Ausgelacht


Mit Little Richard hatdieneue britische Hitparadensensation Mika mehr gemeinsam als nurden Namen.

Der eine heißt Richard Wayne Penniman, der andere Michael Holbrook Penniman. Der eine stammt aus dem armen US-Süden und entdeckte sein Mundwerk im Kirchenchor. Der andere labt sich seitfrühesterJugend an Champagner und Kaviar, besuchte die gleiche Londoner Privatschule wie Shane MacGowan und das Konservatorium. Konservatoriums-Penniman Mika gäbe es nicht ohne Kirchen-Penniman Little Richard. Letzterertrug dem homophoben Fifties-Amerika die Schwulenästhetik per Rock’n’Roll in diegute Stube. Mika hat sich aus den seither aus dem Boden geschossenen „gay icons“ die poppigsten ausgesucht. Er klingt wie das Bindeglied zwischen Barry Gibb Judy Garland. Abba und schwülstigstem Hollywood-Kitsch. Oder:“der neue Freddie Mercury„. Ein Kompliment, meinter. „Er war ein Genie.“

Mika, Sohn eines US-Bankiers und einer Libanesin, wurde im Libanon geboren, verbrachte seine frühen Jahre in Paris, ehe die Familie nach London zog. Schon als Knirps zoger sich gern schrill an und ließ sich nicht kleinkriegen: „Es war schlimm genug, dass die anderen sich über mich lustig machten. Noch schlimmer wäre es gewesen, wenn ich zugelassen hätte, dass sich deswegen mein Charakter verändert“ Zu m Glück entdeckte er. dass seine Stimme fünf Oktaven umspannte. Mit 14Jahren verdiente ersieh erste Zusatzgroschen mit Werbe-Jingles und Cheesy-Listening-Musikfür British Airways. Später nahm er im Urlaub im Studio von Barry Gibb in Miami nachts heimlich und gratis Demobänderauf Niemand wollte ihm zuhören, da fing eran, sich bei Musikbiz-Feten ans Klavierzu setzen. Den Zorn auf alle, die ihn bei solchen Gelegenheiten auslachten, hat er in seine Debütsingle“Grace Kelly“ gestürzt. Und seitdem lacht, wer immernoch lacht, höchstens aus Neid. >» www.mikasounds.de