Sweet Baboo
Wild Imagination
Moshi Moshi/Rough Trade
Synthetischer Folk mit psychedelischem Anstrich und einem Herz aus Gold in bester walisischer Tradition.
Liebenswürdigkeit kann viele Formen annehmen, musikalische aber nur selten. Stephen Black alias Sweet Baboo aber gelingt mit WILD IMAGINATION das vielleicht freundlichste Album der Saison. Ein wenig elektronischer als der aus ähnlichen Gründen gefeierte Vorgänger THE BOOMBOX BALLADS, aber dafür umso intensiver.
Rein und heiter gehen hier einschmeichelnde Melodien mit weich abfedernder Synthetik einher. Black singt ungeschützt und offen, hin und wieder multipliziert er seine Stimme zu Chorgesängen, die sich des Segens von Brian Wilson sicher sein könnten. Auch die Texte sind ohne Arg, es gibt darin rosa Regenbögen, kaputte Radios und wuchernde Gärten. Kurze Ausfallschritte in den Ambient klingen wie narkoleptische Anfälle, für die man diese Musik nur noch mehr ins Herz schließen muss.
Klingt wie: Harry Nilsson: Nilsson Schmilsson (1971) / Gruff Rhys: Hotel Shampoo (2011) / Broadcast: Tender Buttons (2005)