Patti Smith – Gone Again
Daß persönlicher Schmerz und Schicksalsschläge oft Auslöser für große Kunst sind, dürfte unbestritten sein. Doch selten hat jemand sein Leid in derart berückende Poesie gegossen wie Patti Smith auf GONE AGAIN. Die einstige Hohepriesterin des US-Punk, die sich jahrelang lieber der Familie als der Fangemeinde widmete, zelebriert hier ein Requiem für ihren Mann, den EX-MC5-Gitarristen Fred „Sonic“ Smith, der im November 1994 starb, und für ihren Bruder, der nur wenig später einer Herzattacke erlag. Die Atmosphäre erinnert an Gustav Mahlers Klndertotenlieder, die leise Wehmut eines laques Brel-Chansons und die brennende Lyrik ihres eigenen Meisterwerkes HOR-SES. Keine leichte Kost, aber weder resignierend noch sich selbst bemitleidend.