an die Spitze der Verkaufscharts. Das ist selbst dann noch erstaunlich, wenn man berücksichtigt, daß, mit Ausnahme von Biospheres instrumentalem Technostück, alle Songs der letzten Jahre, die in der Jeanswerbung zu hören waren, zu Hits wurden. Mit fundierten Musikkenntnissen kann Mann allerdings nicht aufwarten: „Meine Eltern hatten keinen Plattenspieler, deshalb habe ich als Kind kaum bewußt Musik gehört. Stattdessen habe ich Sci-Fi-Filme wie ‚2001: A Space Odyssey‘ gesehen. Das Gefühl, das diese Filme vermitteln, möchte ich auch in meiner Musik und meinen Videoclips wiedergeben.“ In Kürze will er außerdem einen Spielfilm, den er zusammen mit einem Freund vor zwei Jahren gedreht hat, in die Kinos bringen und dann mit einer „Space-Rock-Show für die 90er“ die Bühnen dieser Welt erobern. One-Hit-Wonder oder Mega-Star? Wie so oft liegt wohl auch bei Babylon Zoo die Wahrheit zwischen den Extremen.