Film In Kürze


POLITISCHE INTRIGEN

Hauptdarsteller Klaus Maria Brandauer, Regisseur István Szabó und Produzent Manfred Durniok, das Erfolgs-Team des Politdramas „Mephisto“, beschäftigen sich auch in ihrem neuen Film „Oberst Redl“ wieder mit politischen Ereignissen.

Im Mittelpunkt ihrer Geschichte, die zwar einen authentischen historischen Hintergrund hat. deren Handlung aber frei erfunden ist. steht der aus einfachen Verhältnissen stammende Oberst Redl. der sich mit Fleiß und Disziplin zum Chef des militärischen Geheimdienstes des ungarisch-österreichischen Kaiserreichs hocharbeitet.

Weil er seine bürgerliche Herkunft verleugnen möchte, gibt sich Redl als fanatischer Monarchie-Anhänger aus. Dennoch fällt er, unter anderem auf Grund seiner homosexuellen Neigungen, einer machtpolitischen Intrige des Thronfolgers Franz Ferdinand zum Opfer. Und Europa stürzt ins Chaos des Ersten Weltkriegs.

Neben Brandauer spielen Gudrun Landgrebe („Die flambierte Frau“), Armin Mueller-Stahl („Eine Liebe in Deutschland“) und Hans Christian Blech.

SEELENWANDERUNG

Der Guru. angeblich ein Meister in Sachen Seelenwanderung, beherrscht sein Handwerk wohl doch noch nicht so ganz: Denn die Seele einer verstorbenen Millionärin fährt nicht, wie sie es verlangt hatte, in den jugendlichen Körper einer attraktiven Blondine, sondern in den des Rechtsanwaltes Roger Cobb.

Dessen rechte Körperhälfte wird fortan vom Geist der verstorbenen Edwina Cutwater beherrscht. Und es dauert nicht lange, bis sich die Umwelt über das seltsame Verhalten von Cobb zu wundern beginnt nicht nur, weil er gelegentlich mit weiblicher Stimme spricht.

US-Komiker-As Steve Martin („Tote tragen keine Karos“) und Lily Tomlin („Die Katze kennt den Mörder“) spielen in „Solo für 2“ das unzertrennliche Paar in ein und demselben Körper, das allerdings sehr unterschiedliche Auffassungen über die Liebe hat. Regisseur Carl Reiner weiß die daraus entstehenden chaotischen weidlich auszunutzen.

FLIEGENDE COUSINE

Emanzipation auch im erlauchten Kreis der Superhelden: „Supergirl“ heißt logischerweise die Cousine von „Superman“ Clark Kent alias Chris Reeve, der in drei Filmen bisher über 700 Millionen Dollar einflog.

Fliegen kann natürlich auch Cousine Linda Lee: und wie ihr Vorbild tut sie auch stets Gutes für Normal-Menschen. Versteht sich, daß ihre Widersacherin ebenfalls eine Frau ist: Faye Dunaway spielt die böse Zauberin Selena, gegen die „Supergirl“ antreten muß.

Dank fortgeschrittener Technik und hartem Training fliegt die 20jährige Neuentdeckung Helen Slater etwas graziöser als ihr männlicher Kollege. Ansonsten bleibt eher alles beim Alten, hält sich der Film an die simplen Muster der Comic Strips, durch die auch „Supergirl“ schon seit 1959 fliegt: Da können selbst Analphabeten leicht der Handlung folgen.

GRINSENDE KILLER

Als Parodie auf die „Schwarzen Krimis“ der 40er Jahre angelegt haben Sam Raimi (Regie), Robert Tapert (Produktion) und Bruce Campbell (Darsteller und Coproduzent) ihren Spielfilm „Die Killer-Akademie“ Nach Comicstrip-Manier ist alles furchtbar übertrieben: Sowohl die Figuren (wie etwa die beiden grinsenden Killer. auf deren LKW eine überdimensionale ausgestopfte Ratte zu bewundern ist) als auch die Situationen: Der Film endet mit einer Autoverfolgungsjagd, die besser als“.Autoschlacht“ beschrieben ist.

Raimi, Tapert und Campbell, die gemeinsam zur Schule gingen, drehten in ihrer Heimatstadt Detroit zusammen bereits den Horrorstreifen „The Evil Dead“. der in den USA über Nacht zum Kultfilm wurde. Auch „Die Killer-Akademie“ entstand wieder in Detroit – mit dem Unterschied, daß das neue Opus des Trios weitaus spaßiger ist als ihr Debütwerk.

NEON-ROMANTIK

Bei den Filmfestspielen in Venedig 1984 war sie die große Entdeckung: Für ihre Hauptrolle in „Vollmondnächte“ wurde Pascale Ogier mit dem Preis für die beste weibliche Darstellerin ausgezeichnet. Nur wenige Wochen später war Pascale Ogier, gerade 24 Jahre alt, tot. In ihrem kurzen Leben hatte sich die Tochter von Schauspielerin Bulle Ogier in Theaterstücken, Fernseh- und Kinofilmen aber bereits einen Namen gemacht.

Für „Vollmondnächte“, den Frankreichs Altmeister Eric Rohmer („Pauline am Strand“) inszenierte, besorgte Pascale Ogier auch die Ausstattung und brachte viel von ihrem eigenen Geschmack in den Film ein. Sie spielt das Mädchen Louise, das es nicht verträgt, wenn man sie „zu sehr liebt“. Und so verläßt sie ihren Lebensgefährten Remi, um sich in romantischen Pariser Neonnächten verehren und verführen zu lassen.

RAUHE SCHALE

Nach seinem Erfolg als U-Boot-Kommandant in Wolfgang Petersens „Das Boot“ trat Jürgen Prochnow in einer ganzen Reihe von US-Filmen auf. unter anderem in „Dune – Der Wüstenplanet“. Nun ist Prochnow wieder in einer deutschen Produktion zu sehen: In „Der Bulle und das Mädchen“ spielt er den Zivilfahnder einer Sondereinheit, der sich auf der dunklen Seite der Großstadt mit Nutten, Schlägern und andere Kleinganoven herumärgert.

Ausgerechnet ein schönes Mädchen aus einer Clique von Außen. Kinostart: 12. April

Kinostart: 5. April Situationen Kinostart: 19. April Kinostart: 29. März Kinostart: 22. März

seitern bringt den Typ mit der rauhen Schale und einem nicht minder rauhen Kern dazu. Gefühle zu zeigen. Und schon sitzt er in der Klemme. Als er das Mädchen (Annette von Klier) aus einer brenzligen Situation rettet, klaut sie ihm aus „Dankbarkeit“ seinen Wagen und seine Dienstwaffe. Und weil der Bulle wenig davon hält, sich an den Dienstweg zu halten, gerät er mehr und mehr auf die falsche Seite des Gesetzes.

Peter Keglevich, der mit seinem ersten Spielfilm „Belladonna“ einen Achtungserfolg verbuchen konnte, inszenierte „Der Bulle und das Mädchen“ als romantischen Krimi mit viel harter Action.

SCHWIERIGE LIEBE der Fantasy-Welle der I letzten Jahre kam auch eine I Filmgattung wieder zu Ehren, die lange brachgelegen hatte: der Ritterfilm. Nachdem John Boorman in „Excalibur“ die Geschichte eines magischen Schwertes erzählt hatte, schildert jetzt Richard Donner („Das Omen“, „Superman“) in seinem Mantel- und Degen-Film „Der Tag des Falken“ die Story einer Liebe, die unter einem Bannfluch steht.

Ein alter Priester hat die Liebe zwischen dem Ritter Etienne Navarre und der schönen Isabeau von Anjou verwunschen: Nie dürfen sie sich berühren. Tun sie es doch, verwandeln sie sich in Tiere: Er in einen Falken, sie in eine Wölfin.

Hollands blonder Held Rutger Hauer, als „Blade Runner“ in Hollywood zu Weltruhm gelangt, spielt den Edelmann, der gegen den Fluch kämpft. Seine Partnerin ist Michelle Pfeiffer („Scarface“). Gedreht wurde der Film in den italienischen Alpen und im römischen Studio Cinecitta.

SUCHE NACH DEM SINN Nach einem Roman des Schriftstellers W. Somerset Maugham, der 1946 schon einmal von Edmund Goulding mit Tyrone Power. Anne Baxter und Gene Tierney verfilmt worden war. schuf John Byrum seinen dritten Spielfilm „Auf Messers Schneide“. Regisseur Byrum („Nahaufnahme“. „Herzschläge“) schrieb das Drehbuch zusammen mit Hauptdarsteller Bill Murray, der gerade als einer der „Ghostbusters“ Erfolge feiert.

Hier spielt Murray allerdings eine ernste Rolle: Erschüttert von seinen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg, verläßt er als Sohn einer wohlhabenden amerikanischen Familie seine gesicherte Existenz, um erst in Paris als einfacher Arbeiter, dann als Kumpel in der Normandie und schließlich in einem indischen Kloster zu landen und nach dem Sinn des Lebens zu suchen Zurück in Paris, verliebt er sich in die rauschgiftsüchtige Prostituierte Sophie (Theresa Russell), doch seine ehemalige Verlobte (Catherine Hicks) zerstört die Beziehung.

Die Musik zum Film schrieb übrigens Jack Nitzsche. der seit „Performance“ (1969) immer wieder hervorragende Soundtracks lieferte.

GESCHÄFTSTÜCHTIGE DAMEN Bisher hatte sich Regisseur Peter Fratzscher mehr mit Musik beschäftigt: Zusammen mit Udo Lindenberg inszenierte er des Rockstars Kinodebüt „Panische Zeiten“, danach erzählte er in „Asphaltnacht“ die Geschichte eines Rockmusikers. Mit seinem dritten Kinofilm versuchte sich Fratzscher jetzt an einer Action-Komödie: Franco Nero. Ingrid Steeger und Willeke van Ammelrooy spielen die Hauptrollen in „Andre schafft sie alle“.

Dabei sind es im Grunde die Damen, die den schönen Andre schaffen: Zwar finanzieren ihm betuchte und gutaussehende Ladies immer seine Karateschulen, in denen Andre vorzugsweise attraktive Assistentinnen beschäftigt; eines Tages aber schließen sich die Damen zusammen und nehmen die Geschäfte selber in die Hand. Denn in Geldangelegenheiten ist Andre so großzügig wie in Liebesdingen.

Obendrein vermasselt er einen Banküberfall und hat dadurch den Ganoven Bruno auf dem Hals, der von“.Trio‘-Trommler Peter Behrens gespielt wird.

SCHWARZ UND WEISS it „In der Hitze der Nacht“ hatte Top-Regisseur Norman Jewison („Und Gerechtigkeit für alle“) 1967 schon einmal ein brisantes Südstaaten-Drama geliefert. In seiner Verfilmung des mehrfach preisgekrönten Theaterstücks „Sergeant Waters -Eine Soldatengeschichte“ beschäftigt sich Jewison erneut mit dem Rassenproblem.

Die Story spielt 1944 in einem Ausbildungslager der Army im Süden der USA: Ein schwarzer Sergeant ist ermordet worden. Washington schickt zur Leitung der Untersuchung einen schwarzen Offizier. Niemand räumt ihm eine Chance ein, denn wahrscheinlich waren weiße Soldaten die Täter.

In einer geschickten und spannenden Rückblenden-Technik rollt Jewison den Fall auf, versucht er vor allem Verständnis für die psychologische Situation der Neger zu wecken.

Großes Lob erhielt Howard Rollins für seine „Oscar“-verdächtige Darstellung des Untersuchungs-Of- fiziers. Darüber hinaus trägt dor hervorragende Soundtrack von Herbie Hancock sehr zur dichten Atmosphäre des Films bei.

Kinostart: 29. März Kinostart: 29. März Kinostart: 29. März Kinostart: 29. März Kinostart: 12. April M

LIEBE IN MANHATTAN Schon einmal, zu einem früheren Zeitpunkt ihrer Karriere, standen Meryl Streep und Robert DeNiro gemeinsam vor der Kamera: Für ihre Rollen in Michael Ciminos Vietnam-Drama „The Deer Hunter – Die durch die Hölle gehen“ wurden sie 1977 denn auch prompt für den „Oscar“ nominiert. Regisseur Ulu Grosbard holte sie nun wieder gemeinsam vor die Kamera: In „Der Liebe verfallen“ spielen Streep und DeNiro zwei Lover, die sich das Leben schwermachen. Die beiden Pendler nämlich, die täglich mit dem Zug zur Arbeit nach Manhattan fahren, sind bereits verheiratet. So sträuben sie sich anfangs gegen ihre Gefühle, die sich dann aber doch als übermächtig erweisen.

Dritter Hauptdarsteller des Films ist sozusagen New Yorks Stadtteil Manhattan: Die hektische Grand Central Station, die elegante Fifth Avenue, der ruhige Gramercy Park, das pittoreske Greenwich Village und das exotische Chinatown sind die Kulissen der vergleichsweise trivialen Love-Story, die in den USA von der Kritik gnadenlos zerrissen wurde.

SCHWERENÖTER Rechtzeitig zum Fest wünscht Frankreichs Action-Star Jean-Paul Belmondo, genannt“.Bebel“. mit seinem jüngsten Leinwandabenteuer „Fröhliche Ostern“. Als reicher Industrieller führt er diesmal ein sonniges Leben an Frankreichs Cote d’Azur.

Daß der alte Schwerenöter keine Gelegenheit verstreichen läßt, mit attraktiven jungen Damen zu flirten, kann seine hübsche Ehefrau (Marie Laforet) schon gar nicht mehr erschüttern. Die Flirts des Charmeurs bleiben ja auch meist harmlos. Bis er eines Tages eine schöne 18jährige trifft (Sophie Marceau).

Schon sind die haarsträubendsten Verwicklungen im Gange, und Bebel kann wie üblich sein Können bei zahlreichen Stunts zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft unter Beweis stellen. Inszeniert hat die Action-Komödie Georges Lautner, der mit Belmondo bereits „Der Windhund“. „Der Puppenspieler“ und „Der Profi“ drehte.

ZWEISCHNEIDIGES GLÜCK Fünf Kilo „Koks“, ein abgehalfterter Abenteurer, flotte Sprüche, eine rätselhafte Frau und viel „Äktschn“: Das sind die Ingredienzien der Verfilmung des Jörg-Fauser-Romans „Der Schneemann“, mit dem das Erfolg-Team Matthias Seelig (Drehbuch), Peter F, Bringman (Regie) und Marius Müller-Westernhagen (Hauptrolle) jetzt an den Hit „Theo gegen den Rest der Welt“ anknüpfen will.

Das Geschäft mit den 50000 Pornohefien in 3-D, die der gescheiterte Schriftsteller Dorn (Müller-Westernhagen) auf Malta seinem Freund Laslo (Towje Kleiner) verscherbeln will, kommt zwar nicht zustande, weil die Polizei dazwischenfunkt. Dafür sieht sich Dorn dann aber durch eine Verkettung seltsamer Umstände bald im Besitz eines Gepäckscheins vom Frankfurter Hauptbahnhof. Und dort findet er fünf Kilo Kokain – vom feinsten.

Dorn ist plötzlich ein reicher Mann – theoretisch. Nur zu schnell muß er feststellen, wie schwer es ist, den „Schnee“ in harte Dollars zu verwandeln. Der Amateur-Ganove gerät nämlich prompt zwischen die Fronten von rivalisierenden Profi-Gangstern.

Und dann taucht noch die ebenso schöne wie geheimnisvolle Cora auf. dargestellt von dem britischen Modell Polly Eltes (zuletzt auch als Sängerin zu hören auf der Solo-Platte von Ex-Can Michael Karoli). An ihr beißt sich Dom erst recht die Zähne aus. Aber da er nicht nur mit schnoddrigen Sprüchen schnell zur Hand ist, sondern auch hart im Nehmen, trickst sich Dorn immer wieder über die Runden. In Amsterdam aber ist dann Endstation.

Marius über die Figur des Dorn:

„Ihn treibt ein Stück Verzweiflung über eine Realität an, die nicht so ist, wie er sie sich wünscht. Je tiefer er in der Klemme steckt, um so mehr versucht er, das mit seinen Illusionen zu übertünchen. Aber er glaubt seinen Sprüchen selbst nicht. Er redet sich um Kopf und Kragen. Wie er gegen seine eigene Resignation ankämpft, das ist tragisch und manchmal auch komisch. „

DIE PUPPEN TANZEN Er erzählt von den Muppets. die in Manhattan einfallen und versuchen, im Showbusiness der großen Stadt Fuß zu fassen. Es ist ein Film voller Hoffnung, Tränen und Triumph.“ So beschreibt Jim Henson, „Vater“ der mittlerweile wohl berühmtesten Puppen der Welt, den neuen Film „Die Muppets erobern Manhattan“. Bereits zum dritten Mal sind damit Frosch Kermit, seine schweinische Verehrerin Miss Piggy, der vertrottelte Bär Fozzie und die Meckergreise Waldorf und Statler auf der Leinwand zu sehen.

Zum ersten Mal führte Frank Oz, die „Stimme“ von Miss Piggy, alleine Regie und schildert, wie die Muppets eine Broadway-Show zu landen versuchen – und wie Miss Piggy ihren Verlobten Kermit vor den Altar schleppt.

Wie in den früheren Muppets-Filmen spielen auch viele echte Menschen mit, unter ihnen eine Reihe prominenter Gast-Stars: Liza Minelli, Brooke Shields, Elliot Gould, Art Carney – und sogar Edward I. Koch, der Bürgermeister von New York.

Kinostart: 5. April Kinostart: 22. März Kinostart: 22. März Kinostart: 22. März