Beck: Der neue King
Gut, besser, Beck. In Zeiten tönender Einfalt weist der klingende Kosmos des jungen Künstlers den Weg in die musikalische Zukunft. Von vielen wird Beck Hansen schon jetzt als kommender King of Pop gehandelt.
WAS IST NUR DRAN AN diesem Mann? Ob Musiker, Modeschöpfer, Kritiker, Filmemacher oder Schriftsteller, ob Blueser, Crunger, Country-Redneck, LoFi-Jünger, Drum & Bass-Fan oder HipHop-Homeboy – alle lieben Beck. Nur vier Jahre nach seinem Karrierestart steht der 27jährige Amerikaner kurz davor, zum neuen King of Pop zu werden. Die Frage ist nur: Warum?
Denn nimmt man es genau, ist Beck Hansen immer noch ein One Hit Wonder. Schließlich hat er bis heute nur einen einzigen internationalen Nummer-Eins-Hit vorzuweisen. Der heißt „Loser“ und liegt nun schon ein paar Jährchen zurück. Seither tummelten sich zwar diverse Beck-Singles wie „Devil’s Haircut“ oder „The New Pollution“ in den Charts, der große Knaller aber war nicht mehr dabei. Wie kommt es also, daß der Endzwanziger mit dem Babyface seit nunmehr vier Jahren in schöner Regelmäßigkeit die Titelseiten fast aller großen Musikmagazine rund um den Globus ziert (ganz egal, ob er nun gerade eine neue Platte veröffentlicht hat oder nicht), daß sich illustre Fotografen, Modeschöpfer und Talkmaster um ihn reißen, daß sich gestern wie heute berühmte Persönlichkeiten – darunter die beiden 1997 dahingegangenen Autoren-Ikonen Allen Ginsberg und William S. Borroughs sowie Country-Gott Willie Nelson – bereitwillig mit ihm ablichten lassen?
Was hat Beck Hansen Bands wie The Prodigy oder Oasis voraus? Oder anders gefragt: Warum landet er als US-Künstler in der aktuellen Liste des britischen Musikmagazins „Select“ mit den „100 wichtigsten Personen der Welt“ auf Platz 1? Und das, obwohl die Briten bekanntermaßen immer erst einmal selbstverliebt auf einheimische Bands verweisen und derzeit hart daran arbeiten, ihr Empire zumindest in musikalischer Hinsicht neu zu errichten. Dennoch: Wenn irgendwo Auszeichnungen vergeben werden, ist Beck mit ziemlicher Sicherheit unter den großen Absahnern.
Schon jetzt dürften sich in seinem Haus in Los Angeles, übrigens nur einen Katzensprung von Madonnas Residenz entfernt, unter der Last der Trophäen die Regale biegen. Beck heimste in den vergangenen Jahren jeweils mehrere Grammys und MTV-Auszeichnungen ein, dazu den Brit Award 97. Er wurde von den US-Magazinen „Spin“ und „Rolling Stone“ zum Künstler des Jahres 1996 ausgerufen und für sein zweites Album bei einer großen Plattenfirma („Odelay“) mit Lob überschüttet. Darüber hinaus wurde Beck 1997 von VH-i bereits zum zweitenmal zum bestgekleideten Musiker gewählt und von dem bekannten britische Magazin „The Face“ per Titelbild zum „Coolest Kid On Earth“ gekürt.
Bloß: Wie kann einer der coolste Knabe der Welt sein, wenn „Select“ über ihn schreibt, „er sieht mit 27 immer noch aus wie ein beschwippster Neunjähriger“? Beck gibt die Antwort auf seine Art. Auf dem Jahrmarkt der Pop-Eitelkeiten verblüfft das Milchgesicht mit den vollfetten Koteletten und der bemerkenswerten Brustbehaarung immer wieder durch völlig unprätentiöses Verhalten. Wenn andere versuchen, in der Öffentlichkeit als möglichst hippe Helden aufzutreten, die sie in Wirklichkeit gar nicht sind, hört man in Interviews mit Beck Hansen schon mal Sätze wie diesen: „Ich habe mir gerade eine Villa zugelegt. Also kann man wohl kaum behaupten, ich sei nur ein planloser Schulbub.“ Ist Beck dann mal besonders lustig, wird derlei Lebensfreude prompt mit seinem beinahe kindlichen Äußeren in Verbindung gebracht. Doch auch Anspielungen dieser Art weiß der jugendliche Star inzwischen zu parieren: „Ich bin nicht albern, ich habe lediglich Humor.“
Und tatsächlich: Humor hat Beck Hansen in seinem bisherigen Leben schon reichlich beweisen müssen. Schließlich ist es kein Zuckerschlecken, ausgerechnet in Los Angeles, in der Stadt der Reichen und der Schönen, unter zum Teil bitteren finanziellen Verhältnissen aufzuwachsen. Heute jedoch steht Beck in jenen Kreisen, die er mit seiner Musik anspricht, für die Verwirklichung des amerikanischen Traums. Schaffen andere den weiten Weg vom Tellerwäscher zum Millionär, so gelang Beck der Sprung vom Straßenmusiker zum Popstar.
Und was, so fragt man sich, macht den wahren Popstar aus? Individualität natürlich! Genau in diesem Punkt aber unterscheidet sich Beck von den meisten seiner Kollegen. Während andere Musiker krampfhaft versuchen, wenn schon nicht durch ihre Songs, dann doch wenigstens durch immer neue Äußerlichkeiten aufzufallen, verweigert sich Beck musikalisch wie auch in Modefragen konsequent einem durchgehenden, klar zu umreißenden Stil. Und das aus gutem Grund:“ln diesem Jahrzehnt ist Individualität ein großes Problem. Jeder hat seine Body-Piercings, seine Tattoos, seine angesagten Billigklamotten.“ Und weil dem so ist, hat Beck ganz einfach beschlossen, er selbst zu sein. Mit durchschlagendem Erfolg.
Haftete dem jungen Hansen zu Beginn seiner Karriere noch das Image eines Slackers an, eines Jugendlichen also, der sich treiben läßt, weil ihm weder Krawall noch Karriere eine verlockende Daseinsperspektive bieten, so betört Beck heute die Herzen vieler Frauen, gesetztere Jahrgange eingeschlossen. Dabei ist der juvenile Womanizer heute genausowenig ein Weiberheld, wie er frührerein ziel- und planlos dahintreibender Slacker war: „Ich müßte ein kompletter Idiot sein, um zu sagen, ‚ich bin dieser Vorzeigetyp der Slacker-Ceneration‘. Ich habe immer versucht, Geld für Essen und Miete aufzutreiben. Und das war immer ziemlich schwierig. Mit anderen Worten: Ich hatte nie das Geld oder die Zeit, einfach nur herumzuhängen.“ Inzwischen könnte Beck sich das süße Nichtstun genauso leisten wie die teuersten Klamotten aus dem Rodeo Drive, der feinsten Einkaufsmeile in Beverley Hills. Doch Beck wäre nicht Beck, wenn ihn Ruhm und Reichtum automatisch zu einem völlig anderen Lebensstil verleiten würden. Seine Klamotten beispielsweise kauft der jugenhafte Star nach wie vor in ganz normalen Kaufhäusern. Zum Liebling von Lifestyle-Redakteuren, Models und Modemachern avancierte er trotzdem. So schwärmt Beck-Freund und Beastie Boy Mike D, selbst Herr über eine kultige Klamottenkonfektion: „Ich habe noch nie einen Typ gesehen, der so abgedreht herumläuft wie Beck Hansen.“
Er kann es sich leisten. Genauso übrigens wie manch anderes. So wird zum Beispiel behauptet, der 27jährige habe ein millionenschweres Angebot, als Dressman für die Fashionfirma Prada zu werben, nonchalant abgelehnt. Dennoch – über Geld möchte Beck am liebsten nicht sprechen. Nur so viel sagt er zu diesem Thema: daß er aus ärmlichen Verhältnissen stamme. Aber: „Wo ich herkomme, sagt nichts über meine Musik aus.“ Wohl wahr. Wie sonst könnte Beck seine vielen Fans mit einer einzigartigen Mischung aus HipHop, Country, Blues, Folk und Rock von den Sitzen reißen? Wobei sich diese abenteuerliche Melange erst im Zuge von Becks musikalischer Entwicklung als cooler Klang für die zu Ende gehenden 90er Jahre erwies. Geplant jedenfalls war sie nicht: „Ich habe als Folkmusiker begonnen. Damals bewegte ich mich zwischen Country Blues, Delta Blues und eher traditionellem Folk. In dieser Zeit wollte ich einfach nur lernen, wie man mit der Gitarre umgeht. Und dabei hat es mir Spaß gemacht, diese Art von Musik zu spielen.“
Die Freude an einfachen Klängen in Zeiten überbordender Elektronik hat Beck sich bewahrt. Nachzuhören auf Platten wie „Mellow Gold“ (1994) und „Odelay“ (1996). Beide erschienen auf dem Label der einflußreichen Plattenfirma Geffen Records. Doch genauso unkonventionell wieseine Art, sich nach außen hin zu präsentieren, ist auch Becks Umgang mit den Mächtigen der Musikbranche. So erlaubt ihm sein Vertrag mit dem Major-Unternehmen Geffen, Independent-Platten auch mit Hilfe anderer Firmen auf den Markt zu bringen. Auch diesbezüglich unterscheidet Beck sich beträchtlich von den meisten seiner Kollegen. Was ihn jedoch zum „modernsten Künstler unserer Zeit“ (Thurston Moore von Sonic Youth) macht, ist seine ausgeprägte Fähigkeit, lose Enden zu verknüpfen, Kreise zu schließen und Genre-Grenzen nicht nur zu überschreiten, sondern konsequent zu ignorieren. Wenn Beck über sich selbst sagt, er wolle „die Musik wieder mit der nomadenhaften Seite der Menschen verbinden, die im Laufe der Zeit verloren gegangen ist“, ergibt das einen Sinn. Denn ein musikalischer Wanderer zwischen den Welten ist Beck auf jeden Fall. Ausgehend von den herb-romantischen Hymnen der Hobos, die in den Jahren der Depression auf Güterzügen durch die USA streiften, aber auch von Bluesern wie Blind Lemon Jefferson und Mississippi John Hurt fühlt Beck sich heute (wenn auch nicht immer hörbar) sogar dem HipHop verbunden – wofür er viel Lob erntet.
Nicht nur seine Fans finden Becks stilistische Vielfalt höchst erfreulich. Auch berühmte Musikerkollegen winden dem immer noch unterschätzten Klangkünstler aus Los Angeles für seinen musikalischen Mut einen Lorbeerkranz der Anerkennung. So zum Beispiel Mike D von den Beastie Boys: „Becks HipHop-Seite legitimiert Public Enemy als die wahren Folkmusiker der 80er Jahre.“ Auch das renommierte US-Magazin „Spin“ weiß Beck zu würdigen, freilich auf die ihm eigene, feuilletonistische Art: „Er ist ein kosmischer Naiver mit dem Fuß auf dem Zeitgeist-Pedal.“ Beck selbst steht Aussagen wie diesen eher gelassen gegenüber. Vom Thema HipHop allerdings möchte er nicht so ohne weiteres lassen und meint mit Blick auf die Musiker, mit denen er auf der Bühne steht: „Unser ganzes Ding ist HipHop. Was immer wir in der Show machen, wir ziehen es auf wie HipHop. Das ist die Attitüde.“
Daß vieles, ganz besonders aber der HipHop, eine Frage der inneren Einstellung ist, lernte Beck bereits 1989, als er mit einer alten Klampfe unterm Arm durch die Kneipen des New Yorker Künstlerviertels Greenwich Village streifte. Hier wie auch anderswo sog Beck jene Einflüsse in sich auf, die inzwischen auf seinen Platten und in seinen Konzerten ihren Niederschlag finden. Dabei gilt stets die Devise Je bunter desto besser“. Denn im Reich der Rhythmen sind Sounds, mit denen Beck nicht arbeiten möchte, eher selten – „der Ton eines Dudelsacks vielleicht oder auch der Klang von Marschmusik“. Ansonsten aber ist Herr Hansen für alles offen. Geht auch gar nicht anders, denn: „Wenn ich Musik mache, führt mein Unterbewußtsein Regie. Es spuckt hier ein bißchen James Brown aus, dort ein wenig HipHop oder Seventies-Beat, erinnert mich an den Blues und läßt plötzlich ein paar Country-Klänge einfließen.“
Nun ist es ja nicht sonderlich neu, verschiedene Stilrichtungen miteinander zu verbinden – schließlich existieren Begriffe wie Fusion oder Crossover nicht erst seit gestern. Was jedoch den Beckschen Output so einzigartig macht, ist die Verschmelzung völlig unterschiedlicher Genres zu einem neuen Ganzen. Wenn die Wissenschaft eines Tages in der Lage sein sollte, Gehirnwellen in Klänge zu kleiden, könnte das Ergebnis so ähnlich klingen wie ein Track von Beck. Wie wegweisend der 27jährige wirklich ist, wird besonders ohrenfällig, wenn man andere Beispiele von Sound-Verschmelzung zum Vergleich heranzieht. Den ein oder anderen Song des Soundtrack von „Spawn“ beispielsweise. In diesen Fällen sollten die Genres Hardcore und Drum’n’Bass eine harmonische Ehe miteinander eingehen. Doch das Ergebnis erinnert bisweilen an einen akustischen Gewaltakt.
Zu direkter Kollegenschelte aber läßt Beck sich nicht hinreißen: „Musik ist immer Musik und kann deshalb auch immer gemischt werden. Klingt das Ergebnis kantig, war ihr Schöpfer zuviel mit Offensichtlichem beschäftigt und hat sich nicht seinem Unterbewußtsein hingegeben.“ Sein Unterbewußtsein sagt Beck auch, daß er sich bei der Arbeit nicht durch allerlei fadenscheinige Argumente für oder gegen eine Sache leiten lassen soll: „Es soll ja Leute geben, die für alles gute Gründe haben. Gründe, diesen oder jenen Stil zu hassen oder abzulehnen, Gründe mit diesem oder jenem Musiker nicht zusammenzuarbeiten. Mir persönlich fallen derlei Gründe erst gar nicht ein.“ Kein Wunder also, daß Beck munter zwischen allen musikalischen Welten wandelt, daß er in ein und demselben Song HipHop- und Country-Elemente verbrät und daß sich so unterschiedliche Musiker wie Noel Gallagher und die Dust Brothers, wie der Aphex Twin und Butch Vig darum reißen, seine Songs einem Remix zu unterziehen. Bei Fans und Freunden ist Beck so beliebt, weil er keine künstlich auferlegten Grenzen kennt, weil er zusammenfügt, was eigentlich nicht zusammengehört und dabei auch noch die besten Ergebnisse erzielt. So nimmt er beispielsweise ohne mit der Wimper zu zucken zusammen mit der Chicano-Combo Mariachi Los Camperos de Nati Cana eine hemmungslos kitschige Version seiner Single Jack-Ass“ auf. Ein Song immerhin, dessen Hauptelement aus einem Sample des Klassikers „It’s All Over Now, Baby Blue“ besteht. Es ist diese völlige Freiheit im Umgang mit dem Kosmos der Klänge, die Beck so unterschiedliche Freunde und Bewunderer wie den Rapper Snoop Doggy Dogg oder den Untergrundhelden Jon Spencer beschert. Aber auch seine respektlose Art im Umgang mit ach so bedeutungsvollen Trends: „Ein Wort, das mir regelmäßig Schauer über den Rücken jagt, ist der Begriff Tribe. Da gibt es Rave-Tribes und Techno-Tribes und Hardcore-Tribes und was weiß ich noch alles. Bei den einen mußt du jede Menge Piercings in allen möglichen Körperteilen aufweisen können und tätowiert sein, um dazugehören zu dürfen, bei den anderen zählen Bügelfalten in den Hosen oder spezielle HipHop-Klamotten. Was für ein Riesenquatsch. Wer sich selbst so extrem eingrenzt, verpaßt garantiert eine ganze Menge!“ Die Kritik, er mache sich im Rahmen seiner Konzerte über alles lustig und sei an Sarkasmus kaum zu überbieten, wenn er abwechselnd im Slacker-T-Shirt, in einem Ganzkörperbody à la Elvis, in einer marineblauen Kapitänsuniform oder mit Eselsmaske über die Bühne wetze, läßt Beck denn auch nicht gelten.
„Was mir da vorgehalten wird, ist ein absurder Vorwurf. Warum sollte ich wohl jede Nacht auf die Bühne gehen, wenn ich nach Meinung einiger Kritiker dort nur eine Revue aus lauter Verarschungen abziehe? Ich habe das Recht, mit Menschen, die mich beeinflußt haben, ebenso ironisch umzugehen, wie es beispielsweise die Rolling Stones getan haben,“ betont Beck.“Es ist doch so: Nicht mal ein James Brown kann sich in jeder Sekunde wirklich ernstgenommen haben, oder?“
Wie dem auch sei. Völlig anders zwar in ihrer Art, kann es Becks Bühnenshow durchaus mit der von Altmeister James Brown aufnehmen. Da gibt es wilde Breakdance-Einlagen, da werfen sich die Bandmitglieder in edlen Zwirn, da holt Beck – nichts geht über einen geglückten Kontrast – die Mundharmonika hervor, um am Bühnenrand brüchige Balladen zum besten zu geben, da wird für einen A-cappella-Rap eine HipHop-Posse nebst Human Beatbox aus dem Publikum geholt. Und ganz wie James Brown neigt auch der schmächtige Beck dazu, zwischendurch aus voller Brust zu kreischen.
„Was ich an Beck so liebe“, gesteht denn auch Musikerkollege Thurston Moore von Sonic Youth, „ist seine stete Bereitschaft zur Anarchie. Er zertrümmert Klischees, um dem Publikum schon im nächsten Moment irgendetwas an den Kopf zu werfen, was vor Klischees nur so trieft. In Interviews erzählt er manchmal derart krudes Zeug, daß mir die Haare zu Berge stehen. Und der Witz dabei ist – sein Gegenüber merkt oft gar nichts davon. Beck ist ein kleiner Anarchist mit unglaublich viel Humor. Hört Euch Songs wie ‚Satan Gave Me A Taco‘ oder ‚MTV Makes Me Want To Smoke Crack‘ an, dann wißt ihr, was ich meine.“ Kleine Veränderungen hat Thurston Moore aber doch an Beck wahrgenommen: „Er ist zwar in den letzten Jahren so richtig weltmännisch geworden, für mich aber wird er immer jener seltsame Marsmensch bleiben, der mit einem Laubgebläse aus dem Gartencenter auf der Bühne Breakdance tanzt.“
Ein Kompliment hat Mister Moore für den jungen Kollegen aus LA. ebenfalls parat: „Beck weiß, wo’s lang geht. Er ist einer der experimentierfreudigsten Künstler unserer Zeit.“ Was Moore damit meint, bewies unlängst „Deadweight“, Becks Beitrag zum Soundtrack von „A Life Less Ordinary“. Letztlich aber ist Becks jüngste Plattenperformance nur ein kleines Beispiel für seinen enormen Ideenreichtum. Generell nämlich gilt, daß das zu Ende gehende Jahrzehnt mit Beck eine musikalische Vorzeigefigur gefunden hat,einen Daniel Düsentrieb der Klänge, einen ebenso forschen wie fröhlichen Bastler, fürden es in der Kunst keine künstlichen Grenzen gibt.