Justin Hawkes


Er bringt Spiel, Spaß und Sport auf die Bühnen zurück Wie tut das gut nach einem Jahrzehnt britischem „Shoegazertums“ und freudloser US-Nu-Metal-Aufmärsche! Plötzlich darf auf Bühnen wieder ausgelassen und ohne Rücksicht auf irgendwelche Coolness-Gebote geturnt werden. Der Spreiz- und Ausfallschritt, die Ein-Arm-Windmühle, der Luftsprung – das ganze stadionrocktaugliche Posenarsenal gehobenen siebziger und achtziger Jahre-Bühnengockettums feiert in der Performance des Frontmanns von The Darkness fröhlichste Wiederauferstehung und bringt die Fans zur Raserei.

Manch einer ist dankbar, dass sich zu den Abenden, in denen es in den Clubs und Hallen ach so angesagten und introvertierten In-Bands bei ihrem statischen, künstlerisch wertvollen Vortrag beizuwohnen galt, jetzt eine actiongeladene Alternative aufgetan hat. Insofern ist Justin Hawkes nicht nur ein Wiedergänger großer Poseure aus vergangenen Hardrock-Epochen, sondern gleichzeitig auch die ideale Entertainmentfigur für multimedia-sozialisierte Nerd-Generationen mit rückläufiger Attention Span.

Dieses rückhaltlose (und konditionell bewunderungsswürdig durchgehaltene) Bekenntnis zum Feelgood-Rock’n‘ Roll (und auch zu weitausgeschnittenen Einteilern, Plateau-Sohlen und Dauerwellen] erforderte Mut – und deshalb ist es gerecht, dass es mit einem Welterfolg belohnt wurde. Danke dafür: Augenblicke heiterer Rückbesinnung auf Vorturner vom Schlage Freddy Mercurys bis David Lee Roths. Das hat er uns beschert: Plötzlich werden Hardrock-Parties wieder richtig kultig.

Das wollen wir als nächstes uon ihm sehen: Nach dem Hype in England und dem Durchmarsch in den Staaten nun auch die finale Eroberung des europäischen Festlands.