Ausbruch geschafft!
Mit ihrem Debüt landeten MaxTmo Park den Volltreffer des vorletzten Jahres. Im heimischen Newcastle gaben sie nun einen ersten Vorgeschmack auf den Nachfolger.
Cluny“ – eine winzige Musikbude, versteckt unter den monumentalen viktorianischen Brücken von Newcastle. Gerade mal 250 Seelen passen ins Hinterzimmer, wo sich kleine, aber feine Indiebands die Ehre geben. Tickets für den heutigen Abend allerdings waren bei Ebay für 100 Pfund zu haben. Der Grund: die Lokalmatadoren Maximo Park kehren zu den Wurzeln zurück und präsentieren Songs von ihrem zweiten Album earthly PLEASURES. 300. ooo Stück sind vom Erstling abgesetzt worden. Damit etablierte sich die Band als Speerspitze der neuen Brit-Gitarrenwelle und bereiste die Welt. Mit drei intimen Gigs in Newcastle – am Vorabend vor 80 Leuten im Pub um die Ecke – will man die neuen Songs testen und Schollenbezug markieren. „Ich weiß, der Gedanke ist ziemlich kindisch „, grinst Sänger Paul Smith nach dem Soundcheck unter seiner Wollmütze hervor, „aber wir wollten immer schon die Band sein, die den Durchbruch schafft und trotzdem in Newcastle bleibt.“ In der Tat lassen sich Maximo Park keinerlei frisch erworbene Allüren anmerken. Auch vom verbreiteten „difficult second album“-Syndrom, bei dem die Nerven unter dem Druck, noch erfolgreichere Songs zu schreiben, einen kreativen Block bauen, sei man verschont geblieben. „Wasgeschieht, geschieht“, sagt Gitarrist Duncan Lloyd. „Wir können nur das Bestegeben und hoffen, dass es klickt.‘ Die Bandmitglieder hätten eines gemeinsam: „Wir sind in Provinznestern aufgewachsen, ehe wirnach Newcastle an die Uni kamen. Wir wollten weg – die Motivation treibt uns an. Auch wenn wir in Newcastle bleiben wollen.“Wie viele zweite Alben, hat auch das von Maximo Park in Hotelzimmern und Tourbussen Gesicht angenommen. Nur reisten MaxVmo Park mit offenen Augen, statt sich hinter dem Gameboy zu verschanzen. „Die Songs vom ersten Album handelten vom Wunsch, auszubrechen.“sagt Smith, der reden kann wie ein Buch und auf der Bandwebsite ein Tagebuch führt, das einen dicken Schmöker füllen würde. „Jetzt habe ich den Ausbruch geschafft. Mein Zorn hat sich gelegt. Ich habe mehr gesehen von der Welt. Wenn ich im Fernsehen die News sehe, weißich oft, wie sich das Leben an dem Ort anfühlt. Das ist das Schöne an Bands – man hat viel Zeit. Man kann Spazierengehen, die Dinge in sich aufsaugen. In den Straßen von Stockholm oder Los Angeles fallen mir zuallererst die Gemeinsamkeiten mit Newcastle auf“
Drei Wörter prägten die Diskussionen über das zweite Album, sagt Bassist Archis Tiku: „open“, „heavy“ und „melodic“. Dem fügt Smith zwei weitere hinzu: „raw“ und „futuristic“: „Futuristisch wegen der Keyboards – unserer Geheimwaffe. Alle glauben, wir seien eine Gitarrenband. Aber dann kommen die Key boards.“ Diese Wörter als Prämisse bestimmten die Auswahl von Gil Norton als Produzent von earthly pleasures. „Zwei Jahre lang aufTournee-jeden Abendunser Soundlaut über die PA. – da haben wir erst die Kraft erkannt, die darin steckt. Wir können echt rocken!“ sagt Smith. „Gilhatso was Melodisches wie,Ocean Rain‘ von den Bunnymen produziert, ,Sit Down’von James – aber auch die Foo Fighters und die Pixies. Wir brauchten jemanden, der alle unsere Seitenfesthalten kann, nichtjemand, der uns seinen Soundmantel umlegt.“ Der Eindruck nach dem Cluny-Auftritt? Die Songs sind gradliniger geworden, aber Ohrwürmer geblieben. Und, ja. Maximo Park können rocken wie die Teufelchen.
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