Das wäre aber nicht nötig gewesen


T.D.F. – Retail Therapy (1997)

Welcher Teufel hat Eric Clapton nur geritten, als er sich auf dieses seltsame Abenteuer einließ? Irgendwo hatte der große alte Mann des weißen Blues die Popnase Simon Climie kennen gelernt, einst eine Hälfte des Duos Climie Fisher. Und der muss „Slowhand“ eingeredet haben, er müsse sich jetzt umgehend mit Drumn’Bass usw. beschäftigen, um nicht zum alten Eisen zu gehören. Das Resultat war ein Album mit elf seichten Instrumentals, auf denen Claptons Gitarre ziemlich beziehungslos neben allerhand programmierten Beats herdudelt. Offenbar realisierten Clapton und seine damalige Freundin Sheryl Crow, die auch ein bisschen mitgemischt hatte, rasch, auf welchen Unsinn sie sich da eingelassen hatten. Jedenfalls erschien das Werk unter dem anonymen Bandkürzel T.D.F. (für „Total Dysfunctional Family“), Clapton wurde auf dem Album und gegenüber der Presse nur als „X-sample“ genannt, er und Crow trugen auf den Pressefotos Helme mit heruntergeklappten Visieren – und die ganze Sache war schnell vergessen.