10 Gründe, warum „La La Land“ nicht bei den Oscars abräumen darf


Wenn „La La Land“ der große Oscar-Sieger wird, dann dürfen wir uns auf eine unfaire und langweilige Verleihung einstellen.

In der Nacht von Sonntag zu Montag findet in Los Angeles die Verleihung der Oscars statt. ProSieben überträgt die Show, die von Jimmy Kimmel moderiert wird und Gefahr läuft, zur Krönungsmesse für „La La Land“ zu werden.

Mit Video: Das sind die Favoriten der Oscar-Verleihung 2017
Der Film von Damien Chazelle hat 14 Nominierungen für eine Trophäe bekommen und damit den Rekord von „Titanic“ und „Alles über Eva“ eingestellt. Diese hohe Anzahl an Nominierungen fühlt sich falsch an, obwohl „La La Land“ durchaus ein sehr guter Film ist. Allerdings erweckt der Hype um den Film den Eindruck, als wolle die Academy unbedingt ein Oscar-Wunder erzwingen, um gegen sinkende Einschaltquoten anzukämpfen.

Wir haben passend zu den Nominierungen 10 Gründe aufgelistet, warum „La La Land“ keinen Durchmarsch bei den Oscars erleben darf. Und warum das Musical auf keinen Fall den Oscar für den „Besten Film“ erhalten darf.

1. Druck für den Regisseur

Damien Chazelle begeisterte bereits vor zwei Jahren mit „Whiplash“. Er ist ein unverbrauchter, kreativer Filmemacher. Auch „La La Land“ hat einen leichtfüßigen, wilden Anstrich. Sobald der junge Regisseur das Regal voller Oscars hat, wird ein enormer Druck auf ihm liegen. Die Erwartungshaltung an seine kommenden Filme wäre gigantisch – und würde ihm vielleicht die Leichtigkeit nehmen.

2. Isabelle Huppert

Emma Stone gilt für ihre Performance in „La La Land“ als Favoritin für den Preis als „Beste Hauptdarstellerin“. Und jeder, der sich „Elle“ mit Isabelle Huppert angesehen hat, weiß, dass der Oscar in diesem Jahr eigentlich nur an die Französin gehen darf.

3. Politikverdrossenheit bei der Jury

In Zeiten, in denen sich halb Hollywood gegen Donald Trump stellt und die ganze Welt politisch ist wie selten zuvor, wäre es doch schön, wenn nicht ausgerechnet der unpolitischste aller Filme der große Gewinner wird.

4. Kostüme

„La La Land“ ist in der Kategorie „Bestes Kostümdesign“ nominiert. Warum auch immer…

5. Selbstbefriedigung für die Hollywood-Elite

Warum ist „La La Land“ denn überhaupt so beleibt bei den Jurys der Award-Season? Ganz klar: Damien Chazelles Film dreht sich um Hollywood selbst. Und dieses Prinzip fruchtet immer. Schon „The Artist“ gewann viele Preise, weil der Film das Establishment, das in der Oscar-Jury sitzt, an die „gute alte Zeit“ erinnert.

6. 20 Minuten beliebiges Drama

So gut „La La Land“ auch ist. Der Film hat einige Probleme. Zum Beispiel hat er zu wenige Songs und vergisst in der zweiten Hälfte, dass er überhaupt ein Musical ist. Für gut 20 Minuten ist „La La Land“ nur ein ziemlich beliebiges Drama, bevor die Musik wieder für große Momente sorgt.

7. Langeweile bei den Oscars

Wenn „La La Land“ wirklich in mehr als fünf Kategorien gewinnt, wird es schlichtweg eine verdammt langweilige Oscar-Verleihung. Und für eine berechenbare Veranstaltung lohnt es sich nicht, Montag früh völlig übermüdet auf der Arbeit zu erscheinen.

8. Ryan Gosling

Hat Gosling in „La La Land“ überhaupt geschauspielert? Oder war er einfach Ryan Gosling? Jedenfalls „musste“ er für viel Geld Tanzschritte lernen und am Klavier üben, was nun von vielen Leuten als große Leistung gefeiert wird. Manch einer würde dies Privileg nennen. Und dazu feststellen, dass Casey Affleck, Viggo Mortensen, Denzel Washington und Andrew Garfield allesamt besser waren als er.

9. „Moonlight“

Barry Jenkins und sein Drama „Moonlight“ (startet am 9. März in Deutschland) sind der größte Favorit nach „La La Land“. 8 Nominierungen hat der Film bekommen. Und wenn es mit rechten Dingen zugeht, sollte er „La La Land“ den Preis für Regie und besten Film wegschnappen.

10. „La La Land“ ist nicht zeitlos

Im Optimalfall gewinnt ein Film bei den Oscars, den man sich auch noch ein Jahrzehnt später anschaut. Bei „La La Land“ hat man sich aber spätestens in einigen Monaten komplett am Soundtrack abgearbeitet. Und dann hat der Film auch seinen Wert verloren. Schaut sich im Jahr 2017 eigentlich noch jemand gern „The Artist“ an?