Charlotte Gainsbourg

Rest

Because/Warner (VÖ: 17.11.)

Eine Fusion aus Pop und Chanson, auf Englisch und Französisch – ja, das geht, wenn man Charlotte Gainsbourg heißt.

REST ist so wundersam nachdenklich, und man weiß nicht so wirklich, warum. Vielleicht liegt es an Gainsbourgs Hauchen: So wie man sich eben vorstellt, dass die Tochter von Jane Birkin und Serge Gainsbourg zu klingen hat. Die Stücke auf ihrem ersten Album seit sieben Jahren hat sie selbst geschrieben – in französischer und in englischer Sprache, eine Premiere für sie. Es ist eine persönliche Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft, eine interkulturelle Studie Frankreichs und Großbritanniens, aber auch Gainsbourgs Art mit Verlust umzugehen.

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Und so ist das titelgebende „Rest“ ein fragiles und zugleich simples Stück voll von Selbstaufgabe, Verzweiflung und Trauer, das nur einen Teil der Lebensgeschichte dieser Frau erzählt. Der Song behandelt den Tod ihrer Schwester Kate Barry, die 2013 aus dem vierten Stock ihrer Pariser Wohnung stürzte. In „Kate“ wird die Vorgeschichte erzählt. Wiederholungen, Gitarren und Loops sind die Kernelemente des Albums.

Pop-getränkte Chansons, die immer wieder auf einander Bezug nehmen. Man schwebt als Zuhörer förmlich über den Dingen. REST ist wie ein musikalischer Autorenfilm, der sukzessiv einen Teil der Figur offenlegt. Mal sexy, mal traurig, mal edgy, wie in „Songbird In A Cage“. Keine Offenbarung, aber an keiner Stelle belanglos.