Dälek
Endangered Philosophies
Ipecac/Rough Trade
Die Experimental-HipHopper sind wütend und zeigen allen, die es sich zu einfach machen, den Mittelfinger.
Abseits der größeren Öffentlichkeit werkeln Dälek seit mehr als 20 Jahren an einem Sound, der seinen Ursprung irgendwo in der Umgebung des HipHop hat, heute aber nur noch entfernt daran erinnert. Mit dem Ansatz, HipHop-Elemente zu bewahren und gleichzeitig alle Regeln zu zerschmettern, haben Dälek Bands wie Death Grips den Weg gewiesen, ohne selbst je größere kommerzielle Erfolge zu erleben.
Vielleicht war das einer der Gründe für die fünfjährige Bandpause, aus der sie sich im letzten Jahr mit dem Album Asphalt for Eden zurückmeldeten – einem für Dälek-Verhältnisse fast poppigen, zumindest positiv klingenden Album. Nur 15 Monate später jetzt also Endangered Philosophies. Der Siegeszug von Trump und der sich manifestierende Reaktionismus in der westlichen Welt scheinen Dälek getrieben zu haben.
Das Album klingt düsterer, wütender als der Vorgänger, vielleicht auch etwas enttäuscht. Nur noch die Rhythmik erinnert an HipHop, der Rest ist Noise. Ein musikalischer Mindfuck, eine Herausforderung und wohl auch ein bisschen ein Mittelfinger an alle, die es sich zu einfach machen.