Howe Gelb
Future Standards
Fire/Cargo
Neues aus Howes Hobbykeller: Der US-Querkopf schreibt Barjazz-Standards.
Es ist schwer in Mode gekommen, sich als etablierter Songwriter wie neulich sogar Bob Dylan das Great American Songbook vorzunehmen und Lieder nachzuspielen, die schon tausendfach nachgespielt worden sind. Querdenker Howe Gelb hatte nun die schöne Idee, eine Platte mit Songs aufzunehmen, die allesamt solche Klassiker sein könnten – wenn sie denn in den 40er- oder 50er-Jahren geschrieben worden wären.
Seine FUTURE STANDARDS sind neue und eigene Barjazz-Piano-Songs, und weil Gelb keine Mythen mag, hat er in den Notizen zum Album mit einfacher Sprache dargelegt, wie einfach sich Stücke dieser Art schreiben lassen: erstens, eine geschmackvolle und in sich geschlossene Akkordfolge finden, die zugleich vertraut und unverbraucht klingt. Zweitens, einen Text schreiben, der den altbekannten Geheimnissen der Liebe anhand neuer Metaphern auf die Spur kommt. Drittens, diese Songs dann darbieten, als wären sie universal bekannt – mit einer Mischung aus Intimität und Weltgewandtheit. Das alles schreibt sich leicht daher, doch Howe Gelb ist in der Lage, seine Thesen auch umzusetzen. Was folgt nun, Dylan singt Gelb?