Foo Fighters
Concrete And Gold
RCA Int./Sony (VÖ: 15.9.)
Wie klingt Großbuchstaben-Rock in seiner reinsten, fettesten und erwartbarsten Version? So. Natürlich.
Seit 1977 erforschen die Raumsonden Voyager 1 und 2 den äußeren Weltraum. An Bord transportieren sie die „Voyager Golden Records“, Datenplatten, die Dokumente irdischen Lebens an Aliens übermitteln sollen. 27 Musikstücke wählte man dafür aus, darunter eine Mozart-Arie und „Johnny B. Goode“ von Chuck Berry. Wollte man den Außerirdischen nahebringen, wie ein prima Rockalbum auf Erden klingt, so ein richtig okayes, saunormales Brett von einer Gitarrenplatte – man sollte CONCRETE AND GOLD ins All schießen, das neunte Studioalbum der Foo Fighters.
Als „Motörhead-Version von ,Sgt. Pepper’“ bezeichnet Bandchef Dave Grohl das neue Werk, was sich hübsch liest, aber natürlich Schmarrn ist, weil die Foo Fighters weder den LSD-Spirit der ‘67er-Beatles noch die Lakonie eines Lemmy Kilmister besitzen. Grohl und Band sind die ultimativen Superstars-Next-Door, grundsolide, grundsympathisch, daher unscheißefindbar. Mit CONCRETE AND GOLD lauschen wir aufs Neue der Blaupause der Rock-am-Ring-Platte, hören den bombastischen Aufschlag („T-Shirt“), den Minischocker mit Geknüppel und Geschrei („Run“), den Song zum lässigen Kopfnicken („Make It Right“), das Rockmonument („The Sky Is A Neighbourhood”) und den Tearjearker („Happy Ever After (Zero Hour)“). „Mama, was ist das?”, könnte ein Alienkind in vielen Lichtjahren fragen, und die Antwort würde sein: „Dies, mein Schatz, ist ROCK.” Ohne Präfix und in Großbuchstaben.